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Fotoverwaltung im Test: Die 8 besten Tools für Import, Fotoorganisation und Bildersuche

Per Handarbeit die Fotosammlung strukturieren? Dass das anders geht, sieht man seit Jahren am Smartphone, doch auch die Desktop-Apps ziehen massiv nach und bieten teils ähnlichen Komfort für die Bilder aus der System- oder Spiegelreflexkamera. Doch wer sortiert am besten? Wir testen acht Fotoverwaltungen.

8 Fotoverwaltungen im Test: Import, Fotoorganisation und Bildersuche

Die Testergebnisse der acht Programme finden Sie weiter unten.

Fotoschätze entdecken – das macht aktuelle Bildverwaltungssoftware so einfach wie nie. Mit Künstlicher Intelligenz (KI) versprechen viele Hersteller, die Suche nach ganz bestimmten Motiven zu vereinfachen. Manuelles „Tagging“, also die manuelle Stichwortzuweisung, soll nur noch in Ausnahmefällen notwendig sein. Wir haben acht Programme getestet und zeigen Ihnen hier, welche die besten sind.

Foto-Chaos muss nicht sein – welche Sortierhilfe am Besten passt, ist aber tatsächlich vom Einsatzzweck abhängig.

Jörg Rieger Espíndola, Software-Redakteur

Ausgangsbasis für den Test

Wir haben im Vergleichstest den Fokus ausschließlich auf die Verwaltungsfunktionen der jeweiligen Kandidaten gelegt, auch wenn rund die Hälfte teils hervorragende Bearbeitungsfunktionen integriert haben. Unsere Bewertung dieses Tests bezieht sich ausschließlich auf „Sortieren und Organisieren“.

Auch wenn in der Praxis die Bilder auf kleinen NAS-Home-Servern abgelegt werden, haben wir unsere Fotoordner auf eine externe USB-C-Festplatte abgelegt, um die Geschwindigkeit beim Einlesen und Suchen direkt und ohne Schwankungen in der WLAN-Verbindung vergleichen zu können.

Entscheidung in drei Schritten

In unserem Test werden Sie feststellen, dass es die perfekte Fotoverwaltung schlichtweg nicht gibt. Daher haben wir eine kleine Entscheidungshilfe bereitgestellt:

1. Fotosuche ohne Aufwand

Lightroom, Elements und Excire Foto suchen mit KI und ganz ohne manuelles Verschlagworten nach Ihren Lieblingsbildern. Das ist perfekt für alle, die schnell nach verschollenen Bilderschätzen suchen wollen.

2. Mobile Anwender*innen

Sie sind viel unterwegs, übertragen Ihre Fotos direkt aufs Smartphone und möchten auf allen Geräten aktuell sein? Dann lohnt sich ein Blick auf Mylio Photos und Lightroom, beide sind Meister der Synchronisation.

Lightroom setzt auf die eigene Cloud, Mylio erledigt die Synchronisation über lokalen Speicher. Abstriche muss man bei beiden Anwendungen hinsichtlich der Sortierung machen.

Bei Mylio fehlen noch einige intelligente Suchfunktionen und bei Lightroom wiederum einige manuelle Möglichkeiten.

3. Klassische Desktop-Anwender*innen

Sie können auf mobilen Zugriff und Synchronisation Ihrer Smartphone-Bilder verzichten und speichern eh alles auf Ihrer Festplatte oder NAS? Dann ist Excire Foto die erste Wahl. Die superschnelle Suche funktioniert selbst mit dem eingescannten Fotoarchiv und die Personensuche ist ausgesprochen treffsicher.

Auch Elements ist für den klassischen Desktop-Einsatz gerade für Neulinge eine solide Lösung, allerdings schwerfälliger als Excire und mit deutlich weniger Intelligenz bei der automatischen Motiverkennung ausgestattet.

Bilder taggen 

Eine Begrifflichkeit, um die man nicht herumkommt bei der Fotoverwaltung, ist das englische Wort „Tag“. Direkt übersetzt bedeutet es einfach „Etikett“. Bildlich gesprochen ist damit gemeint, dass Sie die Bilder mit Etiketten versehen, um sie wiederzufinden. Im Zusammenhang mit der Fotobearbeitung würde man es mit „Stichwort“ ins Deutsche übersetzen. Als „Tagging“ bezeichnet man somit die Verschlagwortung von Bildern.

Adobe Lightroom CC 2022 – Synchro-Meister

  • Anbieter: Adobe 
  • Website: www.adobe.de 
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 12 €/Monat 

Pro & Kontra 

+ Sehr gute automatische Motivsuche
+ Einfache Bedienung
+ Plattformübergreifende Verwaltung
+ Personenerkennung
- Durch „Upload-Zwang“ nur zur Fotosortierung etwas unhandlich

Gesamtbewertung: SUPER, 5/5 Sterne

Lightroom CC Die Cloud-Version von Lightroom hat in Sachen Fotoverwaltung einen Nachteil. Alles muss in die Cloud, und bei umfangreichen Fotosammlungen kann das dauern und die 1 TB Speicherplatz nicht immer genügen. Was dank Cloud aber richtig gut klappt, ist die plattformübergreifende Verwaltung – egal, ob Smartphone oder Desktop- App, die Bildersammlung bleibt immer synchron.

Die Fotoverwaltung selbst ist gut gelungen. Motive werden automatisch erkannt, auch Datumssuche und Suche nach Exif-Daten klappen problemlos und schnell. Manuelle Suchbegriffe weist man per Seitenleiste zu, das klappt auch für mehrere Bilder auf einmal. Schade, dass viele „manuelle“ Sortierfunktionen aus Lightroom „Classic“ nicht zur Verfügung stehen.

Lightroom 2022 kostenlos testen

Adobe Photoshop Elements Classic 2022 – mit Video-Unterstützung

  • Anbieter: Adobe 
  • Website: www.adobe.de 
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): 98 €

Pro & Kontra 

+ Manuelle Tag-Verwaltung
+ SmartTags für autom. Verschlagwortung
+ Kann auch Videos verwalten
- Veraltete Benutzeroberfläche
- Keine Fuji-RAW-Unterstützung

Gesamtbewertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne

Seit über 20 Jahren gibt es Elements und schon immer mit Fotoverwaltung. Praktisch, dass die Verwaltung auch Videos „managt“. Das manuelle Markieren sowie die Personenerkennung sind nach wie vor eine Spezialität von Elements und funktionieren einwandfrei. Die gute Objekterkennung (Smart-Tags) benötigt ordentlich Rechenpower bei der Bildanalyse, arbeitet dann aber sehr gut.

Schade, dass die Nutzung nicht im Organizer, sondern über eine separate Suchmaske erfolgt. Das Zusammenstellen von Sammlungen für die Diashow oder Erstellung eines Fotoalbums ist gut gelöst. Der Import von Handy-Fotos klappt am Mac und PC nur über Umwege, das ist nicht zeitgemäß gelöst. Auch die Benutzeroberfläche wartet dringend auf eine Überarbeitung.

Elements jetzt kostenlos testen

ACDSee Photo Studio Ultimate 23 – Allrounder

  • Anbieter: ACDSee
  • Website: www.acdsee.de 
  • Systemanforderung: Windows 
  • Preis (UVP): 180 €

Pro & Kontra 

+ Rasche Vorschaubild-Erzeugung
+ Personenerkennung
+ Fotoimport vom Smartphone
+ Anbindung von Cloud-Diensten
- Funktionen teils unlogisch versteckt
- Nur zur Fotoverwaltung zu teuer

Gesamtbewertung: GUT, 4/5 Sterne

Wenn jemand Erfahrung in Sachen Bildbetrachtung hat, dann wohl ACDSee – schon zu MSDOS- Zeiten gab es die Software. Aktuell ist die Fotoverwaltung Teil des Photo Studio, das weitere Module zur RAW- und Bildbearbeitung beinhaltet. Nutzt man diese nicht, ist der Preis nur zur Verwaltung zu hoch.

Vor allem für Windowsanwender ist die Gratis-App für Smartphones praktisch, um iPhone-Bilder fix zu importieren. Vorschaubilder werden in der Verwaltung blitzschnell geladen, die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und bietet Kataloge und Kalenderansichten.

Praktisch ist der Auswahlkorb, der zur Vorabauswahl dient. Schade, dass als einzige automatische Suche nur eine Gesichtserkennung integriert ist, die aber souverän funktioniert.

Photo Studio Ultimate kostenlos testen

Ashampoo Photo Commander 17 – inklusive Fotoshow

  • Anbieter: Ashampoo
  • Website: www.ashampoo.com
  • Systemanforderung: Windows
  • Preis (UVP): 49 €

Pro & Kontra 

+ Schnelle Bildvorschau
+ Übersichtliche EXIF-Datenansicht
+ Fotoshow-Funktionalität
- Ansicht nur ordnerweise machbar
- Keine intelligenten Suchfunktionen
- Überfrachtete Benutzeroberfläche

Gesamtbewertung: GUT, 4/5 Sterne

Der Photo Commander verspricht eine allumfassende Suite für Digitalfotos und Videos. Sortierung und Verwaltung sind damit Ausgangspunkt aller Aktivitäten. Hier wird strikt ordnerbasiert gearbeitet, eine Bibliothek, um alle Fotos einfach zu durchforsten, gibt es nicht. Das Laden der Vorschaubilder erfolgt bei großen RAW-Daten allerdings blitzschnell und selbst aktuellste Formate werden erkannt.

Des Weiteren gut gelöst sind die umfangreichen Vorschaufunktionen inklusive EXIF-Daten. Leider fehlen intelligente Suchfunktionen, lediglich das Anlegen von Alben und die Bewertung mit Sternen sind möglich. In Sachen Verwaltung bietet der Ashampoo Photo Commander 17 nur Basisfunktionalität, die vorhandenen Optionen sind eher eine Ergänzung der anderen Bearbeitungswerkzeuge.

Photo Commander 17 kostenlos testen

Cyberlink PhotoDirector 365 – mit Stapelfunktion

  • Anbieter: Cyberlink 
  • Website: www.cyberlink.com
  • Systemanforderung: Windows
  • Preis (UVP): 54 €/Jahr

Pro & Kontra 

+ Extrem schnelle Vorschaubild-Erstellung
+ Stapelfunktion für ähnliche Bilder
+ Einfache Benutzerführung
+ Personenerkennung
- Kein Stapel für RAW/JPG-Versionen
- Keine automatische Motiverkennung

Gesamtbewertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne

Cyberlink Photo Director lädt nach erfolgtem Import ordnerbasiert alle Bilder in die Bibliothek und zeigt diese blitzschnell in der Vorschau an. Die smarten Sammlungen geben schnellen Überblick und mit der Stapelfunktion räumt man die Fotosammlung automatisch auf. Eine intelligente Motivsuche gibt es aber nicht. Dafür arbeitet die Personenzuordnung sehr präzise und der dazugehörige Dialog ist hervorragend gestaltet.

Die Suchfunktion beschränkt sich auf die Klassiker wie Kamera- und Objektivmodell oder Aufnahmedatum. Ansonsten besteht die Möglichkeit, Bilder manuell nach beliebigen Stichworten zu markieren oder in eigenen Alben zu sortieren. Der Photo Director bietet hier solide Basisfunktionen für Neulinge.

Photodirector 365 jetzt kostenlos testen

Excire Foto 2022 – Foto-Springer

  • Anbieter: Pattern Recognition Company 
  • Website: www.excire.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 99 €

Pro & Kontra

+ Ultraschnelle Fotosuche
+ Intelligente Personenrecherche
+ Überzeugendes Bedienkonzept
+ Manuelle Verschlagwortung
- GPS-Daten nur als Koordinaten
- Etwas komplexe Bedienung

Gesamtbewertung: SUPER, 5/5 Sterne

Excire Foto nimmt sich beim Einlesen von Fotodaten ordentlich Zeit. Zeit, die dazu verwendet wird, jedes Bild, selbst Photoshop-Composings, bis ins Detail zu analysieren und zu verschlagworten. Doch die Geduld lohnt, dank Vorschaubildern sind auch zehntausende Fotos fix durchgescrollt. Die intelligente Suchfunktion spürt Motive jeder Art treffsicher auf, die Personensuche ist genial und erkennt Gruppenfotos, lachende Gesichter und vieles mehr in Kombination.

Ebenfalls praktisch: der Duplikatefinder, der ähnliche Bilder aufspüren und Fotoserien mit bestimmten Aufnahmezeitabständen entdecken kann. Schade, dass GPS-Koordinaten nicht in Standorte umgewandelt werden und JPG/RAWPaare nicht gestapelt dargestellt werden.

Excire Foto 2022 kostenlos testen

Magix Photo Manager Deluxe – Basisfunktionen

  • Anbieter: Magix
  • Website: www.magix.de
  • Systemanforderung: Windows
  • Preis (UVP): 49 €

Pro & Kontra 

+ Einfache Benutzeroberfläche
+ Cloud-Import versch. Dienste möglich
+ Album- und Kategoriefunktionalität
- Smartphone-Syncro nur via Android
- Kein Stapel für RAW/JPG-Versionen
- Performance bei Vorschau und Analyse

Gesamtbewertung: GUT, 4/5 Sterne

Die Fotoverwaltung von Magix ist ordnerbasiert und überzeugt mit einer einfachen, durchdachten Benutzerführung. Das manuelle Sortieren von Fotos ist gut gelöst und neue Tags sind schnell erstellt. Außer der Personenerkennung gibt es leider keine Autofunktionen, um nach Bildern zu suchen. Immerhin ist eine Datumsübersicht vorhanden.

Im Test fiel zudem negativ auf, dass der Magix Photo Manager Deluxe sowohl beim Bildaufbau der Vorschaubilder als auch bei der Personen-Analyse wenig performant arbeitet und RAW-Bilder zwar anzeigt, aber mit der Datengröße überfordert scheint. Insgesamt bietet die Anwendung nur Basisfunktionen einer Fotoverwaltungssoftware. Da darf man im Jahr 2022 eigentlich etwas mehr erwarten.

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Mylio Photo – Newcomer

  • Anbieter: Mylio 
  • Website: www.mylio.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): ca. 99 €/Jahr

Pro & Kontra

+ Plattformübergreifend
+ Kein Cloud-Upload
+ Kalenderfunktionalität
+ Datensicherung
- Wenig intelligente Suchfunktion
- Personenerkennung erfordert Handarbeit

Gesamtbewertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne

Alle Fotos überall und das ohne Cloud? Exakt das klappt mit Mylio Photo in der Praxis ausgesprochen gut, im Zusammenspiel mit dem iPhone sogar mit sämtlichen mobilen Fotos. Dabei geht die Anwendung sparsam mit Daten um und arbeitet hauptsächlich mit kleinen Vorschaubildern. Am besten arbeitet die Software mit einem Home- Server, der dann gleichzeitig als Datenback-up genutzt wird.

Bei der Foto-Organisation ist der Kalender eine schöne, praktische Sache, manuelles Verschlagworten klappt problemlos, das Dialogfeld hierzu bietet umfassende und übersichtlich strukturierte Möglichkeiten … Schade, dass außer der Personenerkennung, die Personen zuverlässig über mehrere Altersstufen hinweg erkennt, noch keine intelligente Motiverkennung am Start ist.

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Die Foto-Apps von Windows und macOS

Keine Lust auf Zusatzsoftware? Tatsächlich bieten sowohl Windows als auch macOS schon passende Programme für die Bildverwaltung an. Am Mac ist natürlich die perfekte Verbindung zu iPhones gewährleistet, aber auch die lokale Fotosammlung kann damit problemlos organisiert werden.

Die Suchfunktionen sind intelligent, schnell und erkennen neben Orten und Metadaten auch die abgebildeten Motive. Bilder von Personen kann man per Mausklick direkt den Einträgen im Adressbuch zuordnen. Ingesamt recht praktisch, würde Apple nicht alle Fotos in eine eigene Bibliothek packen – diese wird mit der Zeit richtig groß.

Unter Windows 10 und 11 steht ebenfalls eine Foto-App parat. Diese kann zwar nicht mit Synchronisation zum Smartphone punkten, importiert Fotos von dort aber sehr zuverlässig, egal, ob iPhone oder Android. Die automatische Objekterkennung kann auch hier punkten, die Benutzeroberfläche selbst macht richtig Spaß in der Bedienung.

Erstaunlich, dass beide Programme gerade beim Smartphone-Import ganz vorne mit dabei sind und die Testkandidaten dahingehend alt aussehen lassen. Ob Sie trotz dieser Bordmittel eine andere Fotoverwaltung brauchen?

Einsteiger*innen können in jedem Fall getrost die Foto-App des jeweiligen Betriebssystems ausprobieren. Fortgeschrittene Anwender werden damit aber doch an Grenzen stoßen, was Flexibilität und Sortieroptionen angeht.

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