Ratgeber

Praxistipps für Produktfotografen

4 Tipps zur minimalen Bildbearbeitung

Inhaltsverzeichnis

Auch ohne große Bildbearbeitung ergibt es Sinn, Aufnahmen am Rechner zu kontrollieren und gegebenenfalls zu bearbeiten. Damit sind nicht die aufwendige Bildbearbeitung, sondern einfache kleine Korrekturen gemeint, wie zum Beispiel die Helligkeit oder der Kontrast. Bei gestellten Aufnahmen, womöglich auf einem weißen Untergrund, wird es schwierig sein, Licht und Kamera so perfekt einzustellen, dass keine Kontrastkorrekturen mehr nötig sind. Bei natürlichen Aufnahmen im Freien oder mit Räumen im Hintergrund fallen kleine Kontrastprobleme weniger auf. Wenn jedoch ein weißer Untergrund zu dunkel ist oder mit einem Farbstich abgebildet wird, beeinflusst dies das Bild in besonderem Maße.

Ein paar Tipps, um die Bildbearbeitung so klein wie möglich zu halten:

01 Sauber arbeiten

Arbeiten Sie sehr penibel auf wirklich sauberen Untergründen. Spätere Retuschen und Ausfleckarbeiten sind wesentlich zeitaufwendiger als ein kurzes Putzen des Objektes und des Hintergrundes.

02 Nur eine Lichtart

Jede Lichtart hat Ihre Farbe. Sie kennen den Unterschied zwischen Tages- und Kunstlicht. Tageslicht wirkt wesentlich blauer als das Licht einer Glühbirne oder eines Halogenstrahlers. Fotografieren Sie in einem Raum mit Tageslicht und zusätzlichem Halogenlicht, werden sich diese beiden Arten des Lichtes mit den unterschiedlichen Farbwerten (Kelvinwerte) mischen. Man spricht dann auch von Mischlicht. Im Bild werden also bläuliche und gelbliche Farbstimmungen vorkommen, die spätestens in den Bereichen, wo sie ineinander übergehen, nicht mehr auf einen Farbwert zu korrigieren sind. Dann sind wirklich sehr aufwendige Korrekturarbeiten notwendig.

03 Großzügig Raum lassen

Abgesehen von der Positionierung der Objekte im Bild erlebe ich immer wieder, dass die Objekte viel zu klein eingestellt werden. Das Argument, später noch einen Ausschnitt entnehmen zu können, zieht nicht wirklich. Oder haben Sie sich deshalb eine 50-Millionen-Pixel-Kamera gekauft, um getrost Bildausschnitte definieren zu können? Versuchen Sie bereits im Sucher Ihr Bild (Größenverhältnisse und Umfeld) einzustellen. Es erspart Ihnen nicht nur spätere Arbeit, es ist einfach auch wesentlich befriedigender, gleich gut zu fotografieren.

04 Aufnahme perfektionieren

Definieren Sie die Kameraeinstellungen so umfangreich wie möglich – dazu gehören eine gerade Ausrichtung und ein definierter Bildausschnitt. Alles was Sie bei der Aufnahme richtig umsetzen, muss später nicht mehr mühevoll korrigiert werden. Das penible, bewusste Arbeiten führt zudem dazu, dass Fehler im Aufbau und in der Darstellung frühzeitig erkannt werden!

Wenn Sie all dies beachten, kann die nachfolgende Bearbeitung sehr minimiert werden. Wahrscheinlich können Sie auf ein „großes“ Bildbearbeitungsprogramm sogar ganz verzichten. Fast alle Kameras werden inklusive einer entsprechenden Software geliefert, mit der RAW-Files entwickelt werden können. Dieses Format gibt Ihnen dann direkt bei der Entwicklung Ihrer Daten die nötigen Korrekturmöglichkeiten, die ausreichen sollten, um gut belichtete und kontrastoptimierte Bilder zu erhalten. Auch das nachträgliche, zusätzliche Schärfen der Bilder für das Internet kann bei diesem Schritt erfolgen.

 

 

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