Panasonic präsentiert mit der S1II und S1IIE gleich zwei Nachfolger seines Flaggschiffs Lumix S1. Dabei steht das „E“ bei der günstigeren Variante für „Essential“. Doch liefert die Kamera wirklich nur das Nötigste? Wir haben uns die Lumix S1IIE im Testlabor und in der Praxis für Sie mal genauer angeschaut.

Panasonic Lumix S1IIE im Test: Ist das ein Flaggschiff?
Pro & Kontra
+ Top-Bildqualität
+ leistungsstarker Stabilisator
+ verbesserter Autofokus
- hoher Preis
Bewertung
- Bildqualität (40 %): 93,2 %
- Ausstattung & Bedienung (35 %): 94,3 %
- Geschwindigkeit (15 %): 97,3 %
- Video (10 %): 99,4 %
- Gesamtbewertung: SUPER, 94,8 %
Wenn man bei einer Kamera von einem Klassiker sprechen kann, dann wohl bei der Lumix S1. Im März 2019 kam das Vollformat-Flaggschiff von Panasonic auf den Markt und verstand sich als vollwertige Foto- Video-Hybrid-Lösung für anspruchsvolle Enthusiasten und Profis. Mehr als sechs Jahre später ist die Lumix S1 immer noch am Markt erhältlich.
Inzwischen deutlich im Preis gefallen ist die Kamera nach wie vor eine beliebte Lösung für den Einstieg ins Vollformat. Technisch ist die Lumix S1 allerdings nicht mehr auf der Höhe der Zeit. So setzt der Kamera-Oldie zum Beispiel auf einen Kontrast-Autofokus und nicht, wie es bei modernen Systemkameras längst Standard ist, auf einen leistungsfähigeren Hybrid-Autofokus.
Deshalb war es nun auch höchste Zeit, dass Panasonic eine neue Generation seines Flaggschiffs vorstellt. Und das haben die Japaner gleich in doppelter Hinsicht erledigt, indem sie neben der S1II auch die S1IIE vorgestellt haben.
Die S1IIE ist dabei die günstigere der beiden Kameras. Rund 700 Euro zahlen Sie laut UVP weniger im Handel. Ist die S1IIE damit nur eine abgespeckte Kamera oder verdient auch sie sich die Bezeichnung „Flaggschiff“? Genau das wollten wir in unserem Praxis- und Labortest herausfinden.
Panasonic S1IIE vs. Panasonic S1IIE: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Auf den ersten Blick sind Unterschiede zwischen den beiden Modellen kaum erkennbar. Die Gehäuse sind identisch und auch die Auflösung des Sensors ist gleich. Die entscheidenden Unterschiede zeigen sich erst auf den zweiten Blick.
So hat Panasonic der Lumix S1II einen teilweise gestapelten Sensor spendiert, den man in dieser Art auch von der Nikon Z6III kennt. Dieser Aufbau sorgt für einen Performance-Schub, weshalb die S1II bis zu 70 Aufnahmen pro Sekunde erreicht. In der Lumix S1IIE ist ein gewöhnlicher Sensor verbaut, der „nur“ maximal 30 Bilder pro Sekunde schafft.
Unterschiede zeigen sich auch bei den Video-Features. Die S1IIE kommt in der maximalen Auflösung von 6K auf 30 Bilder pro Sekunde (S1II: 60 Bilder). Bei 4K sind 60 Bilder und bei Full HD 120 Bilder pro Sekunde möglich.
Diverse Highlights

Neu in der S1IIE ist die AF-Erkennung für „Urban Sports“, die dynamische Bewegungen wie Breakdance, Skateboarding und Parkour präzise erfassen soll. Im Test glänzte der KI-unterstützte Hybrid-Autofokus in allen geprüften Motivsitautionen mit einem extrem schnellen und präzisen Scharfstellen.
Auch ein leistungsstarker Bildstabilisator, der bis zu acht Blendenstufen ausgleichen soll, ist bei der S1IIE mit an Bord. Ein Highlight im Test war der hochauflösende elektronische Sucher. Bei Videos zudem sehr praktisch: Einen Aufnahmeknopf sowie ein Signallicht gibt es sowohl vorne als auch hinten.
DigitalPHOTO-Fazit
Dass die Panasonic Lumix S1IIE keine abgespeckte Kamera ist, erkennen Sie schon an unserem Testergebnis. In der ewigen Bestenliste klettert die Kamera auf einen beeindruckenden siebten Platz. Wer eine hochklassige Hybridkamera sucht, die professionellen Ansprüchen genügt, kann bei der Panasonic Lumix S1IIE bedenkenlos zugreifen. Sie liefert definitiv mehr als nur das „Nötigste“.