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Test

Die 40 besten Systemkameras im Megatest

Inhaltsverzeichnis

Mit diesem Artikel erwartet Sie ein grundlegend neu konzipiertes Testverfahren. Wir nehmen den Startschuss zum Anlass, um die 40 besten, aktuell erhältlichen Systemkameras nach unseren neuen Standards auf den Prüfstand zu stellen. Wie gut die CSCs zwischen 549 und 7.299 Euro abschneiden, lesen Sie hier.

Systemkamera Test: CSCs zwischen 549 und 7.299 Euro

Wir haben unser Testverfahren aktualisiert. Mehrere Monate Arbeit liegen hinter uns, damit wir jetzt Kameras und Objektive noch präziser untersuchen können. Hier finden Sie alle Infos zum DigitalPHOTO-Testverfahren.

Die Entscheidung, das Verfahren grundlegend neu aufzusetzen, fiel, weil die (Kamera-)Technik rasant voranschreitet. Eigenschaften wie automatische Motiverkennung von Menschen, Tieren und Objekten oder die kontinuierlich steigenden Serienbildraten von weit über zwanzig Bildern pro Sekunde waren im Jahr 2015 bei der Konzeption unseres in Ausgabe 02/2016 eingeführten Testverfahrens noch nicht abzusehen.

Zudem verlagert sich der Fokus von ursprünglich reinen Fotokameras mehr und mehr hin zu Hybridkameras mit herausragenden Funktionen in Foto und Video. Kaum eine neue Systemkamera kommt ohne einen 4K-Videomodus aus.

Und noch mehr: Auch fortgeschrittene Filmfunktionen wie flache Bildprofile, Zeitlupen-Bildraten oder gar RAW-Video sind abhängig vom Modell möglich. Zum Auftakt des neuen Testverfahrens möchten wir Ihnen in diesem Artikel eine umfassende Kaufberatung zu aktuellen Kameramodellen liefern. Doch bevor wir uns den Vorteilen des Verfahrens widmen, möchte ich auf den größten Nachteil einer solchen Neueinführung eingehen:

Aufgrund des neuen Bewertungsschlüssels sind die bisherigen Testergebnisse nicht mit denen der vorherigen DigitalPHOTOAusgaben vergleichbar. Deswegen liefern wir Ihnen in diesem Spezial aktuelle Modelle von sieben verschiedenen Herstellern zwischen 549 und 7.299 Euro im Überblick, damit Sie direkt zu Beginn unseres neuen Verfahrens einen großen Stamm an Kameras miteinander vergleichen können.

Umfassende Kaufberatung

Im Inhaltsverzeichnis (s. oben) finden Sie jeweils die besten Kameras aus drei Sensorklassen (Micro Four Thirds, APS-C und Vollformat) und die besten Modelle aus vier Preisklassen. Wir beginnen mit Modellen bis 700 Euro, der Einsteigerklasse. Weiter geht’s mit Modellen, die für 701 bis 1.500 Euro über die Ladentheke gehen.

Deutlich professioneller wird es weiter unten: Hier finden Sie drei Kameras zwischen 1.501 und 2.500 Euro. Zwischen 2.501 Euro und 5.000 Euro finden Sie weitere Kameras, die Profis ansprechen.

Darüber hinaus finden Sie in unserer aktualisierten Bestenliste die 40 besten Systemkameras von MFT bis Vollformat – auch solche, die deutlich teurer als 5.000 Euro sind, also Kameras wie die Canon EOS R3, Nikon Z 9 und Sony Alpha 1.

Der Trend aktueller Kameravorstellungen spiegelt sich auch in unserer neuen Bestenliste wider: CSCs finden aktuell deutlich mehr Interessenten als digitale Spiegelreflexkameras. Die Testergebnisse der Kameras und Objektive unserer bisherigen Testverfahren liefern wir Ihnen übrigens weiter mit: Sie finden die 407 getesteten Kameras und 445 geprüften Objektiven weiterhin in der Gesamtbestenliste zum Download – im Anschluss an die neue Bestenliste.

Wer trotz der Unvergleichbarkeit der beiden Testverfahren einzelne Modelle gegenüberstellt, wird erkennen, dass sich Positionen innerhalb der Bestenliste verschieben und Kameras nach den neuen Standards mal schlechter, mal besser abschneiden.

Das ist darin begründet, dass wir ab sofort im Detail völlig neue Parameter heranziehen und Kameras wie Objektive kritischer bewerten. Hier lesen Sie, wie das DigitalPHOTO-Testverfahren für Kameratests im Detail aussieht. Wie angesprochen, haben wir neben dem Kameratestverfahren auch die Kriterien für Objektive aktualisiert.

Das neue Kameratestverfahren

Ab sofort beurteilen wir Kameras in vier statt den bislang üblichen drei Kategorien. Neu hinzugekommen ist die Kategorie „Video“. Da die Qualität der Fotokameras auch im Videobereich immer besser wird und gleichzeitig das Interesse am Bewegtbild steigt, haben wir uns dafür entschieden, Kameras dahingehend genauer zu beurteilen.

Diese Kategorie macht allerdings nur zehn Prozent der Gesamtnote aus – sprich der Fokus unserer Kameratests bleibt weiterhin auf der Fotofunktion. Und auch im Detail hat unser Testverfahren massiv an Aussagekraft gewonnen. So bewerten wir die Bildqualität nicht mehr wie bislang in nur zwei Lichtempfindlichkeitsstufen. Alle im neuen Testverfahren abgebildeten Kameras werden von ISO Min (in der Regel ISO 64 bis ISO 200) bis ISO 12.800 bewertet.

Im bisherigen Testverfahren flossen lediglich ISO Min und ISO 1600 als größte gemeinsame Nenner aller Testkameras in die Testnote mit ein. Das Rauschverhalten geben wir ab sofort in Visual Noise (VN) an, statt bislang in SNR (Signal-Rausch-Verhältnis). In der Testtabelle finden Sie hierzu ab sofort zwei Werte: VN1 und VN3. VN1 beschreibt das Rauschverhalten in der 100-Prozent-Ansicht an einem Monitor, während VN3 das Rauschverhalten auf einem Ausdruck in DIN-A3 wiedergibt.

Anders als bei den Messungen der Auflösung und Detailtreue gilt beim Test des Rauschverhaltens: je kleiner der Wert, umso besser. Bei Werten unter 1,0 ist in der Regel gar kein Rauschen erkennbar. Bei Fotos mit einem Visual-Noise-Wert von etwa 1,6 lässt sich das Rauschen mit dem bloßen Auge erkennen.

Ab 3,0 haben Sie alles andere als ein rauschfreies Foto vor sich liegen. Die dritte Änderung in puncto Abbildungsleistung innerhalb unseres Kameratestverfahrens habe ich eben bereits angesprochen: Ab sofort geben wir die Detailtreue anhand von Dead-Leaves-Messungen an.

Sie finden die Angabe im Rahmen unserer Testtabelle in Prozent. Anders als bei der Auflösungsmessung am Siemensstern kommt in der Dead-Leaves-Messung eine Struktur zum Einsatz, die der eines tatsächlichen Fotomotivs näher kommt, dennoch aber vergleichbar und auswertbar bleibt.

Für die Ermittlung der Bildqualität kommen Testcharts von Image Engineering* zum Einsatz, wie im Fall der Bildqualitätsmessung das TE42- LL (nach ISO-Norm 19093). Die Bildqualität der Kameras spielt für uns in der Bewertung nach wie vor die größte Rolle. Daher gewichten wir diese Kategorie mit einem Wert von 40 Prozent.

Mehr Ausstattung im Detail 

Auch unsere nächste Bewertungskategorie, die Beurteilung der Ausstattung und Bedienung, hat einen Neuanstrich erhalten. Bislang haben wir die Ausstattung von der Handhabung getrennt – nun finden Sie einen gesammelten Wert für beide Eigenschaften in den Kameratesttabellen.

Dafür haben wir einen anderen Parameter entkoppelt, der sich bislang im Handling versteckt hat: die Geschwindigkeit. Doch dazu später mehr. Die Kategorie Ausstattung/ Handhabung fließt mit 35 Prozent in die Gesamtnote ein und macht damit den zweitgrößten Teil der Bewertung aus. Ab sofort bewerten wir Ausstattungsmerkmale wie das Display der Kamera weitaus präziser als bislang.

So unterscheiden wir nun Displays in Größe, Auflösung und Beweglichkeit. Der letztgenannte Unterpunkt ist nochmals dreigeteilt: Handelt es sich um einen kippbaren Monitor? Lässt sich dieser um 180 Grad nach vorne klappen (für Selbstporträts) oder ist der Monitor sogar dreh- und schwenkbar, sprich der Monitor lässt sich für den Transport zuklappen? All das fließt ab sofort mit in unsere Bewertung ein.

Weiterhin urteilen wir natürlich auch über den Sucher (ab sofort mit einer größeren Auflösungsspanne) sowie die Belichtungs- und Fokusmessung. Bei letzterer prüfen wir fortan, welche Art der Objekterkennung eine Kamera besitzt. Verfügt das Modell über eine Gesichts- und Augenerkennung? Wie steht es um Tiererkennung und die automatische Verfolgung von Autos, Motorrädern und Zügen?

Sie sehen bereits: Der gesamte Testaufwand wird durch die fortschreitende Technik immer komplexer und fordert uns dazu auf, noch präziser zu prüfen und gewonnene Testergebnisse zu hinterfragen. Ich erinnere mich gern an die Zeit, in der ich mit der Canon EOS 5D Mark II gearbeitet habe: Gerade einmal neun Messfelder bot die 2008 eingeführte Flaggschiff- Vollformat-DSLR.

Damals war diese Kamera für mich beeindruckend – aus heutiger Sicht würde sie alles andere als gut in puncto Autofokussystem abschneiden. Macht das die Kamera zu einem schlechten Modell? Keineswegs. Immer noch lassen sich mit der 5D Mark II wunderbare Fotos umsetzen.

Allerdings ist sie im Vergleich zu dem, was heute möglich ist, gänzlich veraltet. Das gilt übrigens für alle Kameras, die wir hier im Test abbilden: Ein vergleichbar niedriger Wert bedeutet nicht automatisch, dass die Kamera keine guten Bilder liefert. Er zeigt einfach, dass es eine oder mehrere Kameras auf dem Markt gibt, die in der jeweiligen Kategorie deutlich besser abschneiden.

Das betrifft auch unsere dritte Bewertungskategorie, die Geschwindigkeit.

Es geht immer noch schneller

Bei der Geschwindigkeitsmessung geht es neben der Einschaltzeit vor allem um die Serienbildfunktion. Die neuesten Profikameras machen es vor und überbieten sich regelmäßig mit neuen, noch schnelleren Werten.

Wichtig: In unserer Messung gehen nur Geschwindigkeiten ein, die bei Vollauflösung (gemessen in RAW und in JPEG) möglich sind. Geschwindigkeiten, die in zugeschnittenen Bildformaten bzw. verringerter Auflösung machbar sind, beeinflussen diese Kategorie nicht.

Neben der eigentlichen Geschwindigkeit, die wir in Bildern pro Sekunde angeben, spielt auch die Bildfolge eine Rolle, denn viele Kameras bieten eine wahnsinnig hohe Geschwindigkeit, können diese Leistung aber nur einen Bruchteil einer Sekunde abrufen.

Das neueste Beispiel kommt von OM Digital Solution mit der OM System OM-1: Die Kamera schafft satte 120 Bilder pro Sekunde in Vollauflösung, kann allerdings nur 50 Bilder pro Sekunde aufzeichnen, nach bereits weniger als einer halben Sekunde ist hier also Feierabend. Die Geschwindigkeitsleistung der Kamera macht 15 Prozent ihrer Gesamttestnote aus.

Zeit fürs Bewegtbild

Die vierte und zugleich letzte Bewertungskategorie betrifft ein Genre, das wir bislang zugegebenermaßen nur stiefmütterlich in unseren Kameratests behandelt haben – doch das ändert sich jetzt: Video ist mit dieser Ausgabe ein festes Bewertungskriterium in unseren Kameratests.

Wie eingangs bereits erwähnt, fallen der Kategorie lediglich zehn Prozent der Gesamtgewichtung zu, dennoch halten wir es für sinnvoll, den Videotrend aufzugreifen und die Kameras dahingehend stärker zu bewerten. Haben wir bislang lediglich aufgelistet, wie hochauflösend der Videomodus ist, gehen wir ab sofort mehr ins Detail und bewerten die Kameras nicht nur im Rahmen der Videofunktionen, sondern auch in Bezug auf die Videobildqualität. Ist auch diese Bewertung vollzogen, ergibt sich daraus eine Gesamtnote.

Die dafür vorgesehene Notenaufteilung, also ab wie viel Prozent eine bestimmte Testnote erreicht wird, bleibt übrigens unverändert. Wichtig: Während ein Messergebnis in Stein gemeißelt ist, ist die Änderung einer Gesamtbewertung innerhalb mehrerer DigitalPHOTO-Ausgaben durchaus möglich.

Zwar bewerten wir immer den ausgereiftesten Zustand der Kameras, allerdings kommt es zunehmend dazu, dass Hersteller ihre Kameras durch nachträgliche Firmware-Updates verbessern. Sei es eine RAW-Videofunktion oder ein Augen-AF, der zur Produkteinführung noch nicht intergriert war: Wir versuchen unsere Bestenliste anhand der stets zur Ausgabe aktuell erhältlichen Funktionen zu bewerten.

Mehr dazu im Kasten rechts.

Objektivtest neu aufgerollt

Nicht nur beim Kameratest, auch bei den Objektivtests finden Sie nun neue Parameter sowie eine neue Gesamtgewichtung. Ähnlich wie im Kameratest fällt auch bei den Objektivtests die Auflösung mit 45 Prozent am stärksten ins Gewicht. Das entspricht einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zu unserem bisherigen Verfahren (25 Prozent).

Die Auflösung bewerten wir bei Zoomobjektiven innerhalb von drei Brennweiten jeweils im Zentrum sowie in den Bildecken und jeweils bei Offenblende und bei zweifach abgeblendeter Einstellung. Das ermöglicht uns einen idealen Überblick auf die Leistung des Objektivs in allen möglichen Brennweiten, auch mit Blick auf den Randabfall. Die bisherigen Kategorien Vignettierung und Verzeichnung verschmelzen in „Objektivgüte“ zu einer gemeinsamen Kategorie. Zudem nehmen wir dort die Bewertung der chromatischen Aberration mit auf.

Die Wertungen zu allen drei Unterkategorien, die jeweils mit einem Drittel in die Objektivgüte einspielen, finden Sie ab sofort auch in der Testtabelle der Objektive. Die Informationen, die wir und Sie aus den Labordaten ziehen können, sind weitaus größer, als es der Vergleich von DigitalPHOTO-Testchart-Bildern ermöglicht.

Daher haben wir uns entschieden, die Zeit, in der wir sonst die DigitalPHOTO-Testchart-Fotos aufgezeichnet haben, in die vertiefte Auswertung der Labordaten zu stecken. Testbilder zum Download wird es nicht mit jeder DigitalPHOTO geben. Wir arbeiten noch an einem Workflow, Ihnen gelegentlich Praxisaufnahmen (z. B. ISO- und Blendenreihen) als Download anzubieten.

Zurück zur Objektivgüte: Während Ihnen Vignettierung oder Randabschattung aus unserem bisherigen Verfahren genauso geläufig sind wie kissen- oder tonnenförmige Verzeichnung, ist die chromatische Aberration ein neuer Parameter in der Bewertung von Objektiven.

Mit chromatischen Aberrationen (auch kurz unter CAs bekannt) werden Farbsäume (in Pixelgröße) angegeben. Insbesondere zum Bildrand hin lässt sich dieser Abbildungsfehler oft erkennen. Wie bei Vignettierung und Verzeichnung gilt auch hier: je kleiner der gemessene Wert, umso besser das Ergebnis.

Zudem lassen sich mittlerweile in der digitalen Nachbearbeitung nicht nur Randabschattung und Verzeichnung wunderbar korrigieren – auch chromatische Aberrationen lassen sich inzwischen dank Bearbeitungssoftwares wie Adobe Photoshop, Lightroom und Co. ohne große Schwierigkeiten beheben.

Im Anschluss an die Objektivgüte kümmern wir uns um die Ausstattung des Objektivs. Hier spielen Eigenschaften wie die maximale Lichtstärke, Wetterfestigkeit sowie Schalter und Tasten in die Bewertung ein. Pluspunkte gibt es für Objektive, die einen Bildstabilisator besitzen und innenfokussiert arbeiten.

In der vierten und neuen Bewertungskategorie „Autofokus“ beschreiben wir zu guter Letzt, wie genau der Autofokus des Objektivs funktioniert. Dafür vergleichen wir automatisch fokussierte mit manuell fokussierten Testbildern. Bei Objektiven, die in dieser Kategorie sehr gut abschneiden, können Sie dem Autofokus sozusagen „blind“ vertrauen. 

DigitalPHOTO-Fazit

Unser neues Testverfahren liefert Ihnen noch präzisere Ergebnisse als bislang und berücksichtigt zudem die neuesten Trends im Imagingmarkt. Dank der Aktualisierung von Kamera- und Objektivtests liefern wir Ihnen noch detailreichere Tests als bislang, sodass Sie bei uns weiterhin bestens beraten sind.

Haben Sie noch Fragen zum neuen Standard unserer Testverfahren für Kameras und Objektive? Dann schreiben Sie mir gern eine Nachricht an t.herpers@falkemedia.de.

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