Nikon D800 | 105mm | 1/125 s | F/3,5 | ISO 100 (Bild: Adobe Stock)
Nicht im Fokus
Unscharfe Bereiche im Bild sollen in der Regel den Blick des Betrachters auf das scharf abgebildete Hauptmotiv lenken. In der Porträtfotografie beispielsweise müssen die Augen des Models immer perfekt scharf abgebildet sein, alles andere verschwindet in einer geringen Schärfentiefe. Unser Bildbeispiel zeigt jedoch, dass ein Foto durchaus auch mal komplett unscharf sein darf und damit an Ausdruck gewinnen kann. Die verschwommene Momentaufnahme zeigt eine belebte Einkaufsstraße inklusive Passanten – meist ein Motiv, das nur schwer auf schöne Art und Weise festzuhalten ist. Durch das bewusste „Entfokussieren“ der gesamten Bildebene erhält das Motiv jedoch eine abstrakte und malerische Wirkung und die Farben der einzelnen Bildelemente verfließen weich ineinander. Zum echten Hingucker macht die Aufnahme jedoch das Gegenlicht: Dieses taucht die Szenerie in eine verträumte Stimmung, verwandelt die Menschen in abstrakte Silhouetten und schafft spannende Hell-Dunkel-Kontraste.
Ein Foto soll ausgewogen belichtet, der Horizont niemals in der Mitte und das Hauptmotiv unbedingt scharf abgebildet sein – in der Fotografie gibt es feste Regeln, die dabei helfen, aus einem gewöhnlichen Motiv ein ganz besonderes zu machen. Wie so oft gilt jedoch auch in diesem Fall: Regeln sind dafür da, um gebrochen zu werden! In acht Tipps werden wir Ihnen zeigen, wie Sie mit ungewöhnlichen Aufnahmen garantiert für Begeisterung sorgen.