Bei Composings und aufwendigeren Retuschen ist das sprichwörtliche „Photoshoppen“ angesagt. Wir haben die besten Bildbearbeitungsprogramme getestet, darunter Pixelmator Pro, Luminar Neo und Photoshop. Zudem werfen wir einen Blick auf spannende Alternativen im Web und fürs Smartphone, beziehungsweise Tablet.

Fotosoftware Test 2023: Adobe Photoshop, Skylum Luminar & Co. im Test
Fotobearbeitung im Browser, am Desktop-Computer oder Smartphone? Die Grenzen verschwimmen zunehmend und qualitativ sind selbst Lösungen aus dem Internet auf hohem Niveau. Unser Test zeigt ganz klar: Es spielt kaum noch eine Rolle, über welchen Weg und über welches Gerät man geht, die Ergebnisse sind in vielen Fällen identisch.
Fokus auf Bildbearbeitung
Im Test haben wir uns darauf beschränkt, die Fotobearbeitungsfunktionen zu bewerten. Einige Kandidaten wie Photoshop Elements haben noch umfangreiche Verwaltungsfunktionen oder andere Extras mit an Bord. Diese werden in unserem Vergleich nicht berücksichtigt. Hier finden Sie allerdings die 8 besten Tools für Import, Fotoorganisation und Bildersuche.
Freisteller – wer macht’s besser?
Beim Erstellen einer korrekten Auswahl in Bezug auf das Freistellen von Motiven gibt es klare Sieger:
- Adobe Photoshop, das sogar in allen drei Anwendungsbereichen punktet (Desktop, Web, Mobil),
- sowie Pixelmator (Desktop)
- und ACDSee Photo Studio Ultimate (Desktop).
Bei Photoshop für Desktop und Web gefällt, dass Objekte schon alleine beim Drüberfahren mit dem Mauszeiger intelligent erkannt werden, zudem kann die Detailerkennung voll überzeugen. Schade übrigens, dass Affinity Photo auch in der brandaktuellen Version 2 hier gar nichts anzubieten hat – denn damit wäre die Gesamtbewertung noch mal deutlich anders ausgefallen.
Freisteller von Personen scheinen voll im Trend – nach wie vor oder immer noch? Wohl deshalb stürzen sich fast alle Hersteller darauf, diese Arbeit intelligent zu vereinfachen. Sowohl am iPhone als auch Android-Smartphone können Sie dies sogar in den integrierten Foto-Apps per Fingertipp.
Mehr als ein netter Gag sind diese Funktionen allerdings (noch) nicht, es funktioniert nur bei wirklich guter Trennung von Vorder- und Hintergrund. Für wirklich gute Freisteller am Smartphone oder Tablet lohnt es sich, eine separate App zu installieren.
Mobil unterwegs?
Soll es ohne Desktop-Software sein, gibt es sowohl browserbasierte Anwendungen als auch Apps für Smartphone und Tablet. Mit den browserbasierten Fotobearbeitungen und Apps fürs Smartphone kann sich Affinity Photo für das iPad den ersten Platz sichern.
Die App ist der Desktop-Version nachempfunden, aber souverän für die Bedienung am Tablet optimiert. Einzig die nicht mehr zeitgemäße Auswahlfunktionalität macht wenig Freude. Dahinter gibt es einen Kampf um Platz 2, denn Photoshop Online bietet tolle Funktionen, aber nur im Rahmen des Foto-Cloud-Abos.
Pixelmator leistet ebenfalls gute Arbeit, zerstückelt aber die Bearbeitung auf zwei Apps.
Kostenlose Fotosoftware
Wer’s lieber klassisch mag, dem legen wir die kostenlose Gimp-Software ans Herz: Mit jedem Jahr wird die Bedienung einfacher und die Benutzeroberfläche aufgeräumter. Daher ist diese Anwendung unser Tipp für alle, die auf Assistenten und Künstliche Intelligenz verzichten können, aber eine ausgereifte Fotobearbeitung zur Retusche und Korrektur benötigen. Hier finden Sie außerdem weitere von uns getestete kostenlose Bildbearbeitungsprogramme.
Die Zukunft der Bildbearbeitung?
Von den einen kritisch beäugt, von den anderen als große Innovation gefeiert – intelligente, KI-gestützte Prozesse in der Fotobearbeitung sind auf dem Vormarsch. Und selbst Kritiker werden nie wieder einen intelligenten Auswahlpinsel verwenden, wenn sie die Objektauswahl probiert haben.
Geschwindigkeit und Genauigkeit sind bei fast allen Testkandidaten, die diese Funktion besitzen, unglaublich. Ob Sie Teile Ihrer Kreativität der KI überlassen und wie bei Photoshop mit neuralen Filtern einfach völlig surreale Fotowelten erschaffen bleibt hingegen Ihnen überlassen.
Luminar Neo – Automatik-Wunder

- Anbieter: Skylum
- Website: www.skylum.com
- Systemanforderung: Windows/macOS
- Preis (UVP): 119 €/Jahr (Abo)
Pro & Kontra
+ Einfache, durchdachte Bedienung
+ Sehr gute Automatikfunktionalität
+ Umfangreiche Kreativwerkzeuge
+ Erweiterungen im Abo-Modell
- Erfordert hohe Rechenleistung
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Luminar NEO ist der lang erwartete Nachfolger der improvisierten Übergangslösung Luminar Ai. Die Mischung aus RAW-Konverter und kreativer Bildbearbeitung setzt auf Bearbeitung per Schieberegeler und viele intelligente Automatikfunktionen. Diese funktionieren richtig gut: Himmel austauschen, Nachbelichtung von Vorder- und Hintergrund getrennt ohne Maskierung, komplette Bildautomatik und Porträtkorrektur erledigt man im Handumdrehen.
Dank Ebenen, Maskierungsfunktion und Retuschewerkzeugen bliebt Spielraum für Kreativität, wenngleich diese an „echte“ Bildbearbeitungen nicht ganz heranreicht – Text- oder Grafikwerkzeuge sind beispielsweise nicht vorhanden. Aktuell setzt Luminar in der Version für Abonnenten zudem voll auf Erweiterungen und bietet fast monatlich kostenlose neue Funktionen wie HDR oder verlustfreie Skalierung. Warum der Hersteller aber stattdessen vorhandene Funktionen nicht einfach aktualisiert, sondern wie das Entrauschentool dann doppelt ins Menü packt, bleibt ein Rätsel.

► Tipp: Aktuell erhalten Sie Luminar Neo im Rahmen des Sommerschlussverkaufs extrem rabattiert. Obendrauf erhalten Sie das Creative Travel Pack als Geschenk. Es kommt aber noch besser: Mit dem exklusiven Rabattcode AFS-DF erhalten Sie zusätzlich 10 % auf den Angebotspreis – einfach während des Bestellprozesses eingeben und profitieren.
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Adobe Photoshop CC 2023 – Testsieger

- Anbieter: Adobe
- Website: www.adobe.de
- Systemanforderung: Win/macOS
- Preis (UVP): ca. 12 €/Monat
Pro & Kontra
+ Souveräne Fotobearbeitung
+ Neue Objektentfernung
+ Benutzerführung für den Einstieg
+ Camera RAW 14
+ Plattformübergreifendes Arbeiten
- Enormer Speicherhunger für KI-Funktionen
Gesamtwertung: SUPER, 5/5 Sterne
Das einzig Langweilige an Photoshop? Erneuter Testsieg im Vergleich. Denn ansonsten gibt es jede Menge spannender Neuheiten: Die schon gute Objektauswahl kann jetzt über einen neuen Dialog weiter optimiert werden, außerdem sind so ausgewählte Objekte mit „Shift+Löschen“ aus dem Bild einfach entfernt, im Test klappte das richtig gut.

Nett für Nostalgiker: ein Filter zur Fotorestauration, der aber noch im Beta-Status nicht ganz souverän agiert. Ansonsten ist Photoshop schlichtweg der Standard zur Bildbearbeitung und zeigt erneut, was mit Künstlicher Intelligenz alles machbar ist. Dank Tooltips ist die Software auch für den Einstieg gut zu erlernen. Allerdings: Die enge Cloud- Anbindung ist nicht jedermanns Sache, für die mobile Anwendung aber sehr praktisch.
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Adobe Photoshop Elements 2023 – Effekte Künstler

- Anbieter: Adobe
- Website: www.adobe.de
- Systemanforderung: Win/macOS
- Preis (UVP): ca. 80 €
Pro & Kontra
+ Für den Foto-Einstieg geeignet
+ Assistenten-Funktionalität
+ KI-Kreativ- und Effektfilter
- Eingeschränkte Fotobearbeitung
- Veraltete Benutzeroberfläche
- Separate Installation von Camera RAW notwendig
Gesamtwertung: GUT, 4/5 Sterne
Rein zur Bildbearbeitung ist Photoshop Elements höchstens ein Werkzeug für den Einstieg. Zwar setzt man auf intelligente Funktionen, wie beispielsweise die automatische Objektauswahl, agiert aber unter einer veralteten, unübersichtlichen Benutzeroberfläche. Die Zielgruppe für die Software ist diffus – man kann für Social Media dank vieler Assistenten sehr gut Inhalte erstellen, allerdings können das die jeweiligen Gratisapps am Smartphone genauso gut.

Mit fortgeschrittenem Wissen fühlt man sich daher schnell eingeschränkt. Zudem gibt es in der aktuellen Version wenig Neues, lediglich ein Tool für Tiefenschärfe- Simulation und neue Vorlagen wurden integriert. Was nach wie vor Spaß macht: die tollen KI-Effekte zur Bildverwandlung.
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ACDSee Photo Studio Ultimate 2023 – Komplettpaket

- Anbieter: ACDSee
- Website: www.acdsee.com
- Systemanforderung: Windows
- Preis (UVP): 107 €/Jahr oder einmalig 180 €
Pro & Kontra
+ Lösungsorientierte Benutzerführung
+ Umfangreiche Porträt-Korrektur
+ Partielle Korrekturfunktion
+ KI-Objektauswahl
- Auswahlwerkzeuge
- Relativ teuer
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Im Komplettpaket aus Fotoverwaltung und RAWEditor ist in Photo Studio Ultimate auch eine gesamte Bildbearbeitung enthalten. Ausgehend von der sehr guten RAW-Bearbeitung, funktioniert die App lösungsorientiert, denn neben den klassischen Werkzeugen gibt es eine Liste mit zahlreichen Filtern und Assistenten sowie praktische, nondestruktive Anpassungslayer.

Die neu hinzugefügte Porträt-Korrektur bringt im Test gute Resultate, allerdings ist es stark motivabhängig, wie gut die einzelnen Optimierungen funktionieren. Wenngleich nur im Menü zu finden, funktioniert die Objektauswahl per KI wirklich automatisch und sehr präzise. Schade, dass bei mehreren möglichen Objekten die KI selbst entscheidet, was ausgewählt wird.
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Affinity Photo 2 – Für den Umstieg

- Anbieter: Serif
- Website: affinity.serif.com
- Systemanforderung: Windows/macOS
- Preis (UVP): 85 €
Pro & Kontra
+ Programmgeschwindigkeit
+ Sehr übersichtliche Bedienung
+ Flexibler Datenexport
+ Umfangreiche Retuschewerkzeuge
+ Anbindung zu Affinity Designer/Publisher
- Auswahl- und Freistellwerkzeuge
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Von A bis Z runderneuert kommt das erste große Update von Affinity Photo auf den Desktop: Rein optisch wirkt alles moderner und übersichtlicher, dazu wurden Dialogfelder, wie für das Erstellen neuer Bilder, auf Vordermann gebracht. Nicht trennen konnte man sich von den „Personas“– Funktionen sind hier in Bereiche unterteilt, was für den Umstieg vielleicht etwas ungewöhnlich ist.

Die integrierte RAW-Bearbeitung leistet einen sehr guten Job und auch weiterführende Korrekturwerkzeuge überzeugen. Ein Highlight ist der neue, übersichtliche Ebenendialog. Schade, dass die Auswahlwerkzeuge vom Update „verschont“ wurden und weiterhin eher manuell arbeiten. Dafür kann der runderneuerte Export- Dialog wiederum voll überzeugen.
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Gimp 2.1.32 – Gratis-Tipp

- Anbieter: Gimp Foundation
- Website: www.gimp.org
- Systemanforderung: Windows/macOS/Linux
- Preis (UVP): Gratis
Pro & Kontra
+ Unterstützung von Apple M1/M2
+ Kostenlos
+ Präzise Detailkorrekturen
+ RAW-Workflow mit externer Software
- Kaum Assistenten o. intelligente Tools
- Teils komplexe Bedienung
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Schon wieder Version 2.1? Tatsächlich lieben die Gimp-Macher die kleinen Schritte. Denn Version 2.1.32 ist ein großer Sprung für Apple-User: Erstmals werden die M1- und M2-Prozessoren unterstützt, mit einem erfreulichen Schub in Sachen Geschwindigkeit. Dazu kommt eine leicht überarbeitete Benuzteroberfläche mit schicken, neuen Symbolen.

Assistenten oder intelligente Funktionen sucht man leider vergebens, Gimp ist wirklich eine „klassische“ Bildbearbeitung. Beim Import von RAW-Fotos verlässt man sich auf das ebenfalls kostenlos erhältliche RAW Therapee oder Darktable – nach Installation klappt die Zusammenarbeit reibungslos. Wer auf „Schnickschnack“ verzichten kann und Fotoretusche pur will, ist mit Gimp bestens bedient.
Pixelmator Pro 3.2 Lumière – Perfekt für Mac

- Anbieter: Pixelmator
- Website: www.pixelmator.com
- Systemanforderung: macOS
- Preis (UVP): 40 €
Pro & Kontra
+ Übersichtliche Benutzerführung
+ Umfangreiche Werkzeuge
+ Viele Korrekturen mit RAW-Original
+ Gestaltungsmöglichkeiten
+ Videobearbeitungsoptionen
- Nur für macOS erhältlich
Gesamtwertung: SUPER, 5/5 Sterne
Pixelmator, ausschließlich für macOS erhältlich, kann in unserem Test auf ganzer Linie überzeugen, und das nicht nur optisch mit der schicken Benutzeroberfläche. Praktisch, dass sehr viele Korrekturen mit dem Original-RAW möglich sind und man selbst im Composing Zugriff auf diese Korrekturpalette hat. Auch die AI-gesteuerten Funktionen wie das automatische Freistellen klappen ausgesprochen gut.

Für kleinere Grafikprojekte hat Pixelmator nicht nur die passenden Werkzeuge, sondern auch viele Gestaltungsvorlagen von Druck bis Social Media dabei. Ganz neu ist die Möglichkeit, Videos komplett nachzubearbeiten oder Einzelbilder zu extrahieren und dann klassisch weiterzubearbeiten. Ein Wunsch bleibt: Pixelmator für Windows wäre top.
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Photoshop Online – browserbasierte App

- Anbieter: Adobe
- Website: www.adobe.de
- Systemanforderung: Google Chrome
- Preis (UVP): ab ca. 12 €/Monat (Foto-Abo)
Pro & Kontra
+ Souveräner RAW-Import
+ Nondestruktive Retuschen
+ Freistell- und Auswahlwerkzeuge
- Nur im Rahmen eines Adobe-Cloud-Abos
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Echtes Photoshop im Web? Tatsächlich bietet die Online-Version der Fotobearbeitung die wichtigsten Tools im Browser, wenngleich man hier ausschließlich auf Chrome setzt. Ein fast vollständiges Camera-RAW assistiert beim Import, und die Benutzeroberfläche präsentiert sich vertraut, obwohl viele Funktionen untergruppiert wurden – das schafft Übersicht.
Die Werkzeuge sind nicht vollständig vom Desktop übernommen, aber für die Retusche und Nachbearbeitung stehen fast alle Kandidaten zur Verfügung. Sie funktionieren exakt wie im bekannten Photoshop, inklusive der automatischen Bildmaskierung. Erstaunlich: Kopierstempel oder Ausbessern-Werkzeug werden immer als Ebenen nondestruktiv abgelegt. Schade, dass das wirklich gute Tool nur mit einem regulären Desktop-Abo für die Foto-Produkte verfügbar ist.
Photopea – webbasiert

- Anbieter: Photopea
- Website: www.photopea.com
- Systemanforderung: aktueller Webbrowser
- Preis (UVP): kostenlos | 3 €/Monat
Pro & Kontra
+ Bekannte Benutzerführung
+ Sehr gute Retuschewerkzeuge
+ Online-Speichermöglichkeiten
- Farb- und Belichtungskorrekturen
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Ist das denn Photoshop? Auf den ersten Blick hat man bei Photopea eine Benutzeroberfläche vor sich, die sich älterer Adobe-Softwares sehr ähnelt. Lädt man ein RAW-Foto, wird ein Konverter mit absoluter Basis-Funktionalität vorgeschaltet. In der Software selbst sieht es für die Anpassung von Farbe und Helligkeit auch eher düster aus – die Funktionalität ist gut, aber auf einzelne Fenster verteilt und nicht am aktuellen Stand der Technik.
Überzeugen hingegen können die sehr guten Retusche- und Auswahlwerkzeuge. Durchdacht: Neben der Sicherung auf Festplatte kann auch online, nach Anmeldung, gespeichert werden. Dann ist die Arbeit auch noch vorhanden, sollte man den Browser versehentlich schließen.
Pixlr – Benutzeroberfläche im Photoshop-Stil

- Anbieter: Pixlr
- Website: www.pixlr.com
- Systemanforderung: aktueller Webbrowser
- Preis (UVP): kostenlos | ca. 5 €/Monat
Pro & Kontra
+ Tolle Benutzeroberfläche
+ Sehr gute Farb- und Belichtungskorrektur
+ Automatischer Zwischenspeicher
- Sehr simple Auswahlwerkzeuge
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Großes Bild? Dann wird erstmal runtergerechnet, denn Pixlr hat hier eine Grenze bei ungefähr 10 Megapixel und RAW-Daten werden gar nicht geöffnet. Danach offenbart sich eine ausgesprochen schöne Benutzeroberfläche im Photoshop-Stil. Alles sitzt dort, wo man es vermutet, klassische Tastaturkürzel funktionieren und die Farb- und Belichtungskorrektur liefert sogar in der Automatik wirklich schöne Ergebnisse.
Dazu gesellen sich klassische Retuschewerkzeuge und einige Kreativfunktionen. Letztere sind aber zumeist der Premium-Version vorbhalten, ausprobieren geht trotzdem. Selbst ohne Anmeldung behält Pixlr übrigens Sicherheitskopien im Hintergrund. Sprich – bei einem versehentlich geschlossenen Browser ist der letzte Bearbeitungsstand dann noch vorhanden.
Affinity Photo für iPad – mobiler Testsieger

- Anbieter: Serif
- Website: affinity.serif.com
- Systemanforderung: iOS (nur iPad)
- Preis (UVP): ca. 15 €
Pro & Kontra
+ Vollumfänglicher Foto-Editor
+ Ebenenfunktionalität
+ Preis/Leistung
- Werkzeuge zur Auswahlerstellung
Gesamtwertung: SUPER, 5/5 Sterne
Affinity kann iPad – die App liefert auf ganzer Linie überzeugend ab und ist der verdiente App-Testsieger. Die Benutzerführung ist an die Desktop-Version angelehnt und schnell zu durchschauen. Auch der Funktionsumfang unterscheidet sich kaum, selbst RAWFotos können direkt bearbeitet werden und die Ebenenfunktion bietet umfassende Composing- Möglichkeiten.
Text sowie Grafik- Elemente sind ebenfalls hierüber problemlos einzufügen. Für Freisteller und Auswahlen hat man auch am iPad leider nur rudimentäre bis unbrauchbare Werkzeuge zur Verfügung, das passt nicht ins Gesamtbild dieser App. Praktisch: Der Austausch von Affinity- Daten zwischen iPad und Desktop klappt problemlos.
Photoshop Express – schnell und einfach

- Anbieter: Adobe
- Website: www.adobe.de
- Systemanforderung: iOS
- Preis (UVP): kostenlos | 6 €/Monat
Pro & Kontra
+ Automatische Objektauswahl
+ Porträt-Retusche und -Bearbeitung
+ Gute Farb- und Belichtungskorrekturen
- Sehr simple Ebenenfunktion
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Die Software soll, wie der Name sagt, auf schnell und unkompliziert ausgelegt sein. Die Kombination mit klassischen Bearbeitungswerkzeugen ist auch voll gelungen: Klar setzt Photoshop Express auf viele Arten von Filtern und Effekten, dafür steht an anderer Stelle die hervorragende Objekterkennung für automatische Freisteller bereit, um Korrekturen nur ausgewählt zu übertragen. Das Invertieren dieser Masken funktioniert sehr intuitiv.
Eine rudimentäre Ebenenfunktion ist ebenfalls enthalten, für ernsthafte Composings ist sie aber nicht geeignet. Mehr Freude macht da das Retuschewerkzeug und die umfassende Porträtkorrektur; hier schöpft Photoshop Express definitiv aus dem Know-How des „großen“ Photoshop. Schade, dass die App nicht auf das Photoshop-Format setzt und alles „platt“ ohne Änderungsmöglichkeiten sichert, nondestruktives Arbeiten ist damit unmöglich.
Pixelmator und Pixelmator Photo

- Anbieter: Pixelmator
- Website: www.pixelmator.com
- Systemanforderung: iOS
- Preis (UVP): 24 €/Monat | 26 €/Monat
Gesamtwertung: SEHR GUT, 4,5/5 Sterne
Verwirrung pur – unter iOS hat Pixelmator den Funktionsumfang aufgeteilt. Pixelmator beinhaltet den Kreativ- und Retuschepart, Pixelmator Photo die RAW-Bearbeitung. Daher unser Blick auf beide Kandidaten: In der Pixelmator-App sind fast alle Retusche- und Korrekturwerkzeuge der Desktop-Version verfügbar und funktionieren selbst auf einem iPhone-Display sehr präzise. Egal ob klassischer Kopierstempel oder Objektentfernung, Pixelmator macht hier einen guten Job.
Schade, dass man bei der Objektauswahl auf Automatik und manuell beschränkt und eine Nacharbeit etwas mühselig bis unmöglich ist. Allerdings – Ebenenfunktionalität ist komplett gegeben. Leider lässt die Kompatibilität zu Dateien der Desktop-App zu wünschen übrig – viele Effekte, Schriften werden falsch dargestellt. Pixelmator Photo macht es für die RAWBearbeitung besser. Der Funktionsumfang ist hier komplett, die Bearbeitung klappt inklusive Vorher-Nachher-Ansicht absolut einwandfrei. Erfreulich, dass beide Apps mit iCloud-Drive, Servern, der Foto-Sammlung und weiteren Diensten zusammenarbeiten.
RAW-Konverter oder Bildbearbeitungsprogramm?
Unsere Testkandidaten sind mehr oder weniger klassische Bildbearbeitungsprogramme. Sprich, man bearbeitet ein Foto und perfektioniert dieses, erstellt aufwendige Composings oder retuschiert bis ins letzte Detail.
Für die Verarbeitung großer Bildmengen sind die Programme in der Regel nicht gedacht. Allerdings haben fast alle Anwendungen einen RAW-Editor integriert, um die Kamerarohdaten zu importieren.
Möchte man zusätzlich die volle Power von RAW nutzen und die gesamten Urlaubsbilder damit schnell korrigieren, muss man einen zusätzlichen RAW-Editor kaufen, wie beispielsweise Lightroom oder DxO Photo Lab. Wir zeigen Ihnen zehn aktuelle RAW-Editoren im Vergleich und präsentieren Pro und Kontra der jeweiligen Programme.
DigitalPHOTO-Fazit: Die beste Fotosoftware 2023
Wenig überraschend steht Adobe Photoshop 2023 mit an der Spitze der klassischen Fotobearbeitung – allerdings muss sich der Platzhirsch die Erstplatzierung mit Pixelmator teilen. Die Software – leider nur für Mac erhältlich – bietet nicht nur die schönste Benutzeroberfläche, sondern glänzt mit tollen Werkzeugen, intuitiver Bedienung und einem Top-Preis-Leistungsverhältnis.