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Belichtung in der Fotografie: die Grundlagen einfach erklärt

Auch wenn heutige Automatiken beim Einstellen der Belichtung beim Fotografieren helfen, ist es bei vielen Motiven sinnvoll, noch mal selbst Hand anzulegen. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie durch den geschickten Einsatz von Blende, Verschlusszeit, ISO, Messmethoden und Fokus Ihre Fotos gezielt verbessern.

Belichtung in der Fotografie einfach erklärt

Bei jeder Aufnahme gibt es drei Parameter, die bestimmen, wie hell oder dunkel Ihr Foto wird: Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert. Die Größe der Blendenöffnung gibt vor, wie viel Licht auf Ihren Chip fällt, die Verschlusszeit hingegen besagt, wie lange das Licht eingefangen werden soll.

Zu guter Letzt regelt die Höhe des ISO-Werts, wie empfindlich der Sensor auf das einfallende Licht reagieren soll, was einfacher klingt, als es in der Praxis ist. Eine ausgewogene Belichtung wird nur im perfekten Zusammenspiel zwischen diesen drei Parametern erreicht. Wie zeichnet sich diese Korrelation aus? Bei der Veränderung eines Blendensprungs verdoppelt sich die benötigte Belichtungszeit, da sich die Lichtmenge halbiert.

Wenn Sie mit der Blende f/5,6 und einer Verschlusszeit von 1/500 s fotografieren, müssen Sie bei einem Wechsel auf Blende f/8 die doppelt so lange Belichtungszeit (1/250 s) vorwählen. Und umgekehrt: Bei f/4 verdoppelt sich die Lichtmenge, somit halbiert sich die Belichtungszeit (1/1000 s).

Was den ISO-Wert betrifft: Wenn Sie ihn verdoppeln, halbieren Sie die Verschlusszeit. Also, wenn Sie eine Belichtung von 1/125 s bei einer Blende von f/4 bei ISO 200 haben, würde der Wechsel zu ISO 400 Ihnen erlauben, mit einer 1/250 s zu fotografieren.

Der gleiche Effekt lässt sich auch auf die Blende übertragen: Bei ISO 400 sollten Sie mit der Blende auf f/5,6 wechseln. In diesem Fall bleibt die Belichtungszeit konstant, dafür wird der Schärfebereich in Ihren Aufnahmen größer. Bei langen Verschlusszeiten und höheren ISO-Werten empfiehlt es sich, ein Stativ gegen verwackelte Aufnahmen zu nutzen.

Blendenstufen verstehen

Die modernere Bezeichnung für Blendenstufe ist Belichtungswert (kurz: EV = Exposure Value). Das Konzept des Belichtungswerts basiert darauf, dass verschiedene Kombinationen aus Blende und Verschlusszeit die gleiche Belichtung ergeben können: beispielweise 1/125 s bei Blende f/8 oder 1/250 s bei Blende f/4.

In der Praxis begegnen Sie der EV-Einstellung meist im Rahmen der Belichtungskorrektur (mehr dazu weiter unten) oder bei Belichtungsreihen. Hierbei dient sie als Maßeinheit zwischen mehreren Belichtungen. 

Nutzen Sie Belichtungsreihen, wenn Sie knifflige Motive mit einem breiten Farb- und Tonwertumfang, wie zum Beispiel eine lichtdurchflutete Landschaft, fotografieren. Im Kameramenü stellen Sie die gewünschte Bilderanzahl ein. Zu Hause am PC können Sie entscheiden, welche Belichtung Ihnen am besten gefällt.

Belichtungskorrektur 

Obwohl Sie die Belichtungsautomatik für sich arbeiten lassen, kann es vorkommen, dass ein Bild mal zu hell oder zu dunkel erscheint. Korrigieren Sie dies einfach mit der Belichtungskorrektur (+/−1 EV). Oft reichen kleine Korrekturen für die richtige Belichtung. Vor allem zu dunkle Motive können den eingebauten Belichtungsmesser Ihrer Kamera täuschen.

Stellen Sie die Belichtungskorrektur dann auf einen Wert zwischen −0,5 bis −1,5, um das Motiv korrekt zu belichten. Die Korrektur eignet sich auch für Sonnenuntergänge. Bei Motiven, die weiß oder hellfarbig sind, ist eine Belichtungskorrektur mit einem positiven Wert sinnvoll.

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