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Test

Datacolor SpyderPro im Test: Farbkalibrierung wird mobil

Mit dem neuesten Spyder Pro wird Farbkalibrierung mobil – dank LUT-Export sind nun auch Field-Monitore farblich perfekt einstellbar. Überraschend: das Software-Upgrade für alle Spyder-Modelle.

Datacolor SpyderPro im Test: feine Farbe

  • Anbieter: Datacolor
  • Website: www.datacolor.com
  • Systemanforderung: Windows/macOS
  • Preis: 289 € UVP

Pro und Kontra 

+ Präzise Farbeinstellung
+ LUT-Export für mobilen Einsatz
+ Upgrade-Konzept für Spyder-Hardware
- Komplexe Benutzeroberfläche

GESAMTBEWERTUNG: SEHR GUT, 4,5/5

Farbkalibrierung gehört zu den Grundlagen einer verlässlichen Bilddarstellung – egal ob im Kameradisplay, in der Foto- und Videobearbeitung, im Ausdruck oder am LCD-TV.

Erst ein kalibriertes Display sorgt dafür, dass Farben, Kontraste und Helligkeiten korrekt dargestellt werden. Mit dem SpyderPro bietet Datacolor dafür seit Jahren eine passende Lösung.

Die aktuelle Version bringt nun vor allem auf Software-Seite zahlreiche Neuerungen mit, die den Funktionsumfang stark erweitern und den Spyder in Richtung Video- und Hybrid-Workflows öffnen.

Zu den wichtigsten Neuerungen zählen der Export von 3D-LUTs zur Kalibrierung externer Displays, eine erweiterte Profilvorschau, der Support sehr heller Monitore sowie zusätzliche Funktionen rund um Content Authenticity und Umgebungslichtmessung.

Insgesamt richtet sich das Update an ambitionierte Anwender, die ihre Farbworkflows präzise kontrollieren möchten.

Produkthinweis

Datacolor SpyderPro – Monitorkalibrierung bis 12.000 Nits, 3D-LUT-Funktion, Device Preview Plus, Content Credentials (C2PA) und Lichtmesser-Integration

Die Gerätevorschau

Mit der Gerätevorschau lassen sich Bilder direkt in der Spyder-Software auf unterschiedlichen Ausgabemedien simulieren. Dazu wählt man eine Bilddatei aus und erhält eine Vorschau, wie das Motiv auf gängigen Smartphones, Tablets oder auch im Druck wirkt.

In der Praxis funktioniert das zuverlässig und liefert schnell ein realistisches Gefühl dafür, wie Farben und Kontraste außerhalb des eigenen Monitors erscheinen. Gerade für Content Creator oder Fotografen, die für unterschiedliche Plattformen arbeiten, ist das eine echte Hilfe.

Super – eine Profilkonvertierung können Sie direkt in diesem Bereich erledigen. Fieldmonitore & LUT-Export Besonders spannend ist die neue Möglichkeit, externe Fieldmonitore per LUT zu kalibrieren.

Das erweitert den bisherigen Funktionsumfang, bei dem man beispielsweise einen direkt angeschlossenen Smart-TV einstellen konnte. Fieldmonitore werden direkt an die Kamera angeschlossen und dienen beim Fotografieren oder Filmen als größeres Vorschaudisplay.

Im Test kam ein Viltrox-Fieldmonitor zum Einsatz, der per HDMI mit dem Rechner verbunden und in der Spyder-Software ausgewählt wurde. Praxistipp: Die Benutzeroberfläche wird dabei wie gewohnt auf das zu kalibrierende Display geladen – auf dem sieben Zoll großen Monitor war das allerdings etwas fummelig.

Die Möglichkeit, die Bedienelemente auf das Hauptdisplay zu verschieben, wäre hier wünschenswert.

Der Kalibrierungsvorgang mit dem Messgerät verlief problemlos, das Ergebnis überzeugte mit sichtbar präziserer Farbdarstellung. Praktisch: der abschließende Vorher-Nachher-Vergleich. Da Monitorprofile jedoch über das Betriebssystem geladen werden, greift die Kalibrierung mobil an der Kamera zunächst nicht.

Hier kommt die neue LUT-Exportfunktion ins Spiel: Die Spyder-Software erstellt eine LUT-Datei, die sich per USB-Stick oder Speicherkarte direkt in den Fieldmonitor laden lässt. Auch das funktionierte im Test super.

So steht die kalibrierte Farbdarstellung auch unterwegs zur Verfügung. Klar – je hochwertiger das Display im Fieldmonitor, desto besser sind auch die Kalibrierergebnisse.

Mehr Funktionen per Software-Upgrade

Beim Datacolor Spyder bleibt die Hardware über alle Versionen hinweg identisch, der Funktionsumfang wird ausschließlich per Software definiert. Anwender können mit einer günstigeren Spyder-Variante starten und später jederzeit per Upgrade auf Spyder oder SpyderPro erweitern.

Zusätzliche Funktionen lassen sich nachträglich freischalten, ohne das Messgerät austauschen zu müssen. Datacolor verweist dabei auf den Nachhaltigkeitsaspekt des Konzepts, da eine einmal angeschaffte Hardware langfristig genutzt und an steigende Anforderungen angepasst werden kann.

Tipp: Wer bereits einen SpyderPro besitzt, bekommt das aktuelle Update gratis über die Softwareaktualisierung.

DigitalPHOTO-Fazit 

Das aktuelle Update des SpyderPro hat es in sich. Datacolor erweitert das System um durchdachte Funktionen, die vor allem für Content-Kreation echten Nutzen bringen. Zielgruppe sind primär semiprofessionelle bis professionelle Anwender.

Besonders die Möglichkeit zur Fieldmonitor-Kalibrierung per LUT dürfte jedoch für jeden relevant sein, der beim Fotografieren oder Filmen mit externem Display arbeitet. Insgesamt ein starkes Update mit praxisrelevanten Neuerungen und überzeugenden Ergebnissen.

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