Test

Test: Das Lensbaby Velvet 56 – Die Künstlerlinse will erwachsen werden

Der amerikanische Fotozubehör-Hersteller Lensbaby will mit seinem neuen Objektiv, dem Velvet 56, den Sprung ins professionelle Fotografenlager schaffen. Ob die manuell zu bedienende Optik den hohen Ansprüchen gerecht wird, haben wir bei einem Praxistest für Sie überprüft. 

Ohne Bildstabilisator und Autofokus stattet Lensbaby sein neuestes Porträtobjektiv, das Velvet 56, aus. Richtig, die Zahl im Produktnamen steht für die Festbrennweite des Objektivs. Die Offenblende liegt bei f/1,6 und bringt gleichzeitig einen künstlerisch anmutenden Unschärfeeffekt mit sich. Die Naheinstellgrenze beträgt rund 13 Zentimeter. So lässt sich das Velvet 56 auch als Makroobjektiv nutzen. Mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2 lassen sich Gegenstände halb so groß auf dem Sensor abbilden, wie sie in Wirklichkeit sind. Im Praxistest lieferte das Lensbaby ein ordentliches Ergebnis ab.

Gute Verarbeitung, aber teuer

Mit der Offenblende von f/1,6 sind auch bei wenig Licht rauschfreie Fotos möglich. Der Unschärfe-Effekt ist allerdings Geschmackssache. Wer den Effekt eher dezent einsetzen möchte, erzielt ab Blende f/4 ein grundsolides, scharfes Foto. Das manuelle Fokussieren durch den Sucher bedarf Übung. Da die Kamera nicht die Blendeneinstellung des Objektivs erkennt, empfiehlt es sich, in der Zeitautomatik oder im manuellen Modus zu fotografieren. Die Fokusskala umfasst beinahe das gesamte Objektiv, was das Scharfstellen etwas erschwert. Dennoch ist die Verarbeitung gut. Preislich ist das Velvet 56 mit etwa 550 Euro recht teuer. Es ist mit Anschlüssen für diverse DSLRs und Systemkamera verfügbar.

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