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Test

Neue Luminar Neo Erweiterungen: HDR Merge und Rauschfrei AI im Test

Luminar Neo wird mehr und mehr zur Fotoplattform. Der Hersteller hat aktuell bereits zwei Erweiterungen veröffentlicht –  wir schauen uns im Test an, was HDR-Merge und Rauschfrei AI wirklich können.

Das Konzept, kostenpflichtige Zusatzfunktionen anzubieten, ist nicht neu. Neu ist dies allerdings bei Luminar Neo, denn seit Kurzem gibt es zur Standard-Software zwei Erweiterungen zum Kauf beziehungsweise im vergünstigten Luminar Neo Abonnement.

Konkret kann Luminar mit HDR Merge nun auch mit HDR-Belichtungsreihen oder HDR-Erzeugung aus nur einem Motiv aufwarten und Rauschfrei AI verspricht, ISO-Rauschen besser zu eliminieren als die bereits integrierten Werkzeuge.

Doch was steckt hinter dem Konzept, eine eigentlich vollständige Fotobearbeitung nun mit Erweiterungen auszustatten? Wir machen den Test.

HDR Merge Test – ein alter Bekannter

  • Anbieter: Skylum
  • Website: www.skylum.com 
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): Gratis im Luminar-Neo-Abo 

Pro & Kontra 

+ HDR-Erzeugung mit bis zu 10 Bildern
+ Einfache Bedienung
+ Gute Geisterbildentfernung
- Keine Tone Mapping-Einstellungen
Sehr dezente HDR-Look-Erstellung
- Kaufversion ist zu teuer

Jetzt HDR-Merge entdecken

Ehrlich gesagt war es nur eine Frage der Zeit, dass Aurora HDR in Luminar wieder auftaucht. Und so gibt es nun mit HDR Merge zumindest einen Teil der Funktionalität „zurück“. Die Erweiterung findet sich im Katalog-Bereich nach erfolgter Aktivierung auf der rechten Seite.

Dort zieht man entweder eine komplette Belichtungsreihe oder auch ein Einzelbild in das entsprechende Fenster. Bei Reihenbelichtung können über das Zahnradmenü die automatische Ausrichtung sowie die Geisterbildreduktion aktiviert werden und dann startet auch schon die Berechnung. Weitere Einstellungsmöglichkeiten? Fehlanzeige.

Tonemapping-Einstellungen mit Gewichtung oder Stärke sind ebenfalls nicht vorgesehen. Luminar errechnet als Ergebnis ein eher dezentes „Standard-HDR“ als Ausgangsbasis. Grundsätzlich aber durften wir feststellen, dass Luminar hier abliefert – sowohl die automatische Ausrichtung der Bilder als auch die Entfernung von Geisterbildern, also von bewegten Elementen in einer Belichtungsreihe, klappen einwandfrei.

Das errechnete HDR muss in Luminar Neo mit den bekannten Korrekturwerkzeugen in den entsprechenden Look gebracht werden. Das ist etwas umständlich, in der hauseigenen Aurora-Software, von der die Funktionen offensichtlich entliehen wurden, gelang dies noch etwas unkomplizierter und flexibler.

Schritt für Schritt: HDR-Erzeugung in Luminar Neo 

1. Belichtungsreihe laden

Laden Sie eine Belichtungsreihe in den Bereich HDR Zusammenfügen im Katalog-Bereich von Luminar Neo. Sie können bis zu zehn Bilder laden oder aus einem einzigen Motiv das HDR erzeugen. Voraussetzung ist, dass die Bilder alle die gleichen Maße besitzen. Tipp: Meist ist eine Belichtungsreihe mit 2 oder 3 Bildern völlig ausreichend.

2. Optionen setzen 

Sind, wie im Beispiel, bewegte Elemente in der Belichtungsreihe enthalten, klicken Sie in das Zahnradmenü und wählen Ghosting-Reduzierung an. Sie definieren dann per Referenzbild, aus welchem Bild der Belichtungsreihe Luminar die Objekte „einfrieren soll“. Aktivieren Sie die Funktion nicht, werden tatsächlich „Geister“ durch Ihr HDR fliegen.

3. Nachjustierung

Mit einem Klick auf Zusammenfügen wird das HDR erzeugt und im Luminar-Katalog im Bereich HDR Merge abgelegt. Die Nachbearbeitung nehmen Sie dann in Luminar wie gewohnt vor. Um den doch sehr dezenten HDR-Look knackiger zu gestalten, nutzen Sie Struktur, ändern bei Schwarz & Weiß die Kontraste und fügen Schärfe hinzu.

Rauschfrei AI Test – unkomplizierte Bedienung

  • Anbieter: Skylum
  • Website: www.skylum.com 
  • Systemanforderung: Windows/macOS 
  • Preis (UVP): Gratis im Luminar-Neo-Abo 

Pro & Kontra 

+ Solide Rauschminderung
+ Unkomplizierte Bedienung 
+ Gute Detailerhaltung
- Funktioniert nur im RAW-Zustand
- Entfernung von Farbrauschen zu gering
- Kaufversion ist zu teuer

Jetzt Rauschfrei AI entdecken

Die zweite Erweiterung für Luminar setzt ganz auf professionelle Rauschkorrektur. Tatsächlich ist Bildrauschen mit aktuellen Kameras erst ab sehr hohen ISO-Werten sichtbar, aber genau dann möchte man das auch entfernt wissen. Im Gegensatz zu HDR Merge, befindet sich die neu vorgestellte Funktion Rauschfrei AI im gewohnten Bearbeiten-Bereich von Luminar Neo.

Wichtig zu beachten: Führen Sie diesen Vorgang als ersten Korrekturschritt durch, denn bei einigen Bearbeitungen beendet Luminar automatisch die RAW-Bearbeitung und Sie haben beim Entrauschen weniger Spielraum. Sie wählen zwischen niedriger, mittlerer und hoher Korrektur und im Anschluss justieren Sie per Schieberegler nach.

Im Ergebnis hat uns das Entrauschen der Luminanz, vereinfacht gesagt die „Körnung“, gut gefallen. Hier entfernt die Erweiterung selbst grobe Störungen, ohne das Motiv zu glatt zu bügeln. Bei der Entfernung von Farbrauschen ist Luminar Neo zu sanft im Vergleich zu anderen Bildbearbeitungsprogrammen.

Wie üblich in Luminar, kann die Korrektur auf Wunsch per Bildmaskierung auch nur auf Teile eines Bildes übertragen werden, ein echter Pluspunkt. Trotzdem verwundert es ein wenig, warum die bereits in Luminar integrierte Rauschentfernung nicht einfach im Rahmen eines klassischen Updates überarbeitet wurde.

DigitalPHOTO-Fazit

Luminar Neo bietet in der Grundausstattung jede Menge guter Werkzeuge zur Fotokorrektur. Das System für Spezialanforderungen mit kostenpflichtigen Erweiterungen „aufzubohren“, ist ein interessanter Ansatz. Im Test zeigte sich HDR Merge unkompliziert in der Anwendung mit guten Ergebnissen, wenngleich wir erweiterte Tonemapping-Einstellungen vermisst haben.

Rauschfrei AI kann durch die Integration in der Software überzeugen und liefert ordentliche Ergebnisse ab. Wer die Software abonniert hat, für den sind diese und alle weiteren, folgenden Erweiterungen im Jahrespreis von 99 Euro komplett inklusive.

Bei der reinen Kaufversion will man offensichtlich auch zum Abo bewegen, anders kann man sich den Preis von fast 230 Euro für 7 Erweiterungen, von denen gerade mal zwei bislang überhaupt verfügbar sind, nicht erklären.

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