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Luminar Neo (early Access Version) im Test: besser als AI?

Selten wurde eine Fotobearbeitung noch vor Verkaufsstart so gehypt – wir wagen einen Blick in die sogenannte early Access Version. Wieviel Künstliche Intelligenz steckt tatsächlich in Luminar Neo? Besonders eine Funktion hat uns im Test dahingehend wirklich überrascht.

Luminar Neo im Test: besser als Luminar AI? 

Schon seit Monaten wird Luminar Neo als eine Art Allheilmittel der Fotobearbeitung beworben. Im Februar soll die Software nun endlich und final auf den Markt kommen.

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Wir konnten einen ersten Blick auf die aktuelle Vorschau-Version werfen und zeigen, wo Luminar Neo künftig Ihre Bilder mit Künstlicher Intelligenz verbessern soll. Die Software versteht sich als Fotoverwaltung, RAW-Konverter und kreatives Werkzeug für Einsteiger wie auch Fortgeschrittene.

Das All-in-One-Konzept ist schon seit mehreren Jahren etabliert und wird auch hier fortgeführt. Grundlegende Korrekturen werden per Schieberegler erledigt, Profis können bei den meisten Werkzeugen zudem in die Details eingreifen. In der aktuellen Vorab-Version hat Skylum Luminar Neo den Fokus auf folgende neue Werkzeuge gelegt:

Entfernen von Stromleitungen 

Das Entfernen von Stromleitungen quer durch die Landschaftsaufnahmen hat seit der Einführung intelligenter Retuschewerkzeuge schon vor Jahren ihren Schrecken verloren, wenngleich man um Markieren, Auswählen um Nacharbeiten trotzdem nicht herum kam.

Mit der Funktion Stromleitungen entfernen verspricht Luminar Neo, dieses Problem einfacher zu lösen. Im Praxistest klappte das meistens erstaunlich gut, mit nur einem Klick werden Kabelstränge jeglicher Art aus Fotos entfernt.

Tatsächlich ist das Endergebnis aber stark vom Motiv abhängig – allerdings konnten wir mit unseren Testfotos nicht feststellen, wo die Ursache liegt, dass teilweise unschöne Streifen zurückbleiben.

Ein Klassiker der Fotoretusche findet sich gleich unter der Stromleitungs-Retusche – die Entfernung von Staubflecken verspricht ebenfalls 1-Klick-Abhilfe. Bei Digitalfotos mit Staub auf dem Sensor klappt die Beseitigung dieser lästigen Störungen selbst bei „Härtefällen“ tadellos.

Nimmt man die Funktion allzu wörtlich und versucht, eingescannte, alte Dias oder Negative von Staub zu befreien, wird man allerdings enttäuscht, hier kann das Werkzeug gar nicht punkten.

Tatsächlich Künstliche Intelligenz? 

Für die kreative Nachbearbeitung steht in der Vorab-Version von Luminar Neo die Neubelichtung zur Verfügung. Diese kann nah und fern unterscheiden und entsprechend lassen sich diese Bereiche separat und übergangslos nachjustieren.

Grob gesagt legt Luminar Neo hier Verläufe in Vorder- und Hintergrund, wie man das in Lightroom schon länger kann. Insgesamt eine gute Funktion, um den Blick auf das Hauptmotiv zu lenken. Ist das schon wirklich Künstliche Intelligenz? Die Funktionalität geht absolut in Ordnung, aber wirklich sensationell ist sie nicht.

Das gilt auch ein wenig für das Porträt mit Bokeh – hier greift Luminar Neo auf das schon von anderen Versionen bekannte Gesichtserkennungstool zurück und kann nun aber den Hintergrund unscharf stellen. Im Test funktioniert das in vielen Fällen ordentlich, Haare werden gut berücksichtigt und zur Not kann man noch mit einem Maskierungspinsel eingreifen.

Beim Stichwort „Bokeh“ hätte man sich aber tatsächlich etwas mehr „Bling Bling“ gewünscht, sprich Einstellungsmöglichkeiten für die typischen Bokeh-Effekte. Das sucht man allerdings vergebens, hier ist Skylum erstaunlich zurückhaltend. Immerhin können aber zusätzlich Helligkeit, Tiefen und Lichter sowie die Farbtemperatur angepasst werden.

Spätestens beim Zuschneiden-Werkzeug fragen wir uns aber, was hier an „AI“, also Künstlicher Intelligenz eingebaut ist. Zwar kann man nun das Motiv frei drehen oder spiegeln, ansonsten ist hier aber keine Funktion integriert, die etwas intelligent löst. Wir hätten eigentlich erwartet, dass Luminar Neo vielleicht das Bild analysiert und auf dieser Basis einen Ausschnitt vorschlägt – das ist aber nicht der Fall.

Protokoll mal anders 

Ziemlich praktisch ist das Menü Bearbeitungen. Hier werden alle benutzen Werkzeuge abgelegt. Sprich, man muss sich zum Feintuning nicht durch die gesamte Liste der Werkzeuge scrollen, sondern hat alles kompakt in dieser Palette aufgelistet. Außerdem gefällt, dass jedes Werkzeug mit dem Augen-Symbol kurz ein- und ausgeblendet werden kann, um den Effekt auf das Bild zu prüfen.

Welches Luminar passt zu mir? Luminar 4 vs. Luminar AI vs. Luminar Neo

Der Unterschied zu Luminar AI und Luminar 4? Offiziell wird Luminar Neo als eigenständige Software angeboten und aktuell sogar im Paket mit AI verkauft. Ein Blick in die offiziellen Vergleichstabellen bei Skylum lässt aber vermuten, dass Neo die beiden anderen Programme wohl bald komplett ersetzen wird, da fast sämtliche Features der beiden Vorgänger verfügbar sein sollen.

DigitalPHOTO-Fazit

Die aktuelle early-Access-Version von Luminar Neo wurde ausdrücklich als Vorschau angekündigt. So ist es wenig erstaunlich, dass beispielsweise die Layer-Funktion komplett und partielle Maskierung teilweise fehlen und es an der einen oder anderen Stelle noch „hakt“.

Auch die Performance ließ auf unserem iMac M1-Computer etwas zu wünschen übrig. Trotzdem darf man auf die finale Version mehr als gespannt sein, wenn diese tatsächlich ein „Best of“ aus Luminar 4 und Luminar AI und durch die neuen Werkzeuge ergänzt wird.

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