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Test

Canon EOS R3 vs. Nikon Z 9 im Test: Duell der besten spiegellosen Vollformatkameras

Inhaltsverzeichnis

Canon EOS R3 gegen Nikon Z 9: Es ist das Duell der besten spiegellosen Vollformatkameras von Canon und Nikon. Preislich sind beide Profimodelle gleich auf – doch wie sieht es mit den Testergebnissen aus dem Labor aus? Wir liefern Ihnen hier die Stärken und Schwächen der beiden Kameras.

Canon EOS R3 vs. Nikon Z 9 im Test

Auf diesen Zweikampf haben wir lange hingefiebert: gleichwertige Profikameras der beiden Kamerariesen Canon und Nikon im Duell. In diesem ausführlichen Bericht haben Sie bereits meine persönlichen Eindrücke aus einem ersten Praxistest der beiden Profiboliden lesen können.

An der Motocross-Strecke sowie beim Basketball und Fußball konnte ich die EOS R3 und die Z 9 ausführlich ausprobieren. Nun liegen die Testergebnisse aus dem Labor vor. Lassen Sie uns gemeinsam die Leistung der beiden Kameras bis ins kleinste Detail analysiseren.

EOS R3 oder Z 9: Welche liefert die höhere Auflösung?

Wer kann sich im Rauschverhalten durchsetzen und wie steht es um die Vor- und Nachteile in puncto Ausstattung? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Bericht. Schnell fällt auf, dass die Ergebnisse nah beieinander liegen, obwohl sich die beiden im Detail klar unterscheiden.

Preislich gibt es dagegen keine Differenzen: Sowohl die Canon EOS R3 als auch die Nikon Z 9 gehen für jeweils 5.999 Euro über die Ladentheke. Während der Analyse der Laborergebnisse haben wir uns mit Profifotografen ausgetauscht, die mit den Kameras bereits viel Erfahrung in ihrem Alltag sammeln konnten.

Die Interviews finden Sie auf den kommenden beiden Seiten (s. Inhaltsverzeichnis oben). Hier geht es nun erst einmal mit den Laborergebnissen weiter, angefangen bei der Bildqualität.

Bildqualität: Zwei Auflösungsgiganten

Es ist nicht verwunderlich, dass die Abbildungsleistung beider Kameras sehr gut ausfällt – haben im Canon-Lager doch schon die R5 und R6 erstklassige Werte erzielt. Im Nikon-Segment ließ die Abbildungsleistung von Z 6II und Z 7II ebenfalls auf hohe Werte der neuen Z 9 hoffen. Und enttäuscht wurden wir nicht.

Beide Kameras erzielen bei ISO Min (bei EOS R3: ISO 100, bei Z 9: ISO 64) die höchste Auflösung. Doch selbst in hohen ISO-Stufen ist die Auflösung extrem stark. So lösen bei ISO 12.800 die EOS R3 95 Prozent und die Z 9 fantastische 99 Prozent der theoretisch maximalen Auflösung im Bildzentrum auf.

Sprich: Jede Kamera reizt die jeweiligen Qualitäten maximal aus. Interessant wird es bei der Auslegung der Kameras – denn die unterscheidet sich extrem. So löst der stabilisierte Vollformatsensor der Nikon Z 9 mit 45,7 Megapixeln fast doppelt so viel auf wie die EOS R3 (24,2 MP).

Das hat Auswirkungen auf das Rauschverhalten, das zwar ebenfalls bei beiden Kameras sehr gut ist, aber doch einen klaren Sieger hervorhebt: die EOS R3. Im direkten Vergleich der beiden Kameras schneidet das Profimodell von Canon hier deutlich besser ab.

Die Werte der Nikon sind angesichts der hohen Auflösung zweifellos top – im direkten Vergleich behält die Canon aber die Nase vorn. Das gilt auch für den Dynamikumfang, der bei der Canon EOS R3 im JPEG-Modus eine Winzigkeit besser ausfällt als bei der Nikon Z 9.

So trennen die beiden Kontrahenten in puncto Abbildungsqualität gerade einmal 1,8 Prozent. Weiter gehts mit dem Vergleich der Ausstattung beider Profikameras.

Ausstattung ohne Ende 

Die Punktzahl im Bereich der Ausstattung schnellte bei beiden Kameras bereits kurz nach Testbeginn nach oben. Sowohl Canon als auch Nikon haben ihr jeweiliges Topmodell mit feinster Technik ausgerüstet. Allem voran ist die Signalverarbeitung rasant.

So greift der Autofokus mit automatischer Motiverkennung auch bei extremer Serienbildgeschwindigkeit völlig problemlos. In puncto Autofokus glänzt die EOS R3 mit dem Eye-Control-AF, einer Funktion, um den Autofokus mit dem Blick durch den OLED-Sucher zu steuern.

Die Canon EOS R3 nimmt beim Fotografieren im RAW-Modus bis zu 30 Bilder pro Sekunde auf. Im Vergleich ist die Nikon Z 9 mit 20 Bildern pro Sekunde in voller Auflösung etwas langsamer, zündet bei reduzierter Auflösung allerdings den Turbo: So sind beim Fotografieren im JPEG-Modus mit 11-Megapixel-Auflösung bis zu 120 Bilder pro Sekunde drin.

Die höchste Serienbildgeschwindigkeit erreichen beide Kameras über einen elektronischen Verschluss. Eine Besonderheit der Nikon Z 9 ist der Verzicht eines mechanischen Verschlusses. Damit möchte der Hersteller Rolling- Shutter-Effekte gänzlich ausschließen.

Die Motivübersicht ist beiden Herstellern dank sehr gut ausgestatteter Sucher sowie beweglicher Monitore gelungen. Die Auflösung des Suchers und des Monitors ist bei der Canon EOS R3 höher als bei der Nikon Z 9. Darüber hinaus bieten beide Kameras ein Topdisplay zur Wiedergabe der wichtigsten Parameter.

Neben professionellen Fotofunktionen können alle Videofans ebenso ambitionierte Funktionen für Bewegtbild erwarten. Auflösungsbedingt reicht die Videoauflösung der EOS R3 „nur“ bis 6K – dafür immerhin im RAW-Format mit 12 Bit und maximal 60 Bildern pro Sekunde. Die maximale Videoauflösung der Nikon Z 9 reicht bis 8K mit bis zu 30p.

In der Ausstattung lieferten sich beide Kameras ein enges Rennen, das letztlich Nikon für sich entscheiden konnte.

Alles im (Hochformat-)Griff

Kommen wir zur dritten und letzten Bewertungskategorie und zwar dem Handling. Beide Kameras sind wegen ihres integrierten Hochformatgriffs zwar deutlich klobiger als die Schwestermodelle der jeweiligen Modellreihe, dennoch fällt das Handling hervorragend aus.

Wer weitere Modelle der Hersteller kennt, wird sich trotz der üppigen Abmessungen schnell zurechtfinden.

Die Bedienoberfläche und die Aufteilung der Tasten sind sowohl bei Canon als auch bei Nikon sehr gut gelungen. Das dreh- und schwenkbare Display der Canon ist dem der Nikon etwas voraus: Es lässt sich einklappen und ist somit unterwegs geschützt – ein Vorteil im ruppigen Profialltag.

Die Canon EOS R3 ist mit 822 Gramm Gewicht deutlich leichter als die Nikon Z 9 (1.160 Gramm). Zudem liegt die Nikon etwas kantiger in der Hand, vermittelt in unserem Test dadurch aber auch etwas mehr Robustheit. Im Vergleich der Handling-Werte gilt es, die Lupe auszupacken: Keine der beiden Kameras kann sich hier entscheidend absetzen.

Beide Kameras unterscheidet hier im Rahmen unseres standardisierten Testverfahrens gerade einmal 0,01 Prozent. 

Qual der Wahl 

Dass sowohl die EOS R3 als auch die Nikon Z 9 unseren Test mit Bestnote Super abschließen, war zu vermuten. Unklar war allerdings, welche der Kameras unterm Strich die Bessere ist – und genau hier darf Canon jubeln. Mit einem sensationellen Gesamtergebnis von 95,5 Prozent erzielt die EOS R3 die höchste Gesamtbewertung, die wir jemals im Rahmen unseres Testverfahrens ermittelt haben.

Doch groß ist der Vorsprung zur Nikon Z 9 nicht. Gerade einmal 0,4 Prozent trennen beide Kameras voneinander. Damit belegt Nikon Platz 2. Da beide Kameras exakt gleich viel kosten, empfehlen wir allen Interessierten, nach Möglichkeit beide Kameras zu testen.

Werfen Sie dabei auch einen Blick auf die Objektivportfolios beider Hersteller, die seit Start der spiegellosen Serien vor gut 3,5 Jahren kontinuierlich wachsen.

Canon EOS R3 Testergebnis

Pro & Kontra 

+ Extrem starke Bildqualität
+ Innovativ: Eye-Control-AF
+ Bis zu 30 B/s in RAW
+ Hochauflösender Sucher
+ 6K-RAW-Video
+ Touchmonitor ist dreh- und schwenkbar
+ Tolles Handling inkl. Hochformatgriff
- Mit Abstand die teuerste EOS R

Bewertung 

  • Bildqualität (40 %): 98,10 %
  • Ausstattung (25 %): 89,70 %
  • Handling (35 %): 96,56 %
  • Gesamtbewertung: SUPER, 95,5 %

Zur Canon EOS R3 bei Foto Erhardt

Canon EOS R3 Alternative: Canon EOS R5 

Sie interessieren sich für eine Profi-EOS, brauchen aber mehr Auflösung? Dann werfen Sie einen Blick auf die von uns getestete EOS R5, die bis zum Duell dieser beiden Kameras das Feld der Profi-CSCs anführte. Die Canon EOS R5 kostet aktuell 4.495 Euro. 

Produkthinweis

Canon EOS R5 Vollformat Systemkamera - Gehäuse (spiegellos, 45 MP, DIGIC X, 8K RAW, 4K 120p, 5 Achsen Bildstabilisator, 8,01 cm LCD II, WLAN, Bluetooth, USB 3.1, Dual Pixel CMOS AF II), schwarz

Nikon Z 9 Testergebnis

Pro & Kontra 

+ Hochauflösender Vollformatsensor
+ Exzellentes AF-Tracking
+ Bis zu 120 B/S in JPEG (11 MP)
+ Übersichtlicher Sucher
+ Beweglicher Touchmonitor
+ Video in bis zu 8K-Auflösung
+ Tolles Handling inkl. Hochformatgriff
- 2.900 Euro teurer als die Nikon Z 7II

Bewertung 

  • Bildqualität (40 %): 96,30 %
  • Ausstattung (25 %): 90,90 %
  • Handling (35 %): 96,57 %
  • Gesamtbewertung: SUPER, 95,1 % 

Zur Nikon Z 9 bei Foto Erhardt

Nikon Z 9 Alternative: Nikon Z 7II

Mit der Z 7II bietet Nikon eine günstigere Alternative, mit abgespecktem Funktionsumfang aber gleich hochauflösendem Vollformatsensor. Die 3.099 Euro teure Kamera ist eine gute Entscheidung für Profis, die keinen Hochformatgriff benötigen.

Produkthinweis

NIKON Z 7II GEHÄUSE

Canon EOS R3 und Nikon Z 9 im Vergleich mit der Sony Alpha 1

Im letzten Jahr hat Sony mit der Alpha 1 eine erstklassige Vollformat-CSC vorgestellt, die mit einem Neupreis von 7.299 Euro ausschließlich Vollprofis anspricht. Im ersten Vergleich mit der EOS R3 und Nikon Z 9 fällt auf, dass die Alpha im Standard-Lieferumfang ohne Hochformatgriff auskommt.

Dies schränkt jedoch den Funktionsumfang der Kamera keineswegs ein. Mit einem Testergebnis von 93,4 Prozent kann die Sony Alpha 1 in unserem Test zwar nicht so viele Punkte erreichen wie die Canon und die Nikon, wohl aber unsere Bestnote Super und eine Empfehlung für alle Alpha-Vollprofis, die einen 50-MP-Vollformatsensor mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und Bewegtbild in bis zu 8K für ihre Art der Foto- und Videografie nutzen können.

Zur Sony Alpha 1 bei Foto Erhardt

DigitalPHOTO-Fazit 

Das Duell der Giganten ist bis zum letzten Testparameter spannend. Am Ende kann sich die Canon EOS R3 vor der Nikon Z 9 durchsetzen – allerdings beträgt der Vorsprung gerade einmal 0,4 Prozent.

Beide Kameras legen die Messlatte bedeutend höher als ihre Schwestermodelle und verdienen so die Empfehlung für alle Vollprofis, die auf der Suche nach einer Vollformat-CSC mit Vollausstatung sind. Hier gelangen Sie übrigens zu den fünf besten kompakten Vollformat-CSCs ab 990 Euro im Test.

Doch nicht nur funktional, auch preislich schweben die beiden Kameras in Profi-Sphären: Mit jeweils 5.999 Euro sind sie viel teurer als bisherige R- bzw. Z-Kameras.

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