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Test

Die besten kompakten Vollformat-CSCs 2022 im Test (spiegellose Systemkameras ab 990 Euro)

Ein großer Vorteil der spiegellosen Kameratechnik ist, dass sie deutlich kompaktere Gehäuse ermöglicht. Selbst im Vollformatsegment gibt es erstaunlich kompakte Modelle. In dieser Übersicht zeigen wir Ihnen die jeweils kompakteste Vollformat-CSC von fünf Herstellern – mit Preisen ab bereits 990 Euro.

5 kompakte Vollformat-CSCs von Canon, Nikon, Panasonic, Sigma und Sony

In der Frage um das beste Sensorformat gehen die Meinungen naturgemäß auseinander. Klar ist: Jedes davon, egal ob Micro-Four-Thirds, APS-C oder Vollformat, bringt seine Vor- und Nachteile mit sich. Eindeutig ist hingegen der inzwischen anhaltende Trend in Richtung spiegellose Kameratechnik.

Nachdem der CSC-Vollformatmarkt zuvor nur von Leica und Sony bespielt wurde, stiegen vor drei Jahre auch die beiden bisherigen DSLR-Kamera-Riesen Canon und Nikon mit der EOS R bzw. der Z 6 und der Z 7 darin ein.

2019 folgte Panasonic diesem System mit der S-Line-Serie. Bis zu diesem Zeitpunkt galt Panasonics Fokus in der Imaging-Welt ganz dem Micro-Four-Thirds-Format. Gleichzeitig entstand die L-Allianz, ein Verbund aus Panasonic, Leica und Sigma, der kürzlich durch einen vierten Partner (die Ernst Leitz Wetzlar GmbH) erweitert wurde.

Das Ziel: Ein breit gefächertes Angebot an Kameras und Objektiven mit nur einem Bajonett, dem vollformatkompatiblen L-Mount. Und so stellte auch Sigma mit der fp eine erste spiegellose Systemkamera mit L-Mount vor. Doch was macht den Vollformatsensor so attraktiv? Genau das klären wir in diesem Spezial. Wir geben Ihnen außerdem einen Überblick zur jeweils kompaktesten Vollformat-CSC von Canon, Nikon, Panasonic, Sigma und Sony.

Die detaillierten Testergebnisse der Kameras finden Sie weiter unten

Vorteile des Vollfromats und eines großen Sensors

Das Kleinbildformat hat sich bereits über mehrere Jahrzehnte während der analogen Fotografie zum Standard etabliert. Mit der EOS-1Ds hat Canon im Jahr 2002 eine der ersten digitalen Vollformatkameras vorgestellt. Aufgrund des vergleichbar großen Sensors ist die Lichtausbeute groß. Das resultiert in einem sehr guten Rauschverhalten.

Während bei Tageslichtaufnahmen moderne Wechselobjektivkameras jeglicher Art überzeugen, spielen Vollformatkameras ihre Vorteile vor allem bei hoher Lichtempfindlichkeit aus. Ein daran anschließender Vorteil ist die Flexibilität der Auflösung: Im Vollformatportfolio der Hersteller finden Sie von besonders niedrig aufgelösten Kamerasensoren bis extrem hochauflösenden Sensoren alles, was das Fotoherz begehrt.

Das Minimum und zugleich Maximum stellt Sony mit der Alpha 7S III (12 MP Auflösung) und der Alpha 7R IV (61 MP Auflösung). Während bei der einen Kamera eine besonders hohe Lichtausbeute an erster Stelle steht (wenig, dafür große Pixel), erstellt die andere Kamera extrem detailreiche Aufnahmen.

MFT- und APS-C-Kameras mit wirklich hoher Auflösung findet man eher selten. Hier bieten die Canon EOS 90D sowie deren spiegelloses Äquivalent (EOS M6 Mark II) mit je 32,5 Megapixel die höchste Auflösung. Der in Bezug auf die Bildgestaltung wichtigste Vorteil eines Vollformatsensors gegenüber APS-C und MFT ist das Freistellungspotenzial.

Mit einem großen Sensor können Sie Ihre Fotomotive deutlich einfacher vor einem Hintergrund freistellen als mit einem merklich kleineren Sensor, da die Schärfentiefe ungemein geringer ist. Außerdem bieten Vollformatkameras einen großen Blickwinkel. Anders als bei der MFT- und APS-C-Technik ist es hier nicht nötig, einen Crop-Faktor zu berechnen.

Das ist vor allem beim Fotografieren im Weitwinkelbereich für beispielsweise Innenarchitekturfotos hilfreich. Doch natürlich gibt es auch einige Kompromisse, die Sie beim Kauf einer Vollformatkamera eingehen müssen, auf die wir im folgenden Abschnitt eingehen möchten.

Vollformatkameras bieten aufgrund der Sensorgröße Vorteile beim kreativen Spiel mit der Schärfe.

Tim Herpers, stv. Chefredakteur

Nachteile des Vollformats 

Der Vorteil, dass der große Vollformatsensor ein hohes Freistellungspotenzial mitbringt, kann in der Natur- und Landschaftsfotografie zum Nachteil werden. Wer ein Foto mit durchgehender Schärfe von Vorder- bis Hintergrund erzielen möchte, wird mit nur einer Aufnahme nicht auskommen. Hier sind mehrere Aufnahmen mit verschobenem Fokuspunkt nötig, die in der Nachbearbeitung zusammengefügt werden.

Ein weiterer Vollformat-Kompromiss ist in Bezug auf die Kamera- und Objektivgröße sowie deren Preis nötig. Vollformatkameras sind im Vergleich zu MFT- und APS-C-Kameras in der Regel deutlich größer und schwerer und kosten auch mehr.

Dass dies aber nicht immer der Fall ist, soll unsere Übersicht der fünf kompaktesten Vollformat-CSCs von Canon, Nikon, Panasonic, Sigma und Sony zeigen. Klobig bleiben aber häufig die Objektive. Zwar gibt es auch besonders kompakte Festbrennweiten und Zoomobjektive, allerdings erfordert der Vollformatsensor einen vergleichbar großen Objektivdurchmesser.

Abgespeckt und günstig 

Alle fünf Kameras dieser Kaufberatung haben eines gemeinsam: Neben kompakten Abmessungen und einem geringen Gewicht verbindet sie ein reduzierter Ausstattungsumfang. Dies kann sich mal in fehlenden Anschlüssen (Sigma fp), einem eingeschränkten Videoformat (Canon EOS RP, Nikon Z 5) oder einem fehlenden Frostschutz (Panasonic Lumix S5) zeigen.

Entsprechend unterdurchschnittlich fällt die Ausstattung bei den meisten hier gezeigten Kameras aus. Teilweise müssen Sie auch Kompromisse in der Bedienung eingehen (Sony Alpha 7C). Die unterm Strich beste der fünf Kameras ist die Panasonic Lumix S5.

Allerdings ist die spiegellose Vollformat-CSC auch die mit Abstand größte und schwerste. Mit einem Neupreis von 1.689 Euro gehört sie außerdem zu den teuersten dieser Übersicht.

Pfennigfuchser werden bei der EOS RP fündig – der kompaktesten spiegellosen Vollformat- EOS. Aufgrund der geringen Akkulaufzeit sollten Sie auf den günstigen Body-Preis von unter 1.000 Euro noch die Kosten für ein bis zwei Ersatzakkus draufschlagen.

Produkthinweis

Canon 9967B002 Akku LP-E17, schwarz

Im Duell um die kompakteste Vollformat-CSC steigen Sigma und Sony in den Ring – mit dem Ergebnis, dass jeder der beiden einen solchen Titel für sich beanspruchen kann. Im Fall von Sigma ist es mit der exotischen fp eine modular konzipierte Vollformatkamera ohne Bildstabilisator. Kein anderer Kamerahersteller hat eine noch kleinere Vollformat-CSC im Angebot.

Hingegen bietet Sony die kompakteste aller Vollformat-CSCs mit integrierter Bildstabilisierung: Die Alpha 7C ist ein abgespecktes Schwestermodell auf Basis der Alpha 7 III mit dem Gehäuse einer Kamera der beliebten Alpha-6600-Serie.

Und Nikon? Die Z 5 beweist sich in unserem Test als starker Allrounder. Zwar kommt die kompakte Kamera mit nur 4,5 Serienbildern auch nicht ohne Schwächen aus, ist dafür aber mit 1.089 Euro zu einem erschwinglichen Preis erhältlich.

1. Canon EOS RP – kleine EOS, großer Sensor

Mit einem Neupreis von 990 Euro ist die EOS RP die günstigste Vollformat-CSC in dieser Übersicht. Die Kamera überzeugt mit sehr guter Bildqualität. Im Bereich der Ausstattung gibt es aber Abzüge.

Pro & Kontra

+ Klasse Bildqualität, bis ISO 3200
+ Starkes Dual-Pixel-CMOS-AF-System
+ Trotz des großen Vollformatsensors kompaktes und leichtes Kameragehäuse
+ Günstiger Einstieg in die Vollformatfotografie
- Kein integrierter Bildstabilisator
- Kurze Akkulaufzeit (250 Fotos nach CIPA)
- 4K-Video nur mit Crop-Faktor

Der Kameraname verrät die Ambitionen, die Canon mit der EOS RP verfolgt. Das „P“ steht nämlich für populär, und so erhofft sich der Kamerahersteller einen ähnlich großen Erfolg wie mit der EOS 6D. Canon-intern wird die RP auf dem gleichen Level wie die EOS 6D Mark II gesehen.

Es gibt einige Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede zwischen beiden Kameras. Die größte Gemeinsamkeit zwischen RP und 6D Mk II ist der Bildsensor, der zumindest in Bezug auf die Auflösung von 26,2 Megapixel exakt identisch ist. Als Bildprozessor kommt der Digic 8 zum Einsatz.

Bis einschließlich ISO 3200 lässt sich mit der EOS RP sowohl sicht- als auch messbar hervorragend fotografieren. Erst mit noch höherer Lichtempfindlichkeit sinkt die Bildqualität. Schade, dass Canon auf einen integrierten Stabilisator verzichtet.

Kompakt und leicht 

Mit gerade einmal 485 Gramm ist die EOS RP ein echtes Leichtgewicht. Trotz der kompakten Abmessungen glänzt der kleinste EOS-Vollformat-Wurf mit guter Ergonomie. Das rückseitige Display ist dreh- und schwenkbar und außerdem auch berührungsempfindlich.

Der Autofokus, der in bis zu 4.779 Positionen eingestellt werden kann, reagiert schnell und präzise. Bei Porträtfotos unterstützt eine automatische Augenerkennung. Bei der weiteren Ausstattung gilt es allerdings einige Kompromisse einzugehen: So ist nicht nur die minimale Verschlusszeit von 1/4000 Sekunde etwas dürftig – auch die Akkulaufzeit ist mau: Laut CIPA-Standard ist die EOS RP mit einer vollen Akkuladung auf rund 250 Fotos ausgelegt.

Im Test bei fünf Grad Celsius war bereits nach 150 Aufnahmen Feierabend. Ein Lichtblick hierbei ist die Kompatibilität mit einer Powerbank via USB-C-Anschluss. So können Sie die Kamera unterwegs laden, wenn Sie gerade nicht fotografieren.

Zwar bietet die EOS RP im Bewegtbild eine Auflösung von bis zu 4K, dann schaltet die Kamera allerdings in einen Crop- Modus, mit dem sich automatisch der Bildausschnitt verändert. Dennoch lockt die Canon mit einem günstigen Preis.

Bewertung
  • Bildqualität (40 %): 90,00 %
  • Ausstattung (25 %): 83,60 %
  • Handling (35 %): 93,39 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 89,60 %

2. Nikon Z 5 – Preis-Leistungs-Tipp

Pro & Kontra

+ Sehr gute Bildqualität
+ 5-Achsen-Bildstabilisator
+ Kompaktes Kameradesign
+ Topautofokus samt Augenerkennung
+ Tolles Handling
Günstiger Vollformat-Einstieg
- Serienbildmodus könnte schneller sein
- 4K-Video mit 1,7-fach Crop

Erstklassige Bildqualität, gute Ausstattung und ein tolles Handling: Die Z 5 von Nikon verpasst in unserem Test die Bestnote Super nur knapp. Mit 1.089 Euro ist die Vollformatkamera fair bepreist.

Rein äußerlich fügt sich die Z 5 hervorragend in das Z-Portfolio ein. Im Vergleich zur Z 6 und Z 7 fällt auf, dass die Neuheit ohne Topdisplay auskommt. Die restliche Gehäuseaufteilung ist nahezu identisch. Mit 24 Megapixeln löst die Z 5 genauso viel auf wie die Z 6. Allerdings ist die Sensortechnologie eine andere. Während die Z 6 auch rückwärtig belichtet wird, handelt es sich bei der Z 5 hingegen um einen einfach belichteten CMOS-Sensor.

Durch die rückwärtige Belichtung versprechen sich die Kamerahersteller eine bessere Lichtausbeute sowie ein besseres Rauschverhalten. Beim Blick auf die Testlaborergebnisse der Z 5 fällt allerdings auf, dass sich die Neuheit keineswegs hinter dem Schwestermodell verstecken muss. Mit einer Abbildungsleistung von 94,6 Prozent erreicht die Z 5 ein großartiges Ergebnis. Die Auflösung ist im Bildzentrum bis einschließlich ISO 1600 bei über 90 Prozent.

Ebenso überzeugend ist das Rauschverhalten. Erst ab ISO 12.800 ist vermehrtes Bildrauschen zu erkennen. Für eine Kamera in dieser Preisklasse leistet die neue Nikon einiges. Hinzu kommt, dass der Kleinbildsensor der Z 5 auf fünf Achsen stabilisiert ist. Das vermeidet hohe ISO-Werte. Der native ISO-Bereich der Z 5 reicht von ISO 100 bis 51.200 und kann bis auf ISO 102.400 erweitert werden.

Bewertung
  • Bildqualität (40 %): 94,60 %
  • Ausstattung (25 %): 86,10 %
  • Handling (35 %): 90,86 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 91,60 %

3. Panasonic Lumix S5 – endlich kompaktes Lumix-Vollformat

Pro & Kontra

+ Sehr gute Bildqualität
+ Integrierte 5-Achsen-Bildstabilisierung
+ Präzises Autofokussystem
+ Dreh- und schwenkbarer Touchmonitor
+ Intuitive Menüführung
Zwar dualer Speicherkarteneingang, …
- … aber nur einfach UHS-II-kompatibel
- Gehäuse ohne Frostschutz

Im Vergleich zu den anderen Modellen dieser Übersicht ist die Lumix S5 die größte und schwerste Kamera. Allerdings überzeugt die Vollformat-CSC mit hervorragenden Hybridfunktionen.

Der bildstabilisierte Kamerasensor der Panasonic löst 24,2 Megapixel auf und bietet einen ISO-Bereich von 100 bis 51.200, der sich auf bis zu 204.800 erweitern lässt. Eine Besonderheit dabei ist die Dual-Native-ISO-Funktion, die vor allem Filmern bekannt ist: Ziel dabei sind geringe Rauschwerte trotz hoher Lichtempfindlichkeiten.

Mittels zweier analoger Schaltkreise an jedem Pixel nimmt die Kamera zwei verschiedene Empfindlichkeiten auf und wechselt entsprechend der Belichtungssituation automatisch zwischen den beiden ISO-Werten. Die Testergebnisse aus dem Labor sprechen für sich: Die Bildqualität ist auch noch bis in hohe ISO-Stufen sehr gut.

Zudem kommt eine Bildstabilisierung hinzu: Wie schon bei den Schwestermodellen unterstützt auch die Panasonic Lumix S5 eine duale Bildstabilisierung aus einem auf fünf Achsen stabilisierten Sensor und einem Objektivstabilisator. Panasonic garantiert dadurch eine um bis zu 6,5 Blendenstufen längere Belichtungszeit.

Damit fällt die Stabilisierung etwas schwächer als beispielsweise bei der Lumix S1 aus, die auf eine Kompensation von bis zu sieben Blendenstufen ausgelegt ist.

Mit OLED-Sucher und Touchdisplay

Beim Prozessor vertraut Panasonic auf die Venus Engine, um einen fortschrittlichen Autofokus zu garantieren. Dieser bietet 225 Messfelder. Bei der Lumix S5 ist auch eine Kopf-Erkennung bei der Verfolgung eines Motivs integriert. Die Serienbildgeschwindigkeit ist mit 6,9 Bildern pro Sekunde sicher kein Highlight der Kamera.

Abstriche im Vergleich zur Lumix S1 hat Panasonic bei der S5 in puncto Sucherauflösung vorgenommen: Der OLED-Sucher löst 2,36 Millionen Bildpunkte auf und stellt das Motiv mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120p dar. Der rückseitige 3-Zoll- Monitor ist dreh- und schwenkbar. Die Auflösung beträgt 1,84 Millionen Bildpunkte.

Trotz des kompakten Designs sollen ein Magnesiumgehäuse und ein Staub- und Spritzwasserschutz für die nötige Robustheit im Alltag sorgen. Einen Frostschutz garantiert Panasonic bei der S5 nicht.

Bewertung
  • Bildqualität (40 %): 91,99 %
  • Ausstattung (25 %): 88,48 %
  • Handling (35 %): 95,36 %
  • Gesamtbewertung: SUPER, 92,30 %

4. Sigma fp – kleinste Vollformat-CSC

Pro & Kontra

+ Sehr gute Bildqualität
+ Integrierte 5-Achsen-Bildstabilisierung
+ Präzises Autofokussystem
+ Dreh- und schwenkbarer Touchmonitor
+ Intuitive Menüführung
Zwar dualer Speicherkarteneingang, …
- … aber nur einfach UHS-II-kompatibel
- Gehäuse ohne Frostschutz

Sigma bietet mit der Sigma fp die kompakteste Vollformat-CSC an, die es derzeit gibt. Das modulare Design macht die Kamera zu einem echten Exoten. Hier lesen Sie, für wen sich die Kamera lohnt.

Die 369 Gramm leichte Kamera schlägt sich im Testlabor sehr gut. Die Auflösung ist bis in hohe ISO-Stufen stabil. Und auch das Rauschverhalten ist professionell. Fotos lassen sich bis einschließlich ISO 12.800 völlig problemlos verwenden.

Schade nur, dass Sigma dem Nutzer im Menü nicht erlaubt, die Rauschreduzierung individuell anzupassen. Apropos Verzicht: Ein 5-Achsen- Bildstabilisator ist ebenfalls nicht an Bord. Einzig eine elektronische Bildstabilisierung lässt sich bei Bedarf aktivieren.

Modulares Kamerasystem 

Das Autofokussystem ist mit 49 Messfeldern sicher keine Revolution, aber durchweg solide. Zudem ist die fp mit fortschrittlichen Modi wie Gesichts- und Augenerkennung ausgestattet. In Serie ist die Sigma fp mehr als flott unterwegs: Mit bis zu 18 Bildern pro Sekunde kommt die fp sogar spiegellosen Topmodellen wie der Sony Alpha 9 II nahe – zumindest für 0,7 Sekunden.

Denn nach zwölf Serienaufnahmen ist der Pufferspeicher voll. Mehr Fotos in Serie sind erst bei einer Geschwindigkeit von drei Bildern pro Sekunde drin. Gleich neben dem SD-Kartenslot auf der Unterseite befindet sich das Akkufach. Sigma setzt auf einen Lithium-Ionen-Akku mit 1.200 mAh.

Das reicht nach CIPA-Standard gerade einmal für 280 Fotos – für eine professionelle Kamera eher unterdurchschnittlich, obwohl die fp von Haus aus auf einen energiehungrigen elektronischen Sucher verzichtet. Auf der hinteren Bedienseite befindet sich lediglich ein 3,15 Zoll großer TFT-Monitor, der zwar berührungsempfindlich, aber starr verbaut ist. Folglich lässt die fp hier Punkte im Testlabor liegen.

Ohne optionalen Griff ist die fp zwar extrem kompakt, allerdings auch nicht ergonomisch. Insbesondere mit lichtstarken, hochwertigen und schweren Sigma-Art-Objektiven lässt das Handling etwas zu wünschen übrig. Drei 1/4-Zoll-Gewinde liefern viele Möglichkeiten, um optionales Zubehör zu montieren.

Schade, dass ein Kopfhörereingang fehlt. Kurzum: Das modulare Kamerasystem kommt einer individuellen Anpassbarkeit zugute.

Bewertung
  • Bildqualität (40 %): 90,50 %
  • Ausstattung (25 %): 74,50 %
  • Handling (35 %): 87,19 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 85,40 %

5. Sony Alpha 7C – kompakteste Vollformat-CSC mit Stabilisator

Pro & Kontra

+ Hervorragende Bildqualität
+ 5-Achsen-Bildstabilisator
+ Echtzeit-AF-Tracking
+ Touchmonitor dreh- und schwenkbar
+ Extrem kompakt und leicht
Minimale Verschlusszeit: 1/4.000s
- Blitzsynchronzeit: 1/160s
- Kein Joystick, altes Kameramenü

Im Design einer Kamera der Alpha 6000er-Serie tritt die Alpha 7C mit großem Vollformatsensor ins Rampenlicht. Die Bildqualität ist hervorragend. Kompromisse sind in der Ausstattung nötig.

Die Alpha-7-Baureihe steht seit jeher für kompakte Vollformatkameras mit Profianspruch. Mit der Alpha 7C zeigt Sony, dass es noch kompakter geht: Mit einem Gehäusegewicht von gerade einmal 424 Gramm (betriebsbereit: 509 Gramm) ist die Kleinste mit dem C für „compact“ im Namen fast ein Drittel leichter als ihre großen Geschwister Alpha 7, 7S und 7R.

Auch in Sachen Abmessungen hat Sony das Gerät deutlich abgespeckt. Dadurch erinnert sie an die 6000er-Reihe von Sony mit APS-CSensor – und das trotz des großen 24-Megapixel-Vollformatsensors. Der Bildprozessor Bionz X spielt seine Vorzüge dank Echtzeit-Tracking und Augenerkennung bei Mensch und Tier vor allem bei sehr agilen Motiven aus, zumal die leistungsstarke 5-Achsen- Stabilisierung bis zu fünf Belichtungsstufen kompensieren kann.

Starkes Testergebnis 

Die Alpha 7C wurde von Sony günstiger als die Alpha 7 III zum damaligen Verkaufsstart eingepreist. Genau deshalb gibt es hier und da allerdings kleinere Abstriche, die aber vor allem die anvisierte Zielgruppe anspruchsvoller Hobbyisten und Semiprofis wenig stören dürften.

Doch vorab: Im Testlabor erzielte die Sony ein beeindruckendes Testergebnis. Die Bildqualität und insbesondere das Rauschverhalten entsprechen der Leistung echter Profikameras. Doch die Sony Alpha 7C bringt auch Nachteile mit. Zwar sind Profifeatures wie 16-Bit-Verarbeitung und 14-Bit-RAW-Dateien an Bord, allerdings müssen zum Beispiel bei den schnellsten Verschlusszeiten gegenüber der Verwandtschaft Abstriche gemacht werden.

Zudem gibt es nur einen SD-Kartenslot sowie eine kürzere minimale Blitzsynchronzeit von 1/160 Sekunde gegenüber 1/250 Sekunde der Alpha 7 III. Am schwersten wiegt aus unserer Sicht allerdings der Verzicht auf ein Zeigefinger-Rad oder einen Joystick, vielmehr wird auf eine leider nicht ganz vollständig umgesetzte Touch-Bedienung gesetzt – hier besteht Nachholbedarf.

Auch das Menüsystem ist nicht auf dem neuesten Stand, den wir beispielsweise von der A7S III und A7 IV kennen.

Bewertung
  • Bildqualität (40 %): 94,70 %
  • Ausstattung (25 %): 83,60 %
  • Handling (35 %): 90,29 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 90,40 %

Drei kompakte Alternativen mit MFT-Sensor

Olympus OM-D E-M1 Mk III: Der Profi der OM-D-Reihe ohne integrierten Hochformatgriff begeistert im Test (93,3 %, 1.470 Euro).

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Panasonic Lumix GH5 II: Mehr MFT geht nicht. Die GH5 II ist die beste Foto- & Videokamera ihrer Klasse (93,4 %, 1.389 €).

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Olympus OM-D E-M5 Mk III: Die derzeit beste Semiprofi-CSC mit MFT-Sensor ist schon für 989 Euro zu haben (92,2 %).

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Drei kompakte Alternativen mit APS-C-Sensor

Fujifilm X-T4: Eine der besten CSCs mit APS-C-Sensor, die es gibt (93,4 %). Allerdings ist die X-T4 mit 1.510 Euro üppig bepreist.

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Sony Alpha 6600: Das Flaggschiff aus der 6000er-Serie glänzt mit herausragenden Autofokusfunktionen (90,9 %, 1.399 Euro).

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► Fujifilm X-S10: Die X-S10 ist Spitzenreiterin unter den Semiprofi-CSCs (92,7 %). Zudem ist die Kamera mit 969 Euro fair bepreist.

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DigitalPHOTO-Fazit

Vollformat ist klobig und teuer? Die fünf Kamerahersteller dieser Übersicht zeigen, dass dem nicht so ist. Um Kompromisse, vorrangig in der Ausstattung, kommt beim Kauf einer dieser Kameras allerdings niemand herum. Vergleichen Sie die Modelle nach Herzenslust.

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