Nikon D300 | 60mm | 1/100 s | F/10 | ISO 100 (Bild: Adobe Stock )
Unterbelichten
Das Motiv muss rundum gleichmäßig ausgeleuchtet sein! So steht es im Regelbuch, und wenn wir ehrlich sind, trifft dies in den meisten Fällen auch zu. Doch besonders bei Porträts in dunklen Räumen und ohne zusätzliche Lichtquellen kann es schnell passieren, dass eine Gesichtshälfte wesentlich dunkler erscheint als die andere und das Bild insgesamt mehr dunkle Tonwerte als helle besitzt. Stark unterbelichtete Bilder sind eigentlich falsch belichtet und können doch ihren Reiz haben. Sie wirken mysteriös und geheimnisvoll. Wichtig ist dabei, dass der Betrachter das Motiv trotzdem weiterhin erkennt. In der Porträt-, Akt- und Stilllifefotografie wird mit dieser Ästhetik sogar gespielt. Der sogenannte Low-Key-Effekt wird oft bewusst eingesetzt, um bestimmte Motive stilistisch zu unterstreichen. In unserem Bildbeispiel rechts versinkt die linke Bildhälfte komplett in Schwarz – jedoch sind immer noch Schemen erkennbar. Dadurch wirkt die Aufnahme dramatisch und unterstreicht den geheimnisvollen Charakter von Katzen. Zudem spielt die Bildrichtung eine kompositorische Rolle und der Betrachter fragt sich, was die Katze wohl erspäht hat. Fazit: Zu dunkle Aufnahmen können spannend sein.
Ein Foto soll ausgewogen belichtet, der Horizont niemals in der Mitte und das Hauptmotiv unbedingt scharf abgebildet sein – in der Fotografie gibt es feste Regeln, die dabei helfen, aus einem gewöhnlichen Motiv ein ganz besonderes zu machen. Wie so oft gilt jedoch auch in diesem Fall: Regeln sind dafür da, um gebrochen zu werden! In acht Tipps werden wir Ihnen zeigen, wie Sie mit ungewöhnlichen Aufnahmen garantiert für Begeisterung sorgen.