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Der große Objektiv-Guide: Mit der passenden Optik zum gelungenen Foto

Wahre Porträtspezialisten

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Porträtfotos mit unscharfem Hintergrund kann man natürlich auch mit einem Kit- und einem Reisezoomobjektiv machen. Spezielle Porträtobjektive spielen jedoch in einer ganz anderen Liga. Warum, erklären wir hier.

Die Brennweite von 85mm gilt traditionell als die optimale Porträtbrennweite. Und das aus mehreren Gründen. Der Fotograf muss dem Model nicht direkt vor der Nase herumtanzen, und bekommt trotzdem einen schönen, großen Bildausschnitt vom Schulterbereich aufwärts. Zudem schmeicheln die Proportionen dem Model bei dieser Brennweite. Und ein weiterer Vorteil: Die Entfernung zwischen unscharfem Hintergrund und dem scharf abgebildeten Model ist kleiner als bei einer Normalbrennweite. Das sorgt für eine tolle Tiefenwirkung! 85mm sind also eine empfehlenswerte Brennweite für Schulter- und Kopfporträts. Und aus diesem Grund werden 85mm-Festbrennweiten auch Porträtobjektive genannt. Das gilt allerdings nur für Vollformatkameras. Bei allen anderen Bildsensoren muss der Crop-Faktor berücksichtigt werden. So wäre beispielsweise bei einer CSC-Systemkamera mit MFTSensor die ideale Brennweite 42,5mm (sprich 42,5 x 2 für den Crop-Faktor = 85mm). Die optimale Brennweite ist jedoch nur ein Grund, warum anspruchsvolle Fotografen auf ein Porträtobjektiv setzen und nicht einfach die entsprechende Brennweite an einem beliebigen Zoomobjektiv einstellen. Der große Unterschied zwischen Spezial-Objektiven und Allroundern ist nämlich die Lichtstärke. Und diese ist für schöne Porträtaufnahmen von entscheidender Bedeutung. Je höher die Lichtstärke ist, desto feiner können Sie die gewünschte Schärfentiefe beim Fotografieren einstellen. So werden mit einem lichtstarken Objektiv beispielsweise Porträtaufnahmen möglich, bei dem Sie bewusst nur auf die Augenpartie Schärfe legen, um den Blick des Betrachters darauf zu lenken.

Die Bokehform ist entscheidend

Porträtobjektive unterscheiden sich von Standardzooms noch in einem weiteren wichtigen Punkt. Durch die Verwendung von mehreren Blendenlamellen, die sich je nach Blendeneinstellung öffnen und schließen, werden die sogenannten Zerstreuungskreise im unscharfen Bildhintergrund rund dargestellt. Das sorgt für eine ruhige, harmonische Bildwirkung. Günstige Objektive hingegen müssen mit weniger Lamellen auskommen, wodurch Lichter im Hintergrund kantig erscheinen.

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