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Brillante Bildbearbeitung: 10 RAW-Konverter im Test

Sollen Bilder richtig glänzen, kommt man an der Nachbearbeitung mit einem RAW-Konverter nicht vorbei. Die Auswahl an Programmen ist groß – von gratis bis teuer, vom Einstieg bis zur Profianwendung ist alles dabei. Doch wie viel RAW-Software brauchen Sie wirklich? Wir geben die Antwort.

10 RAW-Konverter im Test

Folgende Softwares haben wir getestet, die Ergebnisse finden Sie weiter unten: 

  • ACDSee Photos Studio 2024
  • Adobe Lightroom 2024
  • Capture One Pro 16
  • Cyberlink Photo Director 
  • Darktable 4.8 
  • DxO PhotoLab 7
  • On1 Photo Raw 2024
  • Affinity Photo 2.5
  • Radiant Photo 1.4
  • Skylum Luminar Neo 1.2

Was kann denn noch kommen in Sachen Innovation? Die jährlichen Updates bei den RAW-Editoren sind schon zum „Tool-Wettstreit“ geworden. Klar ist: Künstliche Intelligenz ist bei fast allen unseren Testkandidaten mit dabei und wird sinnvoll eingesetzt.

Beim Auswählen von Bildbereichen spart die Automaskierung richtig viel Zeit und ist deutlich präziser als eine handgemalte Maske. Und auch beim Retuschieren setzen beispielsweise die Programme Luminar Neo und Lightroom auf KI – auch hier mit dem Fokus, unkompliziert ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Luminar geht über das rein Handwerkliche hinaus und bietet dazu noch Generative KI, also den kreativen Einsatz mit Erstellung neuer Bildideen. Ganz auf die klassische Optimierung fokussiert sich Radiant, eine recht neue Bild- und RAW-Bearbeitung.

Die Autokorrektur basiert ebenfalls auf KI und korrigiert eher dezent, richtig begeistert hat hier aber die Porträtkorrektur mit großartigen Ergebnissen. Eine kleine Überraschung gibt es bei Adobe Lightroom, denn der „Cloud-Zwang“ ist in der CC-Version aufgehoben.

Das bedeutet, dass man auch mit Lightroom, das überfassend über Desktop- und Mobilgeräte läuft, trotzdem auch lokal oder im Mix arbeiten kann. Gerade bei großen Bildermengen ist das ein echter Vorteil, um nicht immer alles online laden zu müssen. Selbst eine Einzelbildbearbeitung ohne Import in die Lightroom-Bibliothek ist machbar. Warum Adobe dafür mehrere Jahre benötigt hat, wissen wir auch nicht. Die Tage der „Classic- Version“ dürften damit gezählt sein, denn diese ist optisch und technisch einfach überholt.

Auf den hinteren Plätzen in unserem Vergleich landeten Affinity Photo und Darktable. Bei beiden vermisst man einfach die intelligenten Basics, die sonst alle Testkandidaten mit dabei haben. Und Affinity selbst liefert einfach zu wenig Korrekturwerkzeuge, während man bei Darktable im Gegenzug mit umständlich benannten und wenig intuitiven Werkzeugen überschüttet wird.

RAW am Smartphone

Die klassische RAW-Bildbearbeitung findet am Computer statt. Doch immer mehr Hersteller bieten nun auch die passenden Smartphone-Apps an. Das beste Konzept liefert hier Lightroom, da Desktop und die mobile App Hand in Hand zusammenarbeiten und auf dieselbe Bilddatenbank zugreifen.

ACDSee bietet mit der Sync-Funktion immerhin die Möglichkeit, Fotos vom Smartphone in die Desktop-App zu schicken. Vom Bedienkonzept hat uns die App von Luminar überrascht: Das ist ganz anders als gewohnt, aber richtig gut gelungen und konsequent durchdacht.

Die App von Radiant Photo reduziert die Bedienung aufs Wesentliche und hat am Smartphone, verglichen mit der Desktop-App, ziemlich konservative Korrekturfunktionen zu bieten. On1 und Serif bieten ebenfalls Smartphone-Apps mit ordentlichem Funktionsumfang.

Skylum Luminar Neo 1.2 – KI-Multitalent

  • Anbieter: Skylum
  • Website: www.skylum.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 119 €/Jahr oder 219 € einmalig 

Pro & Kontra

lösungsbasierte, einfache Bedienung
+ Wasseroptimierung
+ Programmgeschwindigkeit
+ optionale Smartphone-App
- generative Tools
- nerviger „Ladebalken“

Luminar hat nachgezogen – um den einstigen Vorreiter in Sachen „KI“ war es bislang recht ruhig. Die aktuelle Version kann Hintergründe ergänzen, Objekte entfernen und neue Objekte erfinden.

Das klappt motivabhängig mal mehr, mal weniger gut. Schade, dass diese Werkzeuge nicht direkt im Editor, sondern als Plug-ins eingebaut sind. Im Bildeditor selbst liefert Luminar alles für die umfangreiche RAW-Korrektur und Nachbearbeitung.

Der lösungsbasierte Ansatz gefällt, auch die intelligenten Tools wie die Wasseroptimierung, Neubelichtung oder Dämmerungsoptimierung sind wirklich gut. Die zusätzlich erhältliche Smartphone-App ist in Sachen Bedienung noch mal einen Schritt weiter. Das würden wir auch in der Desktop-App gern sehen.

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ACDSee Photos Studio Ultimate 2024

  • Anbieter: ACDSee
  • Website: www.acdsee.com
  • Systemanforderung: Windows 
  • Preis (UVP): 107 €/Jahr oder 180€ einmalig 

Pro & Kontra

+ automatische Objektmarkierung
+ flotte Entrauschenfunktion
+ optionale Smartphone-App & Sync
- Retusche-Werkzeuge im RAW-Editor
- Speichervorgang im RAW-Editor
- Trennung zwischen RAW-Editor und Bildbearbeitung

Der RAW-Editor von Photo Studio Ultimate ist Bestandteil der Kombination aus Fotoverwaltung und Bildbearbeitung. Für partielle Korrekturen stehen KI-basierte Freisteller mit Motiverkennung bereit, allerdings nur für Hintergrund, Himmel und Motiv, und letzteres bestimmt die App alleine.

Will man selbst Objekte wählen, steht nur ein einfacher Auswahlpinsel bereit. Ansonsten bietet Photo Studio umfangreiche Korrekturwerkzeuge und die Bild-Entrauschungsfunktion ist die schnellste im Test.

Schade, dass viele Funktionen nur im Bild-Editor von Photo Studio zur Verfügung stehen, und dazu muss man die RAW-Entwicklung komplett abschließen. Nicht gelungen ist auch, dass Änderungen im RAW immer separat gespeichert werden müssen.

ACDSee Photo Studio kostenlos testen

Adobe Lightroom CC 2024 

  • Anbieter: Adobe
  • Website: www.adobe.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 12 €/Monat (inkl. 1 TB Speicher)

Pro & Kontra

+ Fotobrowser & Bibliothek
+ Fotolibrary mit und ohne Cloud
+ Maskierungswerkzeuge
+ Bildbearbeitungstools
+ KI-Entrauschung
- Dateihandling der KI-Entrauschung

Lightroom CC 2024 wird endlich die RAW-Fotobearbeitung für alle. Denn mit der aktuellen Version müssen Sie nicht mehr Ihre Fotos in die Cloud laden, sondern können auch, wie in der Classic-Version, lokal arbeiten. Auch der „Bibliothekszwang“ wurde aufgehoben, Sie können jetzt einzelne Motive ohne Import in die Library bearbeiten.

In der RAW-Bearbeitung findet man viel KI: Objektentfernung, Bildmaskierung oder Entrauschen läuft „intelligent“ und mit hervorragenden Ergebnissen. Viele Werkzeuge kennt man 1:1 aus Photoshop und eine abschließende Nachbearbeitung entfällt.

Unkomfortabel: Beim Entrauschen wird immer eine zusätzliche DNG-Datei erzeugt. Diese wird nicht automatisch geladen, sondern muss manuell gesucht werden..

Adobe Lightroom kostenlos testen

Capture One Pro 16

  • Anbieter: Capture One
  • Website: www.captureone.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 18 € pro Monat oder 350 € einmalig

Pro & Kontra

KI-Bildmaskierung
+ Foto-Workflow
+ Tethered-Shooting
+ Korrekturwerkzeug HDR und Dehaze
- etwas unübersichtlich
- relativ teuer

Ein bisschen KI geht immer, und so setzt auch Capture One Pro 16 beim Maskieren auf Künstliche Intelligenz. Und das funktioniert richtig gut, Objekte werden sehr präzise erkannt – auch die Handhabung der einzelnen Masken ist sehr gut gelöst. Die KI-Bildbeschneidung analysiert nach einem Beispielbild ähnliche Bilder und stellt dann entsprechend frei.

Bei der Fotokorrektur gibt es im Vergleich zur Vorversion keine ganz neuen Funktionen. Im Test fiel aber auf, dass die Kombination aus Dehaze, HDR und Klarheit sehr schöne Resultate bringt. Und das Tethering, also direkte Fotografie mit Live-View in die Software, ist sehr gut umgesetzt – vor allem für Profis ist das wichtig.

Capture One Pro testen

Cyberlink Photo Director 365

  • Anbieter: Cyberlink
  • Website: www.cyberlink.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 59 € pro Jahr

Pro & Kontra

schnell
+ sehr übersichtliche Bedienung
+ Fotobrowser
- Maskierungs- und Retuschetools
- Mac-Version nicht für M1/M2 optimiert
- KI nur in der Bildbearbeitung

Auch im Photo Director stecken jede Menge KIFunktionen, aber leider nicht im integrierten RAW-Editor. Dieser beschränkt sich auf gängige Korrekturen, die aber durchweg gut arbeiten. Auch die automatische Farbverbesserung liefert sehr schöne Ergebnisse.

Es ist unverständlich, dass man im RAW-Editor bei der Maskierung auf manuelle Werkzeuge angewiesen ist, während in der erweiterten Fotobearbeitung extrem gute KI-Maskierungen bereitstehen.

Das gilt auch für die Retuschewerkzeuge, die im RAW-Editor nur Basisfunktionalität liefern. Das macht das Optimieren etwas mühselig, da man erst im RAW-Editor vorarbeiten muss und dann für die wirklich guten Werkzeuge in die Bildbearbeitung wechselt.

Photo Director 365 testen

Darktable 4.8

  • Anbieter: Darktable
  • Website: www.darktable.org
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): kostenlos, OpenSource

Pro & Kontra

umfangreiche Korrekturoptionen
+ übersichtliche Bedienung
+ Profiwerkzeuge
- keine Korrektur-Automatik
- unter macOS schwer zu installieren
- komplizerte Werkzeugbezeichnungen

Version 4.8 von Darktable präsentiert sich im Fotobrowser und Editor auf den ersten Blick sehr übersichtlich. Der Fotobrowser ist blitzschnell und bietet alle notwendige Funktionalität. Im Bearbeiten- Bereich sind die Werkzeuge in Sektionen unterteilt, die aber nach Belieben konfiguriert werden können.

Im Test überrascht die Software mit professionellen Korrekturergebnissen, leider fehlen Autokorrekturen und die Werkzeugbezeichnungen sind kompliziert und nicht selbsterklärend.

Sehr gut, dass alle Werkzeuge mit Maskierung partiell auf die Motive übertragbar sind. Etwas kompliziert gelöst ist die Vergleichsansicht, die man über Snapshots des Originalbilds lösen muss. Und auch der Bildaufbau könnte beim Bearbeiten rascher vonstatten gehen.

Darktable kostenlos nutzen

DxO PhotoLab 7 Elite 

  • Anbieter: DxO
  • Website: www.dxo.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 219 €

Pro & Kontra

Rauschreduzierung Deep Prime XD
+ lokale Anpassungen
+ Schwarz-Weiß-Workflow
+ topaktuelle Korrekturprofile
- Maskierungswerkzeuge
- Korrekturen teils zu „sanft“

DxO hat in Version 7 im Vergleich zur Vorversion wenig große Neuheiten zu bieten. Schön ist allerdings der geänderte Schwarzweiß-Workflow mit neuen Filmsimulationen.

Für Profis ist interessant, dass man die Farbkalibrierung mittels Farbkarten nun direkt umsetzen kann. Ansonsten setzt DxO PhotoLab auf die bewährten Korrekturwerkzeuge, basierend auf Messwerten von Kamera- und Objektivkombinationen.

Die Datenbank ist topaktuell und enthält selbst neueste Kameramodelle. Beim Bildentrauschen ist die Software nach wie vor Spitzenklasse, vor allem gefallen die vielen Einstellungsmöglichkeiten. Zwar bietet DxO PhotoLab praktische lokale Anpassungen, die Maskierungsfunktion für die partielle Bearbeitung ist aber wenig intuitiv.

DxO PhotoLab kostenlos testen

ON1 Photo RAW 2024

  • Anbieter: ON1
  • Website: www.on1.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis (UVP): 112 € einmalig oder 102 €/Jahr

Pro & Kontra

unkomplizierte Bedienung
+ zahlreiche Effekt- und Farbfilter
+ schnelle Bildentrauschung
+ Himmelsaustausch
- ungenaue Auto-Maskierung
- Integration der Auto-Maskierung

KI, wohin das Auge reicht – fast jede Funktion in Photo RAW verspricht Künstliche Intelligenz. Diese liefert bei Autokorrekturen, Porträt- und Himmelsaustausch sehr gute Ergebnisse. Die große Auswahl an „Ersatzhimmeln“ und die exakte Anpassung der Bildstimmung überzeugen.

Die neue Objekterkennung arbeitet aber im Test ungenau und es irritiert, dass diese Maskierung nur für Effektfilter, aber nicht in der RAW-Korrektur zu verwenden ist. Hier muss man für eine Bereichskorrektur dann wieder manuell per Pinsel arbeiten.

Ansonsten ist Photo RAW für alle Kreativen eine gute Wahl – keine andere Software im Test bietet so viele Farb- und Kreativfilter für den ganz eigenen Bildlook. Experimentieren macht hier richtig Spaß.

ON1 Photo RAW kostenlos testen

Serif Affinity Photo 2.5

Pro & Kontra

nondestruktive RAW-Entwicklung
+ Overlays für partielle Maskierung
+ optionale iPad-App
- Retuschetool im RAW-Editor
- wenig RAW-Anpassungen
- etwas sperrige Bedienung

Schon in der letzten Version hat Affinity die RAW-Entwicklung nondestruktiv umgestellt: Das Motiv wandert als separate Ebene in den Editor und man kann jederzeit zurück in die Bearbeitung wechseln. Im RAW-Editor sind die Overlays zur Korrektur ausgewählter Bildbereiche praktisch und werden in einem Tab verwaltet.

Schade, dass die Maskierung keinerlei Automatik bereithält und eine präzise Auswahl ziemlich zeitaufwendig wird. Ebenfalls schade: Das Retuschewerkzeug kann lediglich Bildbereiche übereinanderkopieren.

Die Korrekturmöglichkeiten im RAW-Bereich sind ausreichend, die anderen Testkandidaten bieten deutlich mehr. Für komplexere Aufgaben ist daher der Wechsel in den integrierten Editor von Affinity notwendig.

Affinity Photo kostenlos testen

Radiant Photo 1.4

Pro & Kontra

sehr gute Autokorrektur
+ extrem gute Porträtbildkorrektur
+ optionale Smartphone-App
+ selektive Farbkorrektur
- hakeliger Zoomregler
- keine Retuschewerkzeuge/ Bildmaskierung

Radiant Photo gibt es erst seit rund zwei Jahren und versteht sich nicht unbedingt als RAW-Software. Vielmehr betont man, dass auch bereits korrigierte Fotos hier optimiert werden können. Wir haben trotzdem RAW-Bilder geladen. Der Ansatz, dass Radiant Photo Motive erkennt und entsprechende Korrekturen vorschlägt, funktioniert in der Praxis gut.

Die App geht dezent vor, man kann aber jederzeit per Schieberegler nachjustieren. Andere Programme im Test bieten hier aber mehr Spielraum. Richtig punkten kann Radiant mit Porträtkorrekturen.

Sowohl bei Hautglättung als auch Hauttonanpassung oder Detailkorrekturen waren die Ergebnisse im Test sehr natürlich. Auch die neue, selektive Farbkorrektur ist ungemein praktisch und präzise.

Radiant Photo kostenlos testen

DigitalPHOTO-Fazit

Und täglich grüßt das Murmeltier: Adobe Lightroom lässt sich nicht so leicht vom Siegerpodest schubsen und liefert auch 2024 genügend Gründe für den Testsieg. Hier stimmt das Gesamtkonzept.

Und mit der Möglichkeit, endlich auch ohne Cloudspeicher zu arbeiten, dürften vor allem auch Profis mit großen Datenmengen happy sein. Hinter Lightroom wird’s dann richtig eng, denn tatsächlich haben alle anderen Anwendungen mit „sehr gut“ oder „gut“ abgeschnitten.

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