Sony präsentiert mit der ZV-E10 II die zweite Generation seiner beliebten Mini-Systemkamera mit APS-C-Sensor. Wie schon die Vorgängerin richtet sich auch die neue Kamera überwiegend an Videofans. Punkten soll das neue Modell mit einigen wichtigen technischen Verbesserungen.
Sony ZV-E10 II im Test
Pro & Kontra
+ sehr gute Bildqualität
+ praktische Vlog-Funktionen
+ kompaktes Gehäuse
+ 3-Kapsel-Mikrofon mit Windschutz
- kein Bildstabilisator im Gehäuse
- kein elektronischer Sucher
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 92,9 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 62,0 %
- Geschwindigkeit (15 %): 86,3 %
- Video (10 %): 88,3 %
- Gesamtbewertung: GUT, 80,6 %
Die ZV-Serie von Sony richtet sich traditionell an Content Creator, also all jene, die Fotos und Videos für soziale Medien und Videoplattformen erstellen und schnell veröffentlichen möchten.
Die Kameraserie ist sehr erfolgreich und bietet vom günstigen Kompaktmodell bis hin zum Vollformat-Flaggschiff für jeden Geldbeutel und Qualitätsanspruch passende Auswahlmöglichkeiten. Die neue ZV-E10 II sortiert sich in diesem Segment etwa in der Preis- Leistungs-Mitte ein. Die Kamera besitzt einen APS-C-Sensor.
Dabei setzt Sony zum großen Teil auf die identische Technik, die auch im APS-C-Flaggschiff Alpha 6700 verbaut ist. Das gilt zum Beispiel für den Bildsensor, der 25,6 Megapixel auflöst und den schnellen Bildprozessor BIONZ XR.
KI-Unterstützung beim Autofokus bietet die ZV-E10 II jedoch nicht. Im Test überzeugte der AF dennoch mit einer schnellen und präzisen Scharfstellung.
Schwerpunkt Video
Wer eine Kamera sucht, um damit hauptsächlich zu fotografieren, ist mit der ZV-E10 II definitiv falsch aufgehoben, denn der Schwerpunkt der Sony liegt deutlich im Bereich Video. Das zeigen schon die Ausstattung und der Lieferumfang des Neulings. So wird die ZV-E10 II mit einem hochwertigen 3-Kapsel-Mikrofon samt Windschutz ausgeliefert.
Damit lassen sich ohne Zusatzgeräte Videos mit exzellentem Ton aufnehmen. Verzichten müssen Sie bei der Vlogging-Kamera hingegen auf einen elektronischen Sucher. Für die Motiv- und Perspektivauswahl steht also ausschließlich der drei Zoll große TFT-Monitor zur Verfügung.
Insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung ist das beim Fotografieren ein spürbarer Nachteil. Beim Filmen hingegen fällt das Fehlen des Suchers eher weniger ins Gewicht. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig für Fotografinnen und Fotografen:
Auf ein klassisches Moduswahlrad, mit dem Sie zwischen Automatik, Halbautomatiken und einem manuellen Modus wechseln können, verzichtet Sony bei der Kamera. Die Einstellung des Aufnahmeprogramms erfolgt stattdessen über das Touchscreen-Menü. Das ist deutlich umständlicher und zeitaufwendiger und in der Praxis definitiv ein Nachteil.
Freuen können sich Vlogger und YouTuber jedoch über eine andere Eigenschaft: Sony setzt der Kamera beim Filmen in der höchsten Qualitätsstufe kein technisches Aufnahmelimit. Sie werden also nur von der Akku-Kapazität und der Speicherkartengröße begrenzt.
Im Vergleich zum Vorgängermodell ZV-E10 hat Sony dem neuen Modell noch ein weiteres Upgrade verpasst. Die ZV-E10 II nimmt 4K-Videos nun mit bis zu 60p auf. Das ergibt neue Möglichkeiten für Superzeitlupen-Effekte.
Die Sony ZV-E10 II bringt ein integriertes 3-Kapsel-Mikrofon mit wählbarer Richtcharakteristik mit. Dabei können Sie zwischen den Charakteristiken „Vorne“, „Hinten“ oder „Alle Richtungen“ umschalten. Für die Reduzierung von Störgeräuschen bei Außenaufnahmen befindet sich ein Windschutz im Lieferumfang.
Im Testlabor
Ist die neue ZV-E10 II nun also eine hervorragende Video-, aber eine abgeschwächte Fotokamera? Definitiv nein. In der Kategorie „Bildqualität“ liegt die ZV-E10 II auf Top-Niveau.
Dennoch ist sie aufgrund der vorgestellten Nachteile definitiv keine ausgewiesene Foto-Spezialistin. Zugreifen können hingegen guten Gewissens alle, die eine günstige, aber dennoch hochwertige Lösung für YouTube und Co. suchen.
Sony ZV-E10 II Alternative: Sony ZV-E10
Für Schnäppchenjäger könnte das Vorgängermodell der ZV E-10 II interessant sein. Die ZV-E10 bringt zwar eine geringere Frame-Rate und einen etwas langsameren AF mit, kostet aber auch nur rund 570 Euro im Handel.
Testurteil: 81,1 %
DigitalPHOTO-Fazit
Sony hat mit der neuen Generation der ZV-E10 ein sinnvolles Upgrade verpasst. Die ZV E-E10 II punktet vor allem durch ihre verbesserte Videofunktionalität (u. a. 60p) und ihrem leistungsstärkeren Autofokus.
Die Kamera ist klar auf Content Creator mit dem Schwerpunkt Video ausgerichtet. Hier spielt die ZV E-10 II ihre Stärken aus. Im Fotomodus überzeugt sie mit einer sehr guten Bildqualität. Foto-Puristen werden aber den Sucher vermissen.