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Einblick in die Produktion von Manfrotto & Gitzo

Die italienischen Premiumhersteller Manfrotto und Gitzo haben zu einem Besuch in ihre heiligen Hallen eingeladen. Wir durften uns vor Ort die Fertigung der Stative ansehen.

Zu Gast bei Marktführer Manfrotto

Manfrotto, Gitzo sowie fünf weitere Marken sind Teil der Vitec Imaging Solutions mit Hauptsitz in Cassola/Italien. In der norditalienischen Gemeinde mit rund 15.000 Einwohnern tüfteln 25 Ingenieure an neuen Stativen. Ihr Ziel: Sich mit qualitativ hochwertigen Innovationen gegen die Konkurrenz um Rollei, Benro und Co. zu behaupten. Eine schwierige Aufgabe, denn die Nachfrage nach guten und zugleich preiswerten Geräten ist hoch.

Die Ideen der Mitarbeiter in Cassola werden eine Autostunde weiter nördlich unweit der Belluneser Dolomiten in sieben Produktionshallen der Vitec Imaging Solutions umgesetzt. Bei unserem Rundgang über das 30.000 Quadratmeter große Produktionsgelände wird schnell klar, warum sich das Unternehmen als Premiumhersteller sieht. Angelehnt an die Indus­trie-4.0-Strategie versucht die Vitec Imaging Solutions, effiziente und fehlerfreie Prozesse durch weitverbreitete Automatisierungen zu gewährleisten. Wenn Schwachpunkte in der Produktion zum Vorschein kommen, wird durch stetige Verbesserungsprozesse („Kaizen“) versucht, den Workflow zu optimieren.

Standard durch Qualitätstests

Wir durften während unseres Besuches leider keine Fotos und Videos machen, aber Einblicke in alle sieben Produktionshallen gewinnen. Besonders spannend: Halle F4, in der es um Prototypen geht. Wöchentliche Besprechungen zu neuen Produktionsideen unter den 500 Werksangestellten fördern den Austausch. Bevor ein Prototyp in Serienproduktion geht, muss dieser den Weg durch das hauseigene Testcenter bestehen, in dem übrigens auch Stative der Konkurrenz unter die Lupe genommen werden. Schwachpunkte werden markiert. Der Stativtest umfasst von einem Dauerbelastungstest mit 5000 Auf- und Abbauten auch Schwingungstests oder Haltbarkeitstests bei extremen Temperaturen von -33 bis +75 Grad Celsius.

Doch wie schafft es die Vitec Imaging Solutions, bei der Stativproduktion in Europa zu bleiben, während andere Hersteller mit Produktionsstandorten in Asien mit weitaus günstigeren Lohnkosten positioniert sind? Nicola dal Toso, Senior Vice President Industry and Innovation, führt uns durch die Hallen und lüftet das Geheimnis: „Wo Produzenten in China Minuten für einen Arbeitsschritt brauchen, schaffen wir das dank Lean Manufacturing und Indus­trie-4.0-Strategie binnen Sekunden.“

Leichte Brise, metallener Geruch

Als wir durch die Montage-Halle F1 laufen, schrauben gerade vier Mitarbeiter einen Ni­trotech-Videokopf zusammen. Anschließend überzeugt sich ein Qualitätskontrolleur von der Wertigkeit und prüft, ob sich das Gerät im eng gesteckten Toleranzbereich befindet. Auf Qualitäts-Charts wird die Produktion dokumentiert. Auch hier wird wöchentlich diskutiert, wie die Effizienz erhöht werden kann.

In den Hallen weht eine leichte Brise. Es riecht nach Metall. Die Mitarbeiter der Produktion arbeiten im Schichtdienst. Nach einer Stunde rotieren sie in ihren Positionen, damit die Arbeit nicht zu eintönig wird. Das ist auch für die Konzentration der Mitarbeiter wichtig. Denn macht jemand einen Fehler, so kommt es zu einem Stau und die eng getaktete Produktionskette kann nicht fortgeführt werden. Ein unternehmensinterner Wettbewerb soll die Motivation der Mitarbeiter erhöhen. Der ständige Kontakt mit automatisierten Prozessen durch Roboter ist schon längst Alltag. Nur so ist es dem Unternehmen möglich, rund sieben Millionen Stativrohre pro Jahr zu produzieren. Eine beeindruckende Zahl!

Zum Ende unseres Besuches bei Manfrotto und Co. macht Thorsten Kipar, Marketing Director der Vitec Imaging Distribution GmbH, zukunftsweisende Ankündigungen: „Handel und Verbraucher können sich auf einige neue und innovative Produkte von allen unseren Marken freuen. Etwa auf Mini-Stative, Stativlösungen für Sony-Alpha-Fotografen, 2-Wege-Neiger für Wildlife-Fotografen, besonders leichte und stabile Carbon-Videostative sowie Kameragurte der High-End-Marke Gitzo. Was Manfrotto betrifft, so gehen wir mit mehreren neuen, innovativen Stativ- und Kugelkopfsystemen an den Start. Auch unser Taschensortiment (Anm. d. Red.: von Lowepro) erfährt eine deutliche Erweiterung – unter anderem einen signifikanten Ausbau unseres Trolleysegments." Worum es sich dabei handelt, wird die photokina zeigen.

Video zum Manfrotto-Pressetag

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