Sigma hat mit der BF eine neue Systemkamera vorgestellt, die alles andere als gewöhnlich ist. Mit dem Modell hat Sigma das Fotografieren nach eigenen Angaben neu gedacht. Radikal einfach und auf das Wesentliche reduziert. Herausgekommen ist eine Design-Ikone. Doch ob sie auch in der Praxis überzeugt?

Sigma BF im Test: Wie gut ist die Design-Ikone?
Pro & Kontra
+ Erstklassige Bildqualität
+ 6K-Videoauflösung
+ extravagantes Design
- mäßige Ausstattung
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 92,7 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 61,0 %
- Geschwindigkeit (15 %): 84,5 %
- Video (10 %): 90,4 %
- Gesamtbewertung: GUT, 80,2 %
Dass die Sigma BF eine besondere Kamera ist, merkt man sofort, wenn man sie erstmals sieht und in die Hand nimmt. Sie ist aus einem einzigen Aluminiumblock gefräst, was sie sehr wertig und edel wirken lässt.
Trotz des Metallgehäuses ist sie nicht unangenehm schwer und liegt gut in der Hand. Das liegt unter anderem an der Daumenauflage an der Rückseite des Geräts. Normalerweise dürfte es Fotografinnen und Fotografen nicht sonderlich schwer fallen, sich bei einer neuen Kamera zurechtzufinden.
Egal, ob sie Geräte von Nikon, Canon, Sony oder einem anderen Hersteller gewohnt sind. Bei der Sigma BF wird jedoch zunächst einmal Stirnrunzeln vorherrschen. Die Kamera bringt nämlich nur wenige Bedienelemente mit.
Und die sind nicht oder nur sehr minimalistisch beschriftet. Aufnahmeprogramme per Wahlrad auf dem Kamerarücken einstellen? Das alles gibt es bei der Sigma BF nicht.

Sigma verzichtet bei der BF auf unzählige Schalter, Wippen und Knöpfe auf der Kamerarückseite. Stattdessen reduziert man die Bedienung auf die nötigsten Elemente. Das sorgt dafür, dass Sie zunächst etwas Zeit einplanen sollten, um sich mit der Kamera zurechtzufinden.
Bedienung per Touch
Stattdessen erfolgen beim Fotografieren das Einstellen der wichtigsten Parameter direkt über das Display und das Wahlrad mit Auswahlknopf rechts daneben.
Wer das System einmal durchschaut hat, wird sich dabei schnell zurechtfinden. Sigma hat dieses Bedienkonzept bewusst gewählt, um der technischen Überfrachtung, die viele moderne Kameras zweifellos mitbringen, etwas entgegenzusetzen.
Bei der Sigma BF sollen Sie sich auf die Bildkomposition konzentrieren und weniger auf technische Einstellungen. Dieser Minimalismus spiegelt sich auch in der technischen Ausstattung der Kamera wieder.
Viele Elemente, die bei modernen Kameras Standard sind, fehlen bei der Sigma BF. So bringt die Kamera keinen elektronischen Sucher mit, ein Blitzschuh sucht man vergeblich, einen mechanischen Verschluss gibt es nicht, das Touch-Display ist fest verbaut und lässt sich nicht ausklappen und gespeichert werden Fotos und Videos ausschließlich im internen 230-GB-Speicher, denn einen Karten-Slot gibt es auch nicht.
Im Testlabor

In unserer Testtabelle lässt all das die Kamera in der Kategorie Ausstattung bei der Benotung gehörig abrauschen, was die Sigma BF auch insgesamt ein besseres Testergebnis kostet.
Sehr gute Werte erzielte die Kamera jedoch im Bereich Bildqualität. Auch der Autofokus arbeitet angenehm schnell und lässt sich intuitiv direkt über das Display steuern. Mit einer Serienbildgeschwindigkeit von acht Bildern pro Sekunde ist die Sigma BF keine Kamera für Sport- und Actionfotos. Das möchte sie wohl aber auch gar nicht sein.
Wichtiger als nackte technische Daten ist bei dieser Kamera auch wohl eher der Spaß am Fotografieren in der Praxis. Und hier punktet die Sigma BF ohne Frage. Die Bedienung hat man schnell verinnerlicht. Und das gilt auch für Ein- steiger ohne Vorkenntnisse.
DigitalPHOTO-Fazit
Die Sigma BF ist keine Kamera für jemanden, für den beim Kauf technische Daten und Werte entscheidend sind. Die Kamera ist weder besonders schnell, noch hat sie den besten Autofokus oder eine herausragende Ausstattung.
Dafür punktet sie mit einer tollen Haptik, einem ikonischen Design und einer Bedienung, bei der man sich auf das Wesentlichste konzentrieren kann: das Fotografieren.