Ratgeber

Belichtungsmessung verstehen: 4 Methoden erklärt!

Die Belichtungsmessung ist die grundlegende Funktion, mit der Sie die Belichtungseinstellung für ein Foto festlegen. Wir sagen Ihnen, worauf es dabei ankommt und wie Sie jede Lichtsituation meistern.

Belichtungsmessung erklärt 

Durch die Bestimmung der Lichtmenge, die von einem Objekt reflektiert wird, lässt sich eine Kombination aus Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert ermitteln, die im besten Fall zu einem korrekt belichteten Bild führt. Alle Spiegelreflex- und Systemkameras verfügen dazu über ein hoch entwickeltes Messsystem und verschiedene Messmethoden.

Diese ermöglichen der Kamera, das Licht so auszulesen, dass einerseits Ihr Motiv gut zur Geltung kommt und andererseits das fertige Bild Ihren Vorstellungen entspricht. Allerdings liefert die Belichtungsmessung nie hundertprozentig gleiche Ergebnisse, da sich die Qualität des Lichts und die Art, wie es reflektiert wird, von Motiv zu Motiv unterscheiden.

Da die richtige Belichtungsmessung die Grundlage für jedes gelungene Foto ist, kommt Ihnen auch hier Ihre Kamera entgegen und bietet drei (bei Canon vier) Messmethoden, die Sie je nach Lichtsituation manuell auswählen und dadurch für korrekt belichtete Bilder sorgen können.

Die Mehrfeldmessung misst die Belichtung im gesamten Bildausschnitt und gewichtet diese nach dem Bereich um die aktiven Autofokus-Punkte. Die mittenbetonte Integralmessung konzentriert sich hauptsächlich auf die Mitte des Bildausschnitts, misst aber den Rest des Bildes integral. Dies funktioniert gut, wenn Sie einen dunkleren oder helleren Hintergrund als das fotografierte Motiv haben.

Bei der Selektivmessung dagegen wird ausschließlich die Mitte gemessen. Die Spotmessung arbeitet wie die Selektivmessung, beschränkt sich jedoch auf einen sehr kleinen zentralen Bereich. Deshalb eignet sie sich besonders bei Bildszenen mit sehr großen Kontrastunterschieden und für schwierige Lichtverhältnisse, wie Porträtaufnahmen bei Gegenlicht.

Messmethoden im Überblick

Die meisten Kameras bieten drei Messmethoden an:

  • Mehrfeld-,
  • Spot- und
  • mittenbetonte Messung (bei Canon auch Selektivmessung).

Die Werkseinstellung ist die Mehrfeldmessung, die auch in allen Modi der automatischen Motiverkennung verwendet wird. Die Kamera misst dabei das Licht an unterschiedlichen Stellen innerhalb des Bildausschnitts und ermittelt daraus einen Mittelwert.

Um zu verdeutlichen, wie die vier Messmethoden arbeiten, haben wir eine Serie von Blumenporträts (s. unten) mit der Canon EOS 600D aufgenommen, bei der unsere Gerbera im Schatten stand. Bei allen Fotos verwendeten wir die gleiche Brennweite und f/2,8.

Auch wenn jede Messmethode unterschiedlich arbeitet, lässt sich schwer sagen, welche die beste ist. Die Selektiv- und mittenbetonte Messung erzeugten fast gleiche Resultate und keine der Methoden lieferte unbrauchbare Ergebnisse.

Auch die Mehrfeldmessung leistete gute Arbeit, was die Auffassung bestätigt, dass die Wahl der optimalen Messmethode viel Fingerspitzengefühl erfordert. Tipp zur Schnelleinstellung: Indem Sie die Q-Taste (bei Canon) oder Info-Taste (bei Nikon) drücken, können Sie schnell und einfach die Aufnahmeparameter Ihrer Kamera ändern.

Hier können Sie zum Beispiel die Stärke der Belichtungskorrektur festlegen. Nutzen Sie die Funktion ebenso, um schnell zwischen den verschiedenen Belichtungsmessmethoden zu wechseln, je nachdem, welche Methode sich für die vorherrschende Lichtsituation am besten eignet.

Mehrfeldmessung

Die Mehrfeldmessung liefert gute Ergebnisse, bezieht sich aber verstärkt auf den Bereich um das aktive AF-Messfeld, da die Kamera davon ausgeht, hier befände sich der wichtigste Bildteil.

Selektivmessung 

Da in dieser Aufnahme nur der Bereich der Blume gemessen wurde, ist die Belichtung auf die Blättchen abgestimmt – genau richtig für unser Bild. Dies führte auch zu einem gut ausgeleuchteten Hintergrund.

Spotmessung 

Die Spotmessung konzentriert sich auf einen kleinen Bereich in der Mitte des Bildausschnitts und produziert so ein schön aufgehelltes Bild. Die Messmethode eignet sich perfekt, wenn Sie einen bestimmten Bereich genau ausmessen wollen.

Mittenbetonte Messung 

Das Ergebnis der mittenbetonten Messung liegt zwischen dem der Spot- und der Selektivmessung, was nicht verwundert, wenn man die gemessenen Bereiche vergleicht. Die daraus resultierende Belichtung wirkt ausgeglichen, aber doch etwas zu dunkel.

Lesetipp

ISO-Wert in der Fotografie erklärt: Bildrauschen vorbeugen

Ein Wechsel des ISO-Werts ist oft der Schlüssel zu besser belichteten Bildern. Etwa können Sie bei geringem Licht den ISO-Wert erhöhen, um die... mehr

Mehr zum Thema