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Leserinterview: 10 Fragen an Rob Blanken

Der passionierte Hobbyfotograf liebt es, in der Natur zu sein und hat für Makrofotografen einige Tipps auf Lager. In unserem Interview verrät er zudem, wie abenteuerlich es sein kann, in der Wildnis zu fotografieren.

Was für ein Tier ist hier dargestellt?

Bei dem Tier handelt es sich um ein Boloria selene, auch als Braunfleckiger Perlmutterfalter bekannt. Typisch ist die orange-weiße Musterung.

Wo genau und wann haben Sie den Schmetterling fotografiert?

Das Foto habe ich im Mai 2015 im Süden der Slowakei aufgenommen, wo ich mit meiner Frau unterwegs war. Es war noch früh am Morgen (8:20 Uhr).

War es ein Zufallsbild oder haben Sie gezielt nach Schmetterlingen gesucht?

Ich suchte gezielt nach Insekten, die ich fotografieren konnte. Ich bin leidenschaftlicher Natur- und Landschaftsfotograf. Vor allem die Makrofotografie begeistert mich sehr.

Dann ist die Makrofotografie sicher auch Ihr Lieblingsgenre?

Meine Fotoanfänge fand ich in der Makrofotografie. Inzwischen fotografiere ich aber auch gerne Vögel und Motive mit einem eher grafischen Charakter – am liebsten draußen.

Dass der Schmetterling direkt in die Kamera schaut, war aber Zufall, oder?

Das Bild habe ich aus der Hand aus einer tiefen Position aufgenommen. Ich wollte unbedingt den wolkenbedeckten Himmel im Hintergrund. Von den vielen Fotos, die ich an diesem Tag gemacht habe, war dies das interessanteste, da der Schmetterling tatsächlich in die Linse zu schauen scheint.

Die Bildkomposition ist besonders. Was zeichnet diese Ihrer Meinung nach aus?

Dank der sehr kleinen Blende von f/22 erzielte ich eine große Tiefenschärfe, die das Bild irgendwie surreal erscheinen lässt. Ich denke, die Komposition ist ungewöhnlich, auch aufgrund des Kontrastes. Ich mag ungewöhnliche und extreme Kompositionen.

Wie weit waren Sie vom Motiv entfernt?

Die Distanz zum Schmetterling betrug in etwa 50 Zentimeter. Ich weiß es aber nicht mehr genau. Wenn es möglich ist, benutze ich ein Stativ. In diesem Fall verzichtete ich jedoch darauf, aufgrund der ausgefallenen Perspektive.

Dann mussten Sie sich bestimmt verstecken oder tarnen?

Nein, die beste Zeit, um Schmetterlinge zu fotografieren, ist früh am Morgen, wenn sie noch starr und träge von der kalten Nacht sind. Sobald es wärmer wird und die Sonne rauskommt, muss man sehr ruhig und geduldig sein.

Haben Sie einen Blitz benutzt?

Ja, der Blitz war eingeschaltet.

Das klingt alles nach einem entspannten Fotoausflug in der Natur, oder?

Ja und nein. Später am Tag hatte ich noch eine ungewöhnliche Begegnung. Ein lauter Schrei unterbrach mich beim Fotografieren. Als ich mich umdrehte, sah ich ein großes Wildschwein. Zum Glück war das Tier noch schockierter über die Situation als ich. Es zog schleunigst ab. Dafür war mein Puls auf 180!

Rob Blanken im Leserinterview

Rob Blanken arbeitet beruflich als Dermatologe und lebt in Veenwouden, einer kleinen Stadt im Norden der Niederlande. Er ist Vater von vier Kindern und leidenschaftlicher Hobbyfotograf und Maler. Außerdem lädt Rob Blanken täglich ein Foto auf Flickr. www.rbblphotography.com

Die gesamte Ausgabe der DigitalPHOTO 07/2017 finden Sie hier.

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