Passt die Farbe wirklich? Statt Rätselraten kann man selbst den Office-Monitor farblich kalibrieren. Mit dem SpyderPro von Datacolor soll das jetzt auch mit OLED, miniLED und Retina-Displays aktueller Macs klappen. Doch braucht man wirklich so eine Kalibrierlösung?
Datacolor SpyderPro im Test
Tipp: Weiter unten stellen wir den Datacolor SpyderPro ausführlich im Video vor.
- Anbieter: Datacolor
- Website: www.datacolor.com
- Systemanforderung: macOS, Windows
- Preis: 289 € UVP (Standardversion 189 €)
Pro und Kontra
+ einfache Bedienung
+ umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten
+ sehr gute Kalibrierergebnisse
+ Profil-Vergleichsmöglichkeiten
- Vorwissen notwendig
- Gegengewicht zu leicht
GESAMTBEWERTUNG: SEHR GUT, 4,5/5
Aktuelle Displays sind in der Wiedergabe erstaunlich gut und überraschen mit brillanter Darstellung und hohem Kontrast. Doch das ist nicht unbedingt farbverbindlich und so weichen der Fotoabzug oder der angeschlossene Zweitbildschirm farblich häufig ab.
Damit das nicht passiert, sollte man Displays kalibrieren. Hier misst das Farbmessgerät mit Referenzwerten verschiedene Farbtöne und vergleicht diese mit den auf dem Monitor dargestellten Farben.
Die Differenz wird in einem Profil abgelegt und die Darstellung angepasst. Der SpyderPro von Datacolor übernimmt diese Funktion für Displays aller Art, in der aktuellen Generation auch für hochaufgelöste Displays wie OLED oder die Apple Retina XDR-Bildschirme.
Nicht brillant? Mit System!
Die Installation der Soft- und Hardware klappt problemlos und die Bedienung ist erstmal selbsterklärend. Bei den Monitoreinstellungen gibt Datacolor Standards vor, die allerdings eher auf ausgedruckte Ergebnisse optimiert sind:
Die empfohlene Bildschirmhelligkeit ist mit 120 Candela eine echte Umstellung. Sie werden überrascht sein, wie „dunkel“ Ihr Display plötzlich wird. Aber das entspricht der Printrealität. Sämtliche Werte können Sie nach Ihren Bedürfnissen justieren und wer hauptsächlich „digital“ arbeitet, kann hier durchaus hellere Werte einstellen.
Datacolor SpyderPro – Erweiterte Monitorkalibrierung für optimiertes Farbmanagement – Benutzerfreundliche Bildschirmkalibrierung für Farbgenauigkeit und Konsistenz in der Farbwiedergabe, 2024 Version
XDR-Displays bändigen
Augen auf heißt es bei der Display-Auswahl. Sie müssen auswählen, ob es sich um ein klassisches LCD oder ein XDR-/Liquid-Retina-Display handelt. Leider weist Datacolor nur am Rande darauf hin, dass man Extras wie automatische Helligkeit oder True-Tone-Anpassung deaktivieren muss, um die Messergebnisse nicht zu verfälschen.
Der Farbkalibrierungsvorgang selbst ist fix erledigt: Der Spyder misst die Umgebungslichthelligkeit und dann rund 90 verschiedene Farbwerte. Am Ende vergleichen Sie per Klick, wie sich die Farbdarstellung geändert hat.
Im Test mit einem M2-MacBook war die Verbesserung klar zu erkennen. Unser Referenzdisplay, ein hardwarekalibrierter EIZO-Monitor, veränderte sich farblich fast gar nicht, was für die Qualität des Spyder-Messgeräts spricht. Das erstellte Farbprofil wird direkt im System aktiviert.
Mit der neuen DevicePreview-Beta können Sie die Bilddarstellung auf Smartphones und anderen Geräten simulieren, das ist besonders für Content Creator interessant. Der von uns getestete SpyderPro kann mehrere Messpunkte am Bildschirm ansteuern und Displays mit bis zu 2000 cd/m² kalibrieren.
Auch der Abgleich mehrerer Monitore ist machbar. Für den „Hausgebrauch“ kann man aber getrost auf die günstigere Standardversion zurückgreifen.