Test

Leica CL im Labor- und Praxistest

Mit der neuen CL hat Leica eine kompakte wie edel anmutende Systemkamera vorgestellt. Sie reiht sich äußerlich hervorragend in die Systemkamera-Riege aus Wetzlar ein und vereint scheinbar alle Vorzüge einer digitalen Leica. Doch in einem bleibt auch die Leica CL ihren Schwestermodellen treu: einem hohen Preis.

Elegant und hochpreisig

Werfen wir einen Blick auf das Testergebnis, fällt ein für Leica-Verhältnisse außerordentlich gutes Resultat auf. 88,2 von möglichen 100 Prozent und damit ein lockeres SEHR GUT freut jeden Kamerahersteller. Doch die Empfehlung der Leica CL ist mit Vorsicht zu genießen. Die Kameras von Leica haben seit jeher in unserem Testlabor eine besondere Rolle eingenommen.

Während Systemkameras anderer Hersteller oft in allen drei Bewertungskategorien (Bildqualität, Ausstattung und Handling) ähnlich gut oder schlecht abschneiden, tut sich bei den Leicas in puncto Ausstattung meist ein großes Loch auf. Da kann die Bildqualität noch so überragend sein. Und siehe da: Hier macht auch die neue CL keine Ausnahme. Bei der Ausstattung lässt die Leica noch viel Luft nach oben – trotz hochauflösendem elektronischem Sucher, Touchdisplay und Videoaufzeichnung in bis zu 4K-Auflösung: Die CL bietet weder einen beweglichen Monitor, ein integriertes Blitzgerät noch USB- oder HDMI-Anschluss.

Für den großen Geldbeutel

Wenn die Leica schon nicht in der Ausstattung für Aufsehen sorgt, stellt sich die Frage, wie ein solch hohes Testergebnis zustande kommen kann. Grund sind Bildqualität und Handling der 343 Gramm leichten Systemkamera. Hier hat sich das Kamerawerk aus Wetzlar keine Blöße gegeben und der Leica CL Spitzentechnik verpasst. Der APS-C-Sensor im wertigen, mattschwarzen Metallgehäuse leistet bis einschließlich ISO 1600 einen hervorragenden Job. Die Bilder brillieren mit klarer Detailwiedergabe und toller Abbildungsleistung.

Ebenso positiv ist im Test das Handling aufgefallen: Die Systemkamera stellt nicht nur ihre Motive zügig scharf, sondern glänzt auch mit einer schnellen Serienbildrate von gut neun Bildern pro Sekunde. In der Summe kann sich die CL mit dem Ergebnis unseres standardisierten Testverfahrens an die Spitze der Systemkameras aus Wetzlar setzen. Sie ist besser als die im letzten Jahr vorgestellte TL2 (lesen Sie hier unseren Test) und mit einem Body-Preis von 2.490 Euro eine echte Alternative zum mehr als doppelt so teuren Vollformat-Flaggschiff Leica M10 (lesen Sie hier unseren Test). Klingt fast wie ein Schnäppchen.

Leica CL - Fazit

Leica bringt mit der CL eine lobenswerte Systemkamera auf den Markt. In Summe trumpft sie mit einem sehr guten Testergebnis über allen Schwestermodellen. Doch letztlich bleibt aber auch die CL eine klassisch hochpreisige Leica. Fotografen, denen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig ist, machen um das edle Kamera-Leichtgewicht am besten einen großen Bogen. Andere Hersteller bieten für einen Bruchteil der Kosten bessere Kamerasysteme. Allerdings haben diese Kameras dann kein rotes Logo auf dem Body.

- Sichern Sie sich den Megatest inklusive aller Testbilder beim Kauf der Printausgabe DigitalPHOTO 04/18. -

Lesetipp

Edle Mittelklasse-CSC: Leica TL2 im Test

Mit der Leica TL2 hat das Traditionsunternehmen aus Wetzlar die zweite Generation der TL-Systemkamera-Serie vorgestellt und dafür an einigen... mehr

Bewertung
Name
Leica Leica CL
Website
Pro
  • Mit hochwertigen Wechselobjektiven leistet der APS-C-Sensor eine Spitzenbildqualität
  • Schnelles Serienbild von gut 9 B/s
  • Elegantes Gehäusedesign …
Contra
  • … das ohne Kameraanschlüsse auskommt
  • Vergleichbar wenig Ausstattung
  • Preislich ist ein Kauf der neuen Leica CL nicht zu rechtfertigen
Preis
2.490 EUR
Bewertung
(88%)