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Nude-Fotografie: Unter der Sonne Ibizas

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Türkis schimmerndes Wasser, eine leichte Brise und strahlender Sonnenschein: So wünscht man sich seinen Arbeitsplatz doch, oder? Der Fotograf Jeean Alvarez sucht für seine Aufnahmen gerne schöne Locations auf, doch hinter der Fotografie vor Ort steckt harte Arbeit.

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Fotografieren auf Ibiza - Trotz Urlaubskulisse harte Arbeit 

Bei meinen Shootings unter freiem Himmel lege ich besonderen Wert auf tolle Locations, und so führte mich meine Suche dieses Mal nach Ibiza. Hier habe ich mit dem brasilianischen Model Juliana einige Fotostrecken an der bezaubernden und einmalig schönen Strandlocation Cala Benirrás produziert. Eine Auswahl dieser Strecken wird übrigens in meinem Bildband „Beleza“ erscheinen, der Ende 2018 erhältlich sein wird. Das Buch wird ein elegantes Nude-Coffeetable-Book mit einem „Best of“ meiner schönsten Nude-Strecken. Auf der Reise nach Ibiza wurde ich von FotoTV begleitet, die das Shooting für meinen Bildband dokumentiert haben.

So, aber nun genug Werbung gemacht, zurück zu den harten Fakten: Was auf den Bildern super entspannt und nach sinnlich-sonnigen Tagen aussieht, war tatsächlich harte Arbeit. Aber so geht es ja vielen Fotografen, die ihre Bilder fast spielerisch erscheinen lassen. Für uns hieß es, früh aufzustehen, um das tolle Licht bei Sonnenaufgang einfangen zu können. Damit wir rechtzeitig vor Ort sein konnten, klingelte der Wecker um vier Uhr in der Früh. Das hatte auch noch andere Gründe, aber dazu später mehr. An den felsigen Küstenstreifen gilt zudem besondere Vorsicht, sonst droht Verletzungsgefahr durch Stolpern oder Abrutschen. Aber das sollte nicht die einzige Herausforderung während unserer Sessions sein.

Achtung, Seeigel!

Nachdem wir den Abstieg ins kühlende Nass bewältigt hatten, mussten wir besonders darauf achten, wohin wir unsere Füße setzten: Die Location bot nicht nur mir als Fotografen einen idealen Rahmen, auch zahlreiche Seeigel waren von der Umgebung enorm angetan und hatten sich auf dem Meeresgrund niedergelassen. Ein wahrer Spießrutenlauf folgte, bis wir endlich an der Stelle ankamen, die Sie auf dem Schlussbild sehen können. Dieses entstand ausnahmsweise nicht mit meiner Sony A7RII, sondern mit einer DJI-Mavic-Pro-Drohne, die mein Assistent Tommy steuerte. Die Mühe lohnt sich allerdings immer wieder, und ich kann auch Ihnen nur empfehlen, bei aller gebotenen Vorsicht keinen Aufwand zu scheuen, damit die Bildergebnisse wirklich einmalig ausfallen.

Fotografie mit akrobatischen Einlagen

Nachdem wir die Seeigel endlich umgangen hatten, bekam ich unfreiwillig noch die Gelegenheit zu etwas Akrobatik: Das Team von FotoTV hatte mich verkabelt und mit einem Mikrofonsender ausgestattet, damit ich live den Shootingablauf kommentieren konnte. Nun waren die Felsen rings um die Bucht scharfkantig, unterhalb der Wasseroberfläche aber zusätzlich richtig rutschig. So kam es, wie es kommen musste: Ich rutschte aus. Dabei habe ich mir an einem Felsen ordentlich die Beine aufgeschlitzt und bin komplett ins Wasser abgerutscht. Reflexartig riss ich aber die Arme in die Luft und konnte so gerade noch verhindern, dass meine A7RII baden ging. Für den Sender in meiner Hosentasche gab es allerdings keinerlei Rettung mehr, er ging gnadenlos unter. Zum Glück kannte ich mich durch vorherige Aufenthalte auf der Insel bereits ganz gut aus, und so konnten wir kurzfristig das exakt gleiche Modell ausleihen, um unsere Arbeit fortzusetzen.

Ausrüstung und Technik

Beim gesamten Shooting habe ich nur eine einzige Kamera-Objektiv-Kombination genutzt: die Sony Alpha 7RII und das Sony FE 85 mm f/1.4 G-Master. Für mich sind diese beiden ein Dreamteam, was die Handhabung, aber vor allem die resultierende Bildqualität betrifft. Blitzgeräte zur Aufhellung des Models kamen nicht zum Einsatz, denn ich liebe Available Light. Wenn man den Umgang mit dem vorhandenen Licht beherrscht, lassen sich ganz besondere Lichtstimmungen erzeugen – und das ist nunmal eine der wichtigsten Zutaten für grandiose Bilder. Einige Motive benötigten allerdings eine Aufhellung des Models, und dafür kam der Sunbounce Pro Zebra zum Einsatz – vielleicht entdecken Sie ihn sogar auf dem Aufmacherbild? Ein kleiner Tipp: Schauen Sie doch mal rechts unten ... Mehr zum Umgang mit Reflektoren und Sunswattern gibt es in den Filmen von FotoTV zu sehen.

Fotografie auf Ibiza 

Ich mag die Atmosphäre der Insel einfach sehr. Es gibt hier unglaublich viele richtig tolle Locations, die mich immer wieder aufs Neue inspirieren. Auf Ibiza finde ich die idealen Voraussetzungen zur Umsetzung meiner Bildideen vor. Und auch das Licht ist ein echter Traum. Eine Reise auf diese Insel lohnt sich übrigens zu jeder Jahreszeit, wie ich finde, doch die besten Fotobedingungen finden Sie in den Monaten Mai und September vor. Zu diesen Zeiten ist es immer noch schön warm (was ja bei Nude-Aufnahmen nicht unbedingt schadet), aber keinesfalls so heiß, dass man es kaum aushält. In der Hitze des Hochsommers würden solche Shootings um ein Vielfaches anstrengender, und ganz nebenbei sind die vielen traumhaften Spots nicht so überlaufen von Touristen. Die Hauptsaison läuft von Juni bis August, und zu dieser Zeit sind die Strände erfahrungsgemäß komplett überfüllt.

Aber auch in den weniger touristischen Monaten empfiehlt es sich, möglichst früh um den Sonnenaufgang herum zu starten, damit man den Strand ein paar Stunden für sich hat. Wenn Sie selbst Nude-Aufnahmen machen wollen, würde ich Ihnen empfehlen, dafür möglichst ausgewiesene FKK-Strände aufzusuchen – das erspart potenzielle Konflikte mit dem spanischen Gesetz. Topless-Aufnahmen werden an allen Stränden Ibizas ohne größere Probleme geduldet, allerdings sollten Sie unbedingt darauf achten, keine anderen Badegäste zu stören oder diese gar ungefragt mit abzulichten. Ein kleiner, aber nicht unwichtiger Tipp noch zum Schluss: Es lohnt sich, in einen guten Schutz für Ihre Kamera zu investieren, damit sie am Strand vor Nässe und Sand geschützt ist – denn ausgerechnet diese beiden Faktoren bekommen Kameras nicht besonders gut.

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