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Test

Sony ZV-1F im Praxistest: Einstieg in die Vlogging-Welt

Mit der kompakten ZV-1F gibt es ein neues Einstiegsmodell in die Welt der Vlogging-Kameras. Was die Neuheit von Sony kann und wo die Vor-, aber auch die Nachteile liegen, haben wir im Rahmen eines Praxistests für Sie herausgefunden.

Sony ZV-1F Praxistest: die Kamera für YouTube und Vlogging?

Pro & Kontra 

+ Kompaktes, leichtes Gehäuse
+ 4K/30p-Video mit flachen Bildprofilen
+ Dreh- und schwenkbares Touchdisplay
- Kein optischer Bildstabilisator
- Blitzschuh ohne Kontakte
- Aktuell teurer als die bessere ZV-1 
- Kein RAW-Modus für Fotos 
- Augenerkennung funktioniert nur ungezoomt
- Tiererkennung nur im Fotomodus

Sony stellt Kameras im Akkord vor. Diesmal aber handelt es sich nicht um eine klassische E-Mount-Kamera, also eine Systemkamera mit Wechselobjektiv, sondern eine neue Vlogging-Kamera der ZV-Serie. Es gibt bereits die ZV-1, eine kompakte Kamera mit integriertem 24–70mm-Zoomobjektiv.

Die neue ZV-1F ist unterhalb der ZV-1 angesiedelt, bildet mit einem Neupreis von 650 Euro den neuen Einstieg in das Produktportfolio. Wir konnten uns ein Vorserienmodell bereits für Sie anschauen. Es handelt sich dabei um einen ersten Praxistest, da wir im Labor ausschließlich Kameras heranziehen, die einen Sensor in mindestens Micro-Four-Thirds-Größe besitzen.

Das Design der Kamera 

Das Design der neuen Sony ZV-1F erinnert an das der ZV-1. Mit einem Gewicht von gerade einmal 255 Gramm ist die Neuheit leicht genug, um in allen Situationen dabei sein zu können, ohne ins Gewicht zu fallen. Beim fest integrierten Objektiv vertraut Sony auf eine 7,6mm-Fixbrennweite (kleinbildäquivalent: 20 mm) mit Offenblende f/2.

In der Kamera befindet sich ein 1-Zoll-Sensor. Die Auflösung des Sensors beträgt 20,1 Megapixel. Videos sind in bis zu 4K mit 30 Bildern pro Sekunde drin. Der ISO-Bereich reicht von 125 bis 12.800 und lässt sich im Fotobereich erweitern. Die Bildqualität überzeugt im ersten Test.

Als Autofokus kommt ein kontrastbasiertes System mit 425 Messfeldern inklusive Augenerkennung zum Einsatz. Die Augenerkennung funktioniert im Videomodus nur bei Menschen. Im Fotomodus unterstützt die Kamera auch Tieraugenerkennung, in unserem Test allerdings lediglich ohne aktivierten elektronischen Zoom. Während die ZV-1 das von Sony bekannte Echtzeit-Tracking unterstützt, kommt die ZV-1F ohne diese Funktion aus – schade.

Einen optischen Zoom und einen optischen Bildstabilisator gibt es ebenso nicht. Beides löst die Kamera elektronisch. Beim Filmen in 4K-Auflösung ist ein 1,5-facher Zoomfaktor drin. Full HD ist in bis zu 60p mit 2-fachem Zoomfaktor möglich. Beim Wechsel von Full HD zu 4K cropt die Kamera ein wenig ins Bild.

Neulinge werden mit der von anderen Vlogging-Kameras bekannten Bokeh-Taste abgeholt, mit der eine offene bzw. eine geschlossene Blende priorisiert werden kann. Die ZV-1F bietet zudem die Slow-and-Quick-Taste, mit der Sie im Full- HD-Modus ausgehend von 30p zwischen vierfacher Zeitlupe und 30-fachem Zeitraffer wählen können.

Es gibt darüber hinaus noch die Möglichkeit, Videos in flachen Bildprofilen (wie z. B. HLG, S-Log2 und S-Log3) aufzunehmen, um einen erweiterten Spielraum in der Nachbearbeitung zu erzielen – eine unserer Meinung nach sinnvolle Ergänzung.

Blitzschuh ohne Kontakte

Auf der Oberseite der ZV-1F sitzt ein 3-Kapsel-Mikrofon. Ein Windschutz dafür liegt der Kamera bei. Gleich neben dem Mikrofon befindet sich ein Blitzschuh. Der Haken dabei: Anders als der Blitzschuh der ZV-1 kommt dieser ohne Kontakte aus.

Sie können hier also ein optionales Mikrofon platzieren, müssen dieses dann aber über ein Kabel und den Anschluss auf der rechten Kameraseite verbinden. Die Möglichkeit einer digitalen Tonübertragung gibt es nicht. Das 3-Zoll-Display löst 921.000 Bildpunkte auf und ist dreh- und schwenkbar. Die Touchfunktion ist vollumfänglich und funktioniert auch im Kameramenü.

Wen spricht Sony also mit der ZV-1F an?

Im Fokus stehen klar Einsteigerinnen und Einsteiger, die erste Schritte in der Vlogging-Welt machen möchten und eine möglichst kompakte und leichte Kamera suchen. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die 10 Euro günstigere ZV-1 mit Zoomobjektiv (siehe unten).

Aktuell zu teuer

„Zugegeben: Auf den ersten Blick habe ich mich gefragt, warum Sony eine solche Kamera im Jahr 2022 vorstellt. Kein IBIS, kein RAW-Format und aktuell teurer als die (bessere) ZV-1. Letztlich bietet der im Vergleich zu Smartphones größere 1-Zoll-Sensor mit flachen Bildprofilen mehr Spielraum für Vlogger und in genau diese Kerbe schlägt Sony mit der ZV-1F. Dennoch ist die Zielgruppe aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses klein – das kann aber in ein, zwei Jahren schon wieder anders aussehen.“

Alternative zur Sony ZV-1F: Sony ZV-1

Vor rund 1,5 Jahren hat Sony die ZV-1 als neue Kamera für Vlogger vorgestellt. Mit etwa 640 Euro ist die besser ausgestattete ZV-1 sogar günstiger als die neue ZV-1F und daher eine Empfehlung für alle, die sich selbst in Szene setzen möchten.

Produkthinweis

Sony ZV-1 Premium Kompaktkamera (1" Sensor, 24-70mm F1.8-2.8, 4K Video, Augen-Autofokus, neigbares Display, für Fotos und Videos) ohne Ladegerät

DigitalPHOTO-Fazit

Die Zielgruppe ist klein und der Funktionsumfang der Sony ZV-1F sehr eng darauf zugeschnitten. Aktuell ist die günstigere ZV-1 die bessere Wahl. Die neue ZV-1F spielt ihre Stärke aktuell einzig im deutlich breiteren Bildwinkel (94 vs. 84 Grad) aus. In nahezu allen anderen Ausstattungsmerkmalen ist die ZV-1 besser. Bei entsprechendem Preisfall würde die ZV-1F interessant werden. Doch bis dahin werden noch einige Monate vergehen.

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