News

Leser-Interview

In jeder Ausgabe unseres DigitalPHOTO-Magazins stellen wir einem Leser oder einer Leserin zehn Fragen zu einem ihrer Bilder. Diesmal haben wir den Hobbyfotografen Robert Sommer befragt, der auf Helgoland Basstölpel fotografierte und überrascht war, nicht der einzige Fotograf gewesen zu sein, der diese Idee hatte.

Wo ist dieses Foto entstanden?

Das Bild habe ich auf der Inselgruppe Helgoland aufgenommen. Der dortige Lummenfelsen ist ein Vogelschutzgebiet. Deutschlands einzige Basstölpel-Kolonie befindet sich dort.

Das Motiv war also kein Zufallsfund?

Nein, ich wusste, dass die Basstölpel auf Helgoland brüten, und bin zum Fotografieren deswegen extra auf die Insel gefahren. Es gibt aber noch wesentlich mehr interessante Tierarten auf Helgoland: Kegelrobben und Seehunde sind ebenso einen Besuch wert.

Wie weit waren die Vögel entfernt?

Die Tiere haben sich an Menschen gewöhnt, sodass man nah an sie herankommt. Meine Kamera habe ich in etwa 2,5 Meter Entfernung aufgestellt.

War die Reise ein „Fotourlaub“?

Tatsächlich nehme ich meine Kamera generell in jeden Urlaub mit, aber dieses Mal bin ich bewusst zum Fotografieren für fünf Tage nach Helgoland gefahren. In diesem Zeitraum sind über 5.000 Bilder entstanden.

Nutzen Sie am liebsten Teleobjektive?

Gerade in der Vogelfotografie sind große Brennweiten unabdingbar. Daher nutze ich dafür tatsächlich überwiegend mein Teleobjektiv. Allerdings fotografiere ich auch gerne Landschaften mit dem Weitwinkel.

War das Bokeh eingeplant?

Die Bedingungen vor Ort waren komplettes Neuland für mich. Dass die sich im Meer spiegelnde Sonne solch ein Bokeh hervorbringt, habe ich erst vor Ort bemerkt und dann versucht, ein Basstölpelpaar in Szene zu setzen. 

Was reizt Sie an der Naturfotografie?

Man lernt, die Natur zu beachten und wertzuschätzen. Ich freue mich, wenn ich beispielsweise beobachten darf, wie Haubentaucherküken auf dem Rücken ihrer Eltern gefüttert werden. Es ist alles da, man muss nur hinsehen.

Wie viele Motive finden Sie pro Tag?

In der Naturfotografie lässt sich so etwas schwer vorhersagen. Als ich im letzten Herbst die Rothirschbrunft bei Sonnenaufgang fotografieren wollte, war bis zum Mittag dickster Nebel. An diesem Morgen habe ich nicht ein Foto gemacht. An anderen Tagen wiederum passt alles und man kommt mit voller Speicherkarte nach Hause.

Ist während des Fotografierens etwas Unerwartetes passiert?

Womit ich nicht gerechnet habe, ist, dass am Lummenfelsen, gerade morgens und abends, sehr viele Naturfotografen anzutreffen sind. Man ist also alles andere als alleine mit den Basstölpeln. Dafür ergeben sich so durchaus auch ganz interessante Gespräche.

Verraten Sie uns einen ungewöhnlichen Gegenstand aus Ihrer Fototasche?

Ab und an sammle ich Federn, die ich zu Hause versuche zu bestimmen. Da kann es schon einmal sein, dass sich in einer Tasche meines Fotorucksacks ein halbes Federkleid befindet. 

Mehr zum Thema