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Fotopraxis-Spezial: Vorteil Filter

Vorteil Filter

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Wie sinnvoll der Einsatz von Grau- und Grauverlaufsfiltern ist, können Sie mit einem einfachen Experiment selbst erfahren: Blicken Sie in die Sonne. Was passiert? Sie werden geblendet. Genauso ergeht es dem Sensor Ihrer Kamera, wenn Sie eine Landschaft im Gegenlicht fotografieren. Sie können nun Ihre Augen zukneifen beziehungsweise die Blende Ihrer Kamera verkleinern. Das reduziert in beiden Situationen das eintreffende Licht auf der Netzhaut respektive dem Sensor. Doch ein Grundproblem bleibt: Im Gegensatz zu Ihrem Auge kann die Kamera nur einen kleineren Dynamikumfang aufnehmen. Bedeutet: Selbst bei geschlossener Blende f/22 kann der Himmel überstrahlen. Die Lichter brennen aus. Damit verliert das aufgenommene Bild den Charme des Originals. Statt blauem Firmament mit weißen Schäfchenwolke sehen Sie auf Ihrem Bild nur eine hässliche weiße Fläche. Die Lösung: eine Sonnenbrille für die Kamera. Was in diesem Fall einem Filter entspricht. Er reduziert die Menge des eintreffenden Lichts auf den Sensor und bringt den Dynamikumfang auf ein verarbeitbares Niveau. Zugleich erhöht sich die Belichtungszeit, die notwendig ist, um die Szenerie einzufangen.

Die entsprechenden Verschlusszeitverlängerungen hängt von der Filterdichte ab. Spätestens hier zeigt sich auch: Ohne Stativ geht es in der Regel nicht! Zeiten von einer Sekunde bis über 30 Minuten lassen sich nicht aus der Hand halten. Um auf den Fall des ausgebrannten Himmels zurückzukehren: Hier würde ein weicher Grauverlaufsfilter ein ideales Ergebnis liefern. Er dunkelt den zu grellen Himmel wirkungsvoll ab, während der untere Bildteil ungefiltert abgelichtet wird. Die weiche Version eignet sich für alle, die keinen geraden Horizont und damit keine gerade Linie als Bildelement besitzen. Alternativ gibt es noch harte und umgekehrte Verlaufsfilter. Ihre Wirkung und ihren Einsatzzweck haben wir in der Printausgabe DigitalPHOTO 6/2018 genauer erläutert. Reine Graufilter bieten sich für das Glätten von Wasserflächen an. So können Sie zum Beispiel leichte Wellenbewegungen komplett verschwinden lassen, wenn die Belichtungszeit ausreichend verlängert wird.

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