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Test

Die 6 besten Reisestative unter 200 Euro im Test (Carbon und Aluminium)

Stabiler Stand für Ihre Kamera, dabei aber kompakt und tragbar: Das passende Reisestativ für die nächste Tour oder den Urlaub zu finden, ist nicht immer einfach. Wir haben sechs aktuelle Modelle unter 200 Euro für Ihre nächste Reise getestet. Unsere Ergebnisse lesen Sie hier.

Die 6 besten Reisestative 2023 im Test

Die Fotografie hat eine lästige Eigenart: die Belichtungszeit. Ist diese zu lang, verwackeln aus der Hüfte geschossene Fotos unweigerlich. Da in vielen Situationen eine lange Belichtungszeit essenziell für ein tolles Foto ist, ist es wichtig, jederzeit ein Stativ zur Hand zu haben, um den kreativen Spielraum maximal auszuweiten.

Zwar gibt es Mittel und Wege, unterwegs auch ohne Kamera-Standfuß länger zu belichten – etwa durch das Ablegen der Kamera auf einer festen Oberfläche und die Verwendung des Selbstauslösers. Doch in den meisten Fällen ist ein Reisestativ schlicht die bessere Wahl.

So haben wir getestet

Der Test beginnt mit dem Aufbau des Stativs und dem Prüfen der Handhabung (30 Prozent). Wie lassen sich Beine und Mittelsäule ausfahren? Sind die Feststellelemente sinnvoll positioniert und ergonomisch geformt? Weiter geht es mit der Prüfung der Verarbeitung (15 Prozent). Hierzu werfen wir einen Blick auf die Wertigkeit der Materialien. Wie sauber sind Gewinde und Spannvorrichtungen verarbeitet? Aus welchem Material sind die Stativbeine hergestellt?

Dann folgt ein Stabilitätstest (30 Prozent). Hierfür stellen wir jedes Stativ auf und drücken kräftig auf das Stativkreuz. Der letzte Teil des Tests beschäftigt sich mit dem Funktionsumfang (25 Prozent). Hier vergleichen wir das Verhältnis von Traglast und Gewicht sowie Arbeitshöhe und Packmaß.

Ist die Mittelsäule dreh- oder schwenkbar? Außerdem werfen wir einen Blick auf die Beinwinkelanschläge. Gibt es genügend Möglichkeiten, das Stativ bodennah zu platzieren? Wie sieht es mit Spikes in den Stativfüßen aus?

Bezeichnung: *ub: umkehrbare Mittelsäule; **sb: schwenkbare Mittelsäule

Leichte und handliche Stative

Stative gibt es natürlich in vielen verschiedenen Varianten. Reisestative sind dabei auf ein möglichst geringes Packmaß und niedriges Gewicht ausgelegt: Sie sollen ja im Handgepäck, Daypack oder am Fotorucksack angebunden nicht stören.

Gleichzeitig müssen sie aber in der Lage sein, auch hochwertige und damit schwere Kameras souverän zu halten, also stabil sein. Das schlägt sich in einer besonders anspruchsvollen Materialwahl und Verarbeitung nieder und die treibt möglicherweise den Preis:

Tatsächlich sind gute Reisestative im Vergleich zu einfachen Modellen für den Hausgebrauch relativ hochpreisig. Allerdings gibt es natürlich auch bei den Reisestativen günstige und durchaus teure Modelle.

Einsatzzweck entscheidet

Die Klasse der Reisestative ist dabei nicht wirklich klar definiert und hängt einerseits vom Marketing des Herstellers, andererseits von den Bedürfnissen des Fotografierenden ab: Üblicherweise vermarkten die Hersteller Modelle als Reisestative, die besonders kompakt und leicht sind.

Allerdings muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich ein „normales“ Stativ nicht für die Reise eignet. Umgekehrt gibt es natürlich auch solche und solche Fotograf*innen: Wer mit Langzeitbelichtung stundenlang spektakuläre Sternenlauf-Zeitraffer produzieren möchte, benötigt eine andere Art von Stativ und deutlich höhere Präzision als jemand, der das Dreibein einfach nur im Urlaub zur Hand haben möchte, um kein Motiv zu verpassen.

Fotograf*innen, die tagelang allein mit dem Zelt in der Wildnis unterwegs sind, achten sicher auch mehr auf Größe und Gewicht als andere, die das Stativ im Mietwagen umherfahren und im Hotelzimmer lagern können.

Was is besser, Schnellspann- oder Drehverschlüsse?

Bevor Sie sich für ein Stativ entscheiden, sollten Sie auch einen Blick auf den Aufbau des Stativs werfen. Prüfen Sie die Feststellelemente der Stativbeine, werden Sie höchstwahrscheinlich auf Schnellspann- oder Drehverschlüsse treffen. Beide Verschlussarten zum Einstellen der Stativbeinlänge sind berechtigterweise parallel auf dem Markt erhältlich, denn kein Verschluss ist dem jeweils anderen überlegen.

Letztlich ist es viel eher Geschmackssache, ob Sie die Stativbeine durch Aufklappen von Spannelementen oder durch Drehen an Drehverschlüssen öffnen möchten. Um Zeit zu sparen, können Sie bei beiden Verschlussarten in der Regel mehrere Verschlüsse in einer Handbewegung auf-/zuklappen oder auf-/zudrehen.

Das perfekte Reisestativ? 

Dementsprechend gibt es eben kein „perfektes“ Reisestativ, vielmehr müssen Sie sich vor dem Kauf Gedanken machen, wann, wo und wie Sie das Stativ eigentlich einsetzen möchten. Die grundsätzliche Funktion eines Stativs – die Stabilisierung der Kamera – gewährleisten alle hier getesteten Modelle, allerdings sind manche Modelle eben mit einem geringeren Packmaß gesegnet, während andere besonders tragfähig sind.

Carbon als Material kann hier helfen: Die Stative werden dadurch leichter und stabiler – allerdings auch teurer. Wichtig ist daher, auch Größe und Gewicht des für den Einsatz auf dem Stativ geplanten Kamera-Equipments im Hinterkopf zu behalten: Zwar ist die Belastbarkeit bei vielen Modellen recht hoch – allerdings sollte sie für einen stabilen Stand nicht maximal ausgenutzt werden.

Das gleiche gilt übrigens auch für die Höhe, denn je höher ein Stativ gedreht wird, desto anfälliger wird es für äußere Störungen wie Wind oder Erschütterungen im Boden, was gerade bei Nachtaufnahmen relevant sein kann.

Einbeinstativ und Kugelkopf

Was alle hier getesteten Reisestative gemeinsam haben, sind übrigens einige Basisfunktionen: Alle Modelle besitzen 180-Grad-Beine, wodurch das Packmaß gering ist. Alle ermöglichen auch die Verwendung als superleichtes Einbeinstativ: Dazu wird einfach eines der Beine abgeschraubt und am Stativkopf angebracht.

Grundsätzlich eignen sich diese Einbeinstative auch als Selfie-Stick – allerdings bringen nur die Vanguard-Stative eine Fernbedienung für Smartphones mit. Auch der Kugelkopf zählt zu den Gemeinsamkeiten, ist er doch leicht und flexibel, dabei aber nicht so präzise wie etwa ein deutlich schwererer Drei-Wege-Kopf.

Allerdings gibt es nicht immer die (praktische) Panorama-Funktion: Vanguard verzichtet auf die separate Stellschraube. Schnellwechsel-Platten sind längst Standard, genau wie Wasserwaagen. Allerdings besitzen nicht alle Stative Spikes für sicheren Stand auf wackligem Untergrund.

Bohnenbeutel und Klemmstativ als Ultraleichte-Lösung

Für manche Motivsituationen sind klassische Stative nicht geeignet. Beispielsweise dann, wenn die Kamera auf dem Boden platziert oder an einem Handlauf oder anderen Gegenständen befestigt werden soll. Doch für solche Situationen gibt es praktische Alternativen.

Manche von Ihnen benötigen nur sehr selten ein Stativ. Hier bieten sich für Reisen vor allem Klemmstative und Sandsack-Stative an: Klemmstative wie der Joby Gorillapod sind leichtgewichtig und besitzen ein sehr geringes Packmaß. Allerdings fehlt ihnen konzeptbedingt die Präzision und Stabilität der klassischen Dreibeine.

Eine noch einfachere und günstigere Alternative ist ein sogenannter Bohnenbeutel, wie etwa das Kalahari Kamerakissen. Dabei handelt es sich um eine Art Tasche, die bei Bedarf mit Kochbeutelreis oder ähnlichem Material befüllt werden kann. Anschließend dient der Beutel als Ultrasimpel-Stativ.

Praktisches Zubehör

Um sich voneinander zu unterscheiden, setzen die Stativ-Hersteller zudem zusehends auf Extras, die den Fotografen-Alltag erleichtern: Es gibt schon lange Haken, an denen ein Fotorucksack aufgehängt werden kann, wodurch das Stativ zusätzlich stabilisiert wird. Bei vielen Modellen können die Gummifüße abgenommen werden, wodurch Spikes zum Vorschein kommen.

Die helfen, das Stativ auch auf felsigen oder unebenen Böden solide aufzustellen. Es gibt Modelle, die einen Handyhalter oder eine sogenannte Retrostellung für Makrofotos besitzen, meist ist zudem eine Wasserwaage Teil der Ausstattung.

Vanguard VEO3 T 204 ABP

  • Höhe/Packmaß: 140/40,5 cm
  • Gummifüße/Spikes: ja/ja
  • Tragkraft/Gewicht: 4/1,4 kg
  • Handhabung (30 %): 5/5
  • Verarbeitung (15 %): 5/5
  • Stabilität (30 %): 4/5
  • Funktionsumfang (25 %): 5/5
  • GESAMTBEWERTUNG: 5/5, SUPER

Klassisch und hochwertig: So präsentiert sich das Aluminium-Stativ 3T 204 ABP aus Vanguards VEO3-Reihe. Das hervorragend verarbeitete Dreibein bringt eine Reihe praktischer Features mit, darunter neben dem Einbeinstativ mit Selfie-Stick-Funktion und zugehöriger Fernbedienung eine Schnellwechselplatte mit integrierter, ausklappbarer Handy-Halterung. Das spart ein zusätzliches (und verlustfreudiges) Zubehörteil im Fotogepäck.

Ebenfalls gut gelöst: der Klappmechanismus der 180-Grad-Beine. Anders als bei anderen Herstellern gibt es hier einen seitlichen Knopf an jedem Bein, wodurch das Umklappen und Justieren zum Kinderspiel wird. Ebenfalls an Bord ist ein Videogriff, der das Filmen mit dem sehr gut einstellbaren Kugelkopf erleichtert. Leider fehlt die Panorama-Funktion.

Nicht so schön: Das mit 1490 Gramm nicht wirklich leichte Stativ hat nur eine Tragkraft von vier Kilogramm – bei größeren DSLR-Kameras mit Objektiv, Blitz und weiterem Zubehör kann es da schnell eng werden. Dennoch: Durch die solide Verarbeitung und das runde Gesamtpaket ist das VEO 3T 204 ABP von Vanguard verdienter Testsieger.

Vanguard VEO3 GO 204CB

  • Höhe/Packmaß: 131/34,5 cm
  • Gummifüße/Spikes: ja/nein
  • Tragkraft/Gewicht: 3/0,8 kg
  • Handhabung (30 %): 5/5
  • Verarbeitung (15 %): 5/5
  • Stabilität (30 %): 3/5
  • Funktionsumfang (25 %): 4,5/5
  • GESAMTBEWERTUNG: 4/5, GUT

Deutlich leichter, leider auch noch weniger tragkräftig ist das Carbon-Stativ VEO3 GO 204CB von Vanguard: Das auf Kompaktheit und niedriges Gewicht ausgelegte Dreibein verdient sich mit einem Gewicht von deutlich unter einem Kilogramm redlich die Bezeichnung „Reisestativ“.

Mit einem Packmaß von unter 35 Zentimetern passt es auch problemlos ins Flugzeug-Handgepäck. Wie beim großen Bruder darf auch beim VEO3 GO ein Bein als Einbeinstativ und Selfie-Stick verwendet werden. Auch hier liegt eine Smartphone-Fernbedienung bei.

Die schöne multifunktionale Wechselplatte des großen Bruders hat es leider nicht an Bord, dafür gibt es einen Smartphone-Halter zum Aufschrauben. Auch der Klappmechanismus der 180-Grad-Beine ist nicht ganz so ausgefeilt.

Dafür zeigt sich das Stativ aber selbst bei maximalem Auszug erstaunlich stabil – so lange keine zu schwere Kamera montiert ist, denn das VEO3 GO ist nur für drei Kilogramm Zuladung ausgelegt. Kleine APS-C-Systemkameras trägt es aber solide. Leider fehlen Spikes. Übrigens ist es auch für 50 Euro weniger als Aluminium-Version erhältlich, dann aber etwas schwerer. 

Cullmann Nando 530TMC RB8.5

  • Höhe/Packmaß: 136/39 cm
  • Gummifüße/Spikes: ja/nein
  • Tragkraft/Gewicht: 4/1,35 kg
  • Handhabung (30 %): 4,5/5
  • Verarbeitung (15 %): 4/5
  • Stabilität (30 %): 4/5
  • Funktionsumfang (25 %): 4/5
  • GESAMTBEWERTUNG: 4/5, GUT

Der deutsche Zubehör-Hersteller Cullmann glänzt seit Jahr und Tag mit erschwinglichem und praktischem Zubehör für Foto-Fans. Die Nando-Stativserie adressiert Cullmann an reisende Fotograf*innen und setzt dabei auf Leichtbau.

Das vorliegende Cullmann Nando 530TMC RB8.5 ist ein Carbon-Dreibein mit dem Standard-Funktionsumfang wie 180-Grad-Beinen, Einbeinstativ und schraubaren Auszügen. Mit einem Packmaß von gerade einmal 39 Zentimetern und einem Gewicht von 1350 Gramm ist es gut transportabel und eignet sich uneingeschränkt als Reisebegleiter.

Dabei hilft auch die praktische Tasche, die anders als beim Mitbewerb seitlich und nicht von oben geöffnet wird. Das Nando 530TMC besitzt eine dreifache Wasserwaage, besonders interessant ist aber der fein einstellbare Cullmann-Kugelkopf mit Panorama-Funktion.

Gut gefiel uns auch der handliche Klappmechanismus, der einen schnellen Auf- und Abbau ermöglicht. Etwas ärgerlich ist die Preismarke: Die baugleiche Alu-Version kostet nur etwas mehr als die Hälfte und bietet sich als deutlich günstigere Alternative zum Carbon-Stativ an.

Hama Ramble II Duo Carbon

  • Höhe/Packmaß: 160/45 cm
  • Gummifüße/Spikes: ja/ja
  • Tragkraft/Gewicht: 8/1,62 kg
  • Handhabung (30 %): 4,5/5
  • Verarbeitung (15 %): 5/5
  • Stabilität (30 %): 5/5
  • Funktionsumfang (25 %): 4/5
  • GESAMTBEWERTUNG: 4,5/5, SEHR GUT

Auch Hama bietet mit dem Ramble II ein Reisestativ an, das mit satten 1620 Gramm allerdings das schwerste im Test ist – und das trotz Carbon-Finish! Der Grund für diese Bulligkeit ist einfach: Das Stativ trägt bis zu acht Kilogramm und darf damit mit gutem Gewissen auch mit schwererem Equipment wie einer Vollformatkamera samt Teleobjektiv verwendet werden.

Mit einer maximalen Höhe von 160 Zentimetern ist es zudem das Höchste im Vergleich, das Einbein lässt sich sogar auf 170 Zentimeter strecken. Wie Cullmann hat auch Hama eine dreifache Wasserwaage an Bord, die die Feinjustierung erleichtert.

Apropos Cullmann: Obwohl das Hama-Stativ mit seinen roten Akzenten und der deutlich besseren Tasche insgesamt eine Spur hochwertiger wirkt als das Cullmann, gleichen sich beide Stative wie ein Ei dem anderen: Die Mechanik ist identisch, auch der Kugelkopf und viele andere Details sind gleich.

Gut möglich, dass hier der eine für den anderen fertigt. Das Ramble II ist aber größer und, wie gesagt, laut Hersteller deutlich tragfähiger, wodurch es sinnvoll sein kann, sich für die Hama-Variante zu entscheiden.

Rollei Compact Traveller No. 1 Carbon

  • Höhe/Packmaß: 112/33 cm
  • Gummifüße/Spikes: ja/ja
  • Tragkraft/Gewicht: 8/0,98 kg
  • Handhabung (30 %): 4/5
  • Verarbeitung (15 %): 5/5
  • Stabilität (30 %): 5/5
  • Funktionsumfang (25 %): 4/5
  • GESAMTBEWERTUNG: 4,5/5, SEHR GUT

Mit dem Rollei Compact Traveller No. 1 Carbon gibt es ein weiteres sehr tragfähiges Stativ, das gleichzeitig mit unter einem Kilogramm Gewicht und sehr geringem Packmaß glänzt. Acht Kilogramm nimmt das Stativ laut Hersteller auf, passt dabei aber mit 33 Zentimetern Packmaß als kleinstes Stativ im Test gut in jedes Fotogepäck.

Möglich wird das durch die fünfgliedrigen Beine, die den Aufbau natürlich etwas komplexer gestalten. Allerdings müssen Nutzer*innen dafür Abstriche bei der maximalen Höhe in Kauf nehmen: Das Rollei Compact Traveller No. 1 Carbon zieht nur auf 112 Zentimeter Höhe auf, das Einbeinstativ kann sich sogar nur auf 108,5 Zentimeter strecken.

Damit ist das Stativ vor allem für jene interessant, die bei recht sperrigem Kamera-Equipment ein leichtes Stativ benötigen. Das kompakte Stativ kann auch durch seine hohe Verarbeitungsqualität und seine schicke Optik punkten.

Im Handel ist das Stativ trotz einer UVP von 259,98 Euro schon für 99 Euro zu finden und damit das mit Abstand günstigste Reisestativ im Test. Da auch die Qualität stimmt, sichert sich das Stativ den Titel „Preistipp“.

Rollei C6i Carbon

  • Höhe/Packmaß: 141/48 cm
  • Gummifüße/Spikes: ja/ja
  • Tragkraft/Gewicht: 12/1,58 kg
  • Handhabung (30 %): 4/5
  • Verarbeitung (15 %): 5/5
  • Stabilität (30 %): 5/5
  • Funktionsumfang (25 %): 4,5/5
  • GESAMTBEWERTUNG: 4,5/5, SEHR GUT

Das Rollei C6i ist ein echtes Tragfähigkeitswunder: Satte 12 Kilo kann es auf die Schultern nehmen, genug, um auch schweren Profi-DSLRs samt Objektiven und Zubehör Halt zu geben. Die sehr solide Qualität und Verarbeitung sprechen ebenfalls für das große und mit 1581 Gramm nicht eben leichte Rollei, zumal es mit einer maximalen Höhe von 141 Zentimetern (133 Zentimeter Einbein) durchaus als „echtes“ Stativ geeignet ist.

Leider wird die hochwertige Verarbeitung ein wenig durch die etwas fummelige Mechanik für die 180-Grad-Beine gestört: Diese umzuklappen, setzt ein wenig Übung voraus. Dafür sind die Beinschrauben besonders leichtgängig und schnell justierbar. Ein schönes Detail ist die mitgelieferte Gürteltasche für das Einbeinstativ:

Dieses kann dadurch am Körper „fixiert“ werden, was den Einsatz als Selfie-Stick oder Simpel-Dolly bei der Videoproduktion ermöglicht. So eignet sich das Rollei-Stativ für viele erdenkliche Einsatzzwecke ohne Einschränkungen.

Die Beinmechanik kann zum Ärgernis werden

Im Test fiel uns auf, dass zwar in den meisten Stativen eine ähnliche Mechanik zum Einsatz kommt – allerdings ist deren Handhabung nicht unbedingt identisch. Bei einigen Stativen ist sie leichtgängiger, bei anderen schwergängiger.

Insbesondere die Bedienung der Umklappmechanik der 180-Grad-Beine kann bei Reisestativen zum Ärgernis werden, müssen diese doch häufig ein- und ausgeklappt werden. Während zum Beispiel Vanguard das Problem beim VEO3 T 204 ABP durch leichtgängige Knöpfe löst, setzen die anderen Hersteller auf Klemmen.

Diese sind mal besser, mal schlechter zu bedienen. Wir empfehlen: Beim Kauf eines Stativs am besten im Geschäft die Mechanik genau unter die Lupe nehmen und das Stativ mehrfach aufbauen und wieder zusammenklappen. So können Sie mögliche Schwachstellen in der Mechanik gut erkennen.

Sollte ich ein Stativ aus Aluminium oder Carbon kaufen?

Gewöhnlich sind Stative aus hochwertiger Carbonverarbeitung im Direktvergleich mit selbigen Modellen aus Aluminiumverarbeitung teurer. Doch Carbonstative werden auch im Hobby- und Einsteigersegment immer gängiger und erschwinglicher.

Das zeigt auch eine Umfrage auf unserem Instagram-Kanal, bei der jeder zweite Teilnehmer angegeben hat, ein Stativ aus Carbon zu bevorzugen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist leichter, schwingungsunanfälliger und im Gegensatz zu Aluminium kälteresistent. Dennoch kann auch Aluminium überzeugen.

DigitalPHOTO-Fazit

Das Konzept „Dreibeinstativ“ ist weitestgehend ausentwickelt, was die sehr deutlichen Gemeinsamkeiten aller Modelle belegen: Sowohl in der Handhabung als auch in der Funktion sind sie sich alle sehr ähnlich. Unterschiede gibt es – neben Größe und Tragfähigkeit – vor allem bei den Details:

So gibt es zum Teil deutliche Unterschiede in der Ausarbeitung der Klappmechanismen, der Verarbeitungsqualität und dem beiliegenden Zubehör. Letztendlich dürfte sich aber keines der hier vorgestellten Stative als Fehlkauf erweisen.

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