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Leserinterview: 10 Fragen an Marc Grabowski

Seitdem Marc Grabowski 1997 den Kometen Hale-Bopp gesehen hat, interessiert er sich für das Weltall. So kam es, dass der Astrofotograf bei einer Fototour in der Eifel diese beeindruckende Aufnahme schoss.

Wo und wann ist das Foto entstanden?

Es entstand Mitte August auf einer Fototour in der Eifel. Ich war mit mehreren Fotografen eigentlich im Sternenpark unterwegs, bis einer die Burg Eltz als Zwischenziel vorschlug. Daraufhin sind wir dort auch hingefahren.

Können Sie kurz beschreiben, was auf der Aufnahme zu sehen ist?

Auf dem Foto ist die Burg Eltz mit der Sommermilchstraße im Hintergrund zu sehen. Außerdem sieht man drei Satellitenspuren und zwei Perseiden.

Auf was mussten Sie achten, als das Foto aufgenommen worden ist?

Nachdem ich gemerkt habe, dass ich keine Sicht auf den Polarstern hatte, musste ich einen Standortwechsel vornehmen und alles neu einrichten. Da mehrere Fotografen vor Ort waren, machte es die Sache nicht leichter.

Wurde das Foto nachträglich bearbeitet?

Ja! Ich habe die Burg zur blauen Stunde abgelichtet und den Himmel bei Nacht. Da die Nachführung den Sternen folgt, war die Burg mit zwei Minuten Belichtungszeit unscharf. So musste ich mit Photoshop den Himmel komplett austauschen und mit Lightroom das Ergebnis verfeinern.

Was gefällt Ihnen selbst an diesem Foto?

Ich freue mich, dass ich es geschafft habe, die Burg, die Satellitenspuren und die Perseiden auf ein einzelnes Bild zu bekommen. Außerdem ist es erst die zweite Aufnahme der Milchstraße, die ich selbst gemacht habe.

Gibt es eine interessante Anekdote rund um die Entstehung dieser Aufnahme?

Durch diesen beeindruckenden Sternenhimmel hätte ich fast vergessen zu fotografieren. So einen schönen Himmel habe ich persönlich in Deutschland noch nie gesehen.

Was interessiert Sie genau an der Astrofotografie?

An der Astrofotografie liebe ich, dass man quasi in die Vergangenheit schaut und diesen Moment im Foto festhalten kann. Ich finde ich es sehr imposant, was sich über unseren Köpfen befindet. Die Fotos zeigen eindrucksvoll, wie klein wir eigentlich sind. Außerdem fasziniert mich der Umgang mit der Technik.

Fotografieren Sie auch andere Genres?

Da man die Astrofotografie nicht jeden Tag ausüben kann, mache ich seit zwei Jahren auch Städte-, Landschafts- und Naturaufnahmen. Eigentlich alles, was mir spontan ins Auge fällt.

Wo entstehen in der Regel Ihre Bilder?

Zurzeit entstehen meine Fotos auf meinem Balkon in Bochum. Als Nächstes werde ich eine feststehende Station in unserem Familiengarten errichten.

Welche Eigenschaften muss man als Astrofotograf mitbringen? 

Frustresistent sollte man sein, denn es kann immer etwas schiefgehen.

Leserinterview - Der Fotograf

Marc Grabowski

Marc Grabowski arbeitet als Industrie- und Städtereiniger. Sein Interesse fürs Weltall entfachte 1997, als er den Kometen Hale-Bopp mit bloßen Augen sah, jedoch kein Teleskop zur Hand hatte. Neben der Astrofotografie schießt er gerne Natur-, Stadt- und Gebäudefotos.

Equipment:

Canon 550Da​ (astromodifiziert)

Walimex Pro 14mm f2,8 ED AS IF UMC

Skywatcher Star Adventurer

Rollei C5i 

Weitere Aufnahmen von Marc Grabowski. 

Die gesamte Ausgabe der DigitalPHOTO 11/2018 finden Sie hier.

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