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Ratgeber

So planst du deine Reisefotografie

Genauso wie das Fotografieren alleine oder mit Freundinnen und Freunden Spaß macht, kann es auch für die Familie aufregend sein, mit der Kamera die Welt zu entdecken. Robert Bilos verrät dir hier, wie das am besten funktioniert – von der Planung bis zum Druck deiner Bilder.

Reisefotografie richtig planen

Richtig planen, Vorbereitungen treffen, alles zusammenpacken: Instagram, Facebook, Pinterest und Co. bieten tolle Inspirationen und Listen für wunderschöne Urlaubsfotos und fotogene Orte rund um den Urlaubsort. Zu Hause gemeinsam zu überlegen, welche Fotos man schon immer machen wollte, heißt klare Ziele vor Augen zu haben.

Oft sind es aber sogenannte Postkarten-Ergebnisse, die du online findest. Mit anderen Worten: Manche Plätze wurden tausendfach und gleich fotografiert. Gleichzeitig sind es aber oft traumhafte Orte, die sich immer wieder lohnen, zu besuchen und zu fotografieren.

Natürlich kannst du dich auch bemühen, weniger bekannte Plätze zu finden, die oft nicht weniger schön und nicht so überlaufen sind. Eine andere Möglichkeit, die nicht jede Person kennt und nutzt, ist, die Fotospots mit Google Earth virtuell zu besuchen. Dort sind unzählige Fotos zu finden, wobei du die genauen Koordinaten von dem jeweiligen Spot siehst, was dir die Suche vor Ort enorm erleichtert.

Am besten ist es, die Orte auf dem Smartphone zu speichern und entsprechende Karten im Voraus herunterzuladen, sodass diese auch offline verfügbar sind. Dazu gibt es einige kostenlose Apps, wie Maps.me oder Google Maps.

Kreativ sein & ausprobieren

Es gibt bestimmte Regeln in der Fotografie, die dir bei der richtigen Komposition oder Belichtung helfen. Der Goldene Schnitt, die Drittel-Regel und das Histogramm bzgl. Über- und Unterbelichtung auslesen sind nur einige davon. Probiere aber auch immer neue Techniken aus, wie ein Foto im Gegenlicht zu machen oder mit der Langzeitbelichtung zu arbeiten. Nimm dir dafür Zeit, denn Mut wird immer belohnt.

Die schönsten Fotos gelingen bei weichem Licht, entweder in der blauen Stunde oder beim Sonnenauf- bzw. -untergang. Oftmals sind zu dieser Zeit wenige Menschen vor Ort, sodass auch dieser Aspekt für gute Fotos spricht. Das gilt für Städte- als auch für Landschaftsfotografie. Wenn die Situation es ermöglicht, versuche dich auch in der Nachtfotografie. Die Milchstraße in der Natur im Bild festzuhalten macht viel Spaß.

Genauso aufregend ist es, die Lichter in Städten einzufangen. Bei der Landschaftsfotografie nutzt Robert verschiedene Techniken. Beispielsweise rückt er ein Objekt in den Vordergrund, damit das Foto an Tiefe gewinnt. Vor dem eigentlichen Fotografieren macht er immer einen Test mit seinem Smartphone, um schnell seine richtige Komposition zu finden.

Oft nutzt er die Focus-Stacking-Technik, wenn sein Motiv sehr nahe an dem Objektiv steht, damit im Nachhinein alles scharf abgebildet ist. Es gibt viele Lektionen und kostenlose Videos, in denen dieses Prozedere erläutert wird.

Neben der Komposition hat auch das Spiel zwischen Licht und Schatten Priorität. Das Hauptmotiv soll sich immer im helleren Bereich befinden, Robert als Fotograf stellt sich meistens in den Schatten. Bei der Bildbearbeitung startet Robert immer in Luminar Neo, wo er verschiedene Regler nutzt. Einige davon sind die Farbtemperatur, die Farbkorrektur und der Komplementärfarben-Look.

Oft wendet er die Radial- und Verlaufsfilter an, um bestimmte Lichtstimmungen zu erzeugen. Seine Philosophie lautet, die Betrachterinnen und Betrachter in die Szene hineinzuversetzen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, als wären sie tatsächlich an diesem Ort. Das gelingt ihm vor allem mit dem richtigen Übergang des Lichts, was eine Art 3D-Effekt erzeugt. In all den Jahren als Fotograf hat Robert einen wichtigen Ratschlag für alle Anfängerinnen und Anfänger:

Gib nicht auf, jeder Mensch macht Fehler oder muss mehrfach an denselben Ort zurückkehren, bis das richtige Foto klappt. Mit der Zeit wirst du merken, dass dir das Fotografieren immer besser gelingt und deine Fotos sowie die Bildbearbeitung dich häufiger zufrieden stellen.

Spaß haben und genießen

Der womöglich wichtigste Faktor bei jeder Reise ist, Spaß zu haben. Das sollte man niemals aus den Augen verlieren! Postkarten-Motive, Selfies und lustige Situationen fotografieren, alles ist bei deiner Fototour erlaubt. Lege ab und zu die Kamera zur Seite und genieße den gemeinsamen Urlaubsmoment. Neue Ortschaften, regionale Küche und Kultur zu erkunden sollte aufregend und eine Bereicherung für alle sein.

Kameraausrüstung und dein Smartphone

„Die beste Kamera ist die, die man gerade dabeihat“ wurde einmal gesagt, und dem stimmt Robert völlig zu. Es ist naiv zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht. Mit dem Smartphone sind heutzutage tolle Aufnahmen möglich, und jeder Mensch trägt es (fast) immer mit sich.

Mit der richtigen Kamera werden die Bilder jedoch professioneller, vor allem wenn du diese später ausdrucken möchtest. In den meisten Situationen bist du mit den folgenden drei Objektiven auf fast jedes Motiv gut vorbereitet: In den Kamerarucksack gehören – neben der Kamera – Weitwinkel-, Zoomund Teleobjektiv. Ein ND- und Polfilter können in einigen Lichtsituationen sehr hilfreich sein.

Fotos optimieren und drucken lassen

Eine RAW-Datei beinhaltet viel mehr Informationen als ein JPEG, was dir mehr Möglichkeiten bei der nachträglichen Bildbearbeitung bietet. Deshalb solltest du am besten im RAW-Modus fotografieren. Es gibt einige kostenlose Bearbeitungsprogramme auf dem Markt, oft beinhalten diese jedoch nicht ausreichend Funktionen für eine professionelle Software. Roberts Favorit ist Luminar Neo von Skylum.

Die Software ist benutzerfreundlich, kostengünstig und bietet unzählige Möglichkeiten und KI-basierte, effektvolle Presets. Für das Smartphone gibt es viele Apps für die Bearbeitung wie Snapseed oder VSCO. Das Schlusswort: Lass nicht zu, dass deine Aufnahmen nur auf dem USB-Stick oder deiner Festplatte Platz einnehmen. Erst ein gedrucktes Foto macht den fotografischen Kreis komplett.

Auch in der Zeit der Digitalfotografie haben gedruckte Werke nicht an Wert verloren. Es ist immer ein tolles Gefühl, ein Bild in der Hand zu halten oder an die Wand zu hängen. Neben dem Fotoalbum gibt es viele weitere Materialien und Techniken beim Druck von Fotos wie Alu-Dibond, Acryl oder Leinwand.

Der Fotograf

Robert Bilos ist ein preisgekrönter Fotograf und Videograf aus Frankfurt. Für seine Naturbilder und -filme reist er um die ganz Welt und leitet zahlreiche Fotoreisen.

https://robertbilos.com | www.instagram.com/robert.bilos