Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]
Test

Leica SL3 im Test: Vollformat mit 8K-Video

Leica hat mit der SL3 sein neues Vollformat-Flaggschiff vorgestellt. Unter anderem punktet das brandneue Modell mit einem deutlich höher auflösenden Sensor und einer 8K-Videofunktion. Wir haben für Sie getestet, wie sich der Neuling aus Wetzlar im Testlabor und in der Praxis schlägt.

Leica SL3 im Test

Pro & Kontra 

+ sehr gute Bildqualität
+ Autofokus mit Motiverkennung
+ exzellente Videofunktion
+ leistungsstarker Bildstabilisator
+ hochwertiges, langlebiges Gehäuse
- überschaubare Geschwindigkeit

Bewertung

  • Bildqualität (40 %): 90,3 %
  • Ausstattung & Bedienung (35 %): 85,8 %
  • Geschwindigkeit (15 %): 89,8 %
  • Video (10 %): 95,4 %
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 89,1 %

Rund vier Jahre nach dem Marktstart der SL2 stellt Leica mit der SL3 sein neues Vollformat-Flaggschiff vor. Und gemäß dem Kompakt-Trend, der sich bei allen Herstellern zeigt, ist auch das Gehäuse der SL3 im Vergleich zum Vorgängermodell etwas leichter und kompakter geworden. Wobei „leichter“ in diesem Fall relativ ist.

Mit einem Gewicht von rund 850 Gramm ist die SL3 für eine Kamera dieser Größe immer noch ungewöhnlich schwer. Warum das so ist, lässt sich schnell erklären, wenn man die SL3 in die Hand nimmt. Statt aus Kunststoff besteht die SL3 aus einem robusten Ganzmetallgehäuse.

Diese hochwertigen Materialien, die Leica traditionell beim Kamerabau verwendet, sorgen dafür, dass viele Geräte auch nach über einem Jahrzehnt Nutzung noch einsatzbereit sind. Im Umkehrschluss ist das jedoch auch einer der Gründe, warum Leica-Kameras in der Regel deutlich teurer sind als Modelle anderer Hersteller.

Upgrades unter der Haube

Die entscheidenden Veränderungen der Leica SL3 im Vergleich zur SL2 zeigen sich jedoch im Kamerainneren. Leica hat in seiner Neuvorstellung einen BSI-CMOS-Vollformatsensor mit Triple-Resolution-Technologie verbaut, der RAW-Dateien im DNG- oder JPEG-Format mit einer Auflösung von bis zu 60 Megapixeln aufzeichnet.

Ebenfalls überarbeitet wurde der Autofokus. So setzt die Kamera nun auf ein Autofokussystem mit Phasendetektion (PDAF), Tiefenkarte (Object Detection AF) und Kontrasterkennung (Contrast Detection AF). Auch eine Objekterkennung bringt der Autofokus, der Menschen und Tiere selbstständig erkennt und darauf scharf stellt, mit.

Vögel allerdings, das wird Wildtierfotografen enttäuschen, erkennt die Kamera nicht automatisch. Neben dem Fotobereich hat Leica auch die Videofunktionalität deutlich verbessert.

So nimmt die Kamera, unterstützt durch effiziente Codecs wie H.265 und ProRes von Apple, Videos in bis zu 8K-Auflösung auf. Dann allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Wer eine höhere Bildrate benötigt, muss die Auflösung auf UHD herunterschrauben.

Aufgeräumte Bedienung

Während viele andere Hersteller Rückseiten der Kameras mit unzähligen Knöpfen und Schaltern ausstatten, wirkt der Rücken der SL3 wohltuend aufgeräumt. Dennoch lassen sich alle wichtigen Kamerafunktionen schnell und intuitiv aufrufen. Das 3,2 Zoll große Touch-Display der SL3 lässt sich ausklappen.

Unsere Testergebnisse

Im Labortest brillierte die Leica SL3 vor allem mit ihrer professionellen Videofunktion, die mit den Topmodellen der anderen Hersteller definitiv mithalten kann. Auch die Bildqualität und der neue Autofokus wissen zu überzeugen. Kleine Schwachstelle:

Die Kamera schafft im Serienbildmodus maximal 15 Bilder pro Sekunde, im Modus AF-C sogar nur fünf Aufnahmen pro Sekunde. Sollten Sie eine Kamera für Sport- und Actionfotos suchen, ist die Leica SL3 deshalb definitiv nicht die beste Wahl. Ansonsten ist dem Wetzlarer Traditionshersteller mit der SL3 ein echtes Prunkstück gelungen.

Im Praxistest gefielen nicht nur die Aufnahmen mit typischem Leica-Look, sondern auch das neue Bedienkonzept von Leica. Das Kameragehäuse ist nicht überfrachtet mit Schaltern, Knöpfen und Drehrädern, sondern wirkt angenehm aufgeräumt. Die Menüführung ist stringent aufgebaut und sorgt dafür, dass Sie sich schnell zurechtfinden.

Leica SL3 Alternative: Leica SL2

Mit der SL2 ist auch das Vorgängermodell der SL3 noch im Handel erhältlich. Aktuell ist die Kamera ab 5000 Euro im Online-Handel erhältlich. Die SL2 wurde in Deutschland nicht nur entwickelt, sondern wird dort auch gefertigt.

DigitalPHOTO-Fazit 

Die neue SL3 lässt die Herzen aller Leica-Fans höher schlagen. Technisch sind die Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell enorm. Sowohl im Foto- als auch im Videobereich präsentiert sich die SL3 auf Profi-Niveau.

Zudem überzeugt die Kamera mit ihrem klassischen Design und dem hochwertigen Gehäuse. Nur der hohe Preis dürfte es verhindern, dass die Kamera zum absoluten Kassenschlager wird.

Lesetipp

Die 12 besten Kameras unter 1.000 Euro: Einsteigerkameras 2024

Möchten Sie von Ihrem Smartphone umsteigen und mit einer hochwertigen Systemkamera fotografieren? Dann sind Kameras der Einstiegsklasse für Sie... mehr

Mehr zum Thema