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Test

Die 7 besten Fotokoffer 2023 im Test: Was MUSS er können?

Wenn es um den Schutz beim Transport des teuren Foto-Equipments geht, sind robuste Fotokoffer die beste Wahl: Mit hartem Gehäuse und weicher Polsterung schützen sie Kamera, Objektive und Co., auch wenn es ruppig wird. Wir haben sieben verschiedene Kamerakoffer für Sie getestet.

Sind wir nicht alle auch Sammler? Wir sammeln Objektive und Zubehör für unsere gerade aktuelle Kamera – und das nicht zu knapp. Das kann auch durchaus sinnvoll sein, schließlich gibt es dann auch immer das passende Glas zum Motiv – einzig: Das muss auch zur Hand sein.

Daher müssen die Objektive natürlich auch sicher von A nach B gelangen. Wer sein Equipment regelmäßig transportiert und dabei nicht nur das eigene Auto oder Fahrrad nutzt, wird das harte Äußere eines guten Fotokoffers schnell zu schätzen wissen. Spezielle Outdoor-Fotokoffer sind die Lösung, wenn es wirklich ruppig wird und die Elemente auf die kostbare Fototechnik einprasseln.

Die besten Fotokoffer im Test: robust und funktional

Outdoor-Fotokoffer haben gegenüber ihren „zivilen“ Pendants einige Vorzüge: So besitzen sie in aller Regel ein widerstandsfähiges Kunststoffgehäuse, dessen Außenmaterial haptisch ein wenig an die robuste Kunststoffbeplankung eines SUVs erinnert. Das gibt ein sicheres Gefühl. Allerdings ist die gefühlte Sicherheit der Outdoor-Fotokoffer im Gegensatz zu der bei vielen Autos keine schicke Spielerei. Die Form folgt beim Outdoor-Koffer der Funktion: dem Schutz des Kamera-Equipments auch unter widrigsten Bedingungen. Das macht die Koffer nicht schön – aber superpraktisch und -stabil.

Was muss er können?

Als Koffer, die hauptsächlich dem Schutz des Foto-Equipments beim Transport dienen, müssen Outdoor-Fotokoffer sowohl schlecht gelaunte Gepäckabfertiger an Flughäfen als auch Ruckelpisten im Geländewagen überstehen, ohne dass die ihnen anvertrauten zerbrechlichen Innereien Schaden nehmen.

Gleichzeitig müssen sie es auch mit den Elementen aufnehmen: Natürlich ist es wichtig, dass sie das wertvolle Foto-Equipment gleichermaßen gut vor einem tropischen Platzregen oder dem allgegenwärtigen Staub in Wüstengebieten schützen. Und dann müssen sie auch noch die nötige Menge an Equipment aufnehmen und dabei komfortabel wie jeder andere Fotokoffer einsetzbar sein. Keine leichte Aufgabe!

Würfelschaum oder Kamerafächer

Viele der hier vorgestellten Koffer kommen mit Würfelschaum, andere mit Kamerafächern daher. Beides hat seine Vor- und Nachteile: Während Würfelschaum eine passgenaue Sicherung der Kofferladung ermöglicht, sind Kamerafächer deutlich einfacher zu handhaben, um Kameras und Objektive zu entnehmen und wieder zu verstauen.

Fotografinnen und Fotografen sollten sich deshalb die Frage stellen, was der Fotokoffer eigentlich wirklich leisten soll. Wenn es Ihnen darum geht, hochwertiges Equipment wirklich sicher zu transportieren, ist Würfelschaum unserer Meinung nach sicher die beste Wahl. Wenn Sie den Fotokoffer hingegen wie eine Fototasche nutzen wollen und unterwegs häufig Equipment hineinlegen und herausnehmen, sind Kamerafächer sicherlich die bessere Option.

Zum Glück sind viele der hier vorgestellten Koffer mit beiden Inlay-Typen erhältlich oder können mit entsprechendem Material von Drittanbietern ausgestattet werden. Daher floss der Inlay-Typ nicht in die Testbewertung ein.

Es muss nicht immer Foto sein

Wie auch bei „normalen“ Fotokoffern sind Outdoor-Fotokoffer vom Design her keine dedizierten Foto-Tragegeräte: Es handelt sich schlichtweg um wasser- und staubdichte Koffer, die mithilfe einer gepolsterten Innenausstattung erst zum Fotokoffer werden. Im Umkehrschluss heißt das: Ein Fotokoffer ist auch immer ein Transportkoffer für beliebige andere Dinge, von Dokumenten über wertvolle Sammelware bis hin zum Laptop.

Eine Frage der Aufteilung

Alle hier getesteten Koffer sind als Fotokoffer konfiguriert, die Hersteller greifen bei der Innenausstattung entweder zur bewährten Fachaufteilung mit verschiebbaren Fachteilern oder zu Würfelschaum. Dabei handelt sich um einen Schaumstoffblock mit vorgestanzten kleinen Würfeln.

Diese können nach Belieben entfernt werden, wodurch exakt passgenaue Schaumstoff-Betten für das Fotozubehör entstehen. Dadurch ist der Koffer flexibel einsetzbar: Neben Kamera und Objektiven finden hier zum Beispiel auch wertvolle Geräte oder Kleinteile Platz und sind optimal geschützt, da sie nicht im Koffer „herumfliegen“ können.

Manche Hersteller, etwa B&W, lassen den Kundinnen und Kunden beim Kauf die Wahl, zu welchem System sie greifen möchten. Identisch bei allen Koffern: der Noppenschaum, der den Deckel polstert.

Die Form folgt der Funktion

Dass alle Outdoor-Fotokoffer Abkömmlinge „normaler“ Outdoorkoffer sind, hat noch einen anderen Vorteil: Sie sind für den sicheren Transport von Dingen gedacht: Neben Fotozubehör können das zum Beispiel archäologische Funde oder militärische Güter sein. Letzteres verursacht eine gewisse Austauschbarkeit im Design: Alle Koffer im Test sehen sich sehr, sehr ähnlich. Auch hier folgt die Form, wie man es bei industriellen und militärischen Produkten kennt, der Funktion, und die muss zum Beispiel stapelbar sein.

Sogar die Griff- und Verschlussmechanik ist bei allen Modellen sehr ähnlich. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die bei allen Modellen vorhandenen Ösen für Vorhängeschlösser: Die Outdoor-Koffer haben zwar einen doppelten Klappverschluss, aber kein TSA-Kofferschloss, wie man es von „zivilen“ Reisekoffern kennt: Wer den Inhalt sichern will, muss zum Vorhängeschloss greifen.

Überlegungen zur Tragbarkeit

Grundsätzlich sind alle Fotokoffer nicht dafür gedacht, auf längeren Strecken händisch transportiert zu werden. Zwar sind die Griffe grob und komfortabel – Fotograf*innen, die sich ohne Träger, Esel oder Jeep in den Busch wagen, sollten allerdings besser zum Fotorucksack greifen, denn komfortabel ist die klassische einhändige Tragweise am Koffergriff sicher nicht.

Als einziger Koffer im Test besitzt der B&W Outdoor dedizierte Führungen für den (optional erhältlichen) Tragegurt des Herstellers: Der relativ kleine Koffer kann so in eine wenig komfortable Umhängetasche verwandelt werden. Alle anderen Modelle können zwar über die Schloss-Ösen mit Gurten ausgestattet werden – empfehlenswert für längere Märsche ist das aber nicht.

Schutzklassen und Dichtheit

Spezifikationen sind gut, aber nicht alles – doch wie steht es eigentlich um die technischen Funktionen? Grundsätzlich sind alle Koffer im Vergleich wasserdicht und dadurch in aller Regel auch staubdicht. Allerdings hält sich Foto Walser bei seiner Eigenmarke Mantona beim Bewerben des Letzteren zurück.

Die Modelle von B&W und TAF sind zudem offiziell nach IP67 spezifiziert. Das bedeutet: Sie sind maximal gegen das Eindringen von Staub geschützt und können im Neuzustand bis zu 30 Minuten in bis zu einem Meter tiefem Wasser untergetaucht werden.

Was soll das Ventil?

Outdoor-Fotokoffer besitzen ein Ventil. Das ist auch dringend nötig, denn der Koffer ist so konstruiert, dass er hermetisch abschließt. Das Ventil dient dem Ausgleich des Luftdrucks, etwa bei Flugreisen oder bei Fahrten ins Gebirge. Es verhindert, dass sich im Koffer ein Überoder Unterdruck bildet.

Je nach Ausführung handelt es sich dabei einfach um ein wasserfestes, automatisches Ventil oder ein Dreh-Ventil, mit dem Sie den Druckausgleich händisch oder permanent durchführen können. Das Ventil ist, neben der Deckeldichtung, der einzige Ort, an dem bei einem Fotokoffer Schmutz und Feuchtigkeit eindringen kann – es lohnt sich, es vor dem Kauf genau anzuschauen.

Abnutzung bei Fotokoffern

Wichtig ist hier allerdings der Begriff „Neuzustand“. Dichtungen nutzen sich ab, Kunststoff verzieht sich, etwa durch Lagerung und Hitze, kurzum: Nur, weil ein Koffer im Neuzustand wirklich dicht ist, muss er es nach Jahren der Nutzung nicht automatisch immer noch sein.

Grundsätzlich sind alle hier getesteten Koffer aber so robust konstruiert, dass sie Nässe in Form von Regen oder Spritzwasser und Schmutz auch nach Jahren der Nutzung zuverlässig vom Kameraequipment fern halten können. Sie können Ihr Equipment also unbesorgt in einem Fotokoffer mit auf Reisen nehmen. Untertauchen sollten Sie mit Ihrem gefüllten Fotokoffer aber wenn möglich nicht.

B&W Outdoor Type 3000

  • Ergonomischer Griff: ja
  • Kofferschloss: nein
  • Stapelbar: ja
  • Druckausgleichsventil: ja
  • Adressfach: ja
  • Maße außen: (L×B×H) 365 × 295 × 170 mm
  • Stauraum Volumen: 11,63 Liter
  • Gewicht: 1700 g

Bewertung

  • Handhabung (25 %): 5/5
  • Ausstattung (25 %): 5/5
  • Stauraum (25 %): 3/5
  • Gewicht (25 %): 5/5 
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 4,5/5

Calumet Watertight WT1110

  • Ergonomischer Griff: ja
  • Kofferschloss: nein
  • Stapelbar: ja
  • Druckausgleichsventil: ja
  • Adressfach: ja
  • Maße außen: (L×B×H) 410 × 340 × 210 mm
  • Stauraum Volumen: 18,47 Liter
  • Gewicht: 3600 g

Bewertung

  • Handhabung (25 %): 3/5
  • Ausstattung (25 %): 4/5
  • Stauraum (25 %): 3,5/5
  • Gewicht (25 %): 2,5/5 
  • Gesamtbewertung: BEFRIEDIGEND, 3,5/5

Mantona Outdoor M

  • Ergonomischer Griff: ja
  • Kofferschloss: nein
  • Stapelbar: ja
  • Druckausgleichsventil: ja
  • Adressfach: nein
  • Maße außen: (L×B×H) 330 × 280 × 120 mm
  • Stauraum Volumen: 6,67 Liter
  • Gewicht: 1900 g

Bewertung

  • Handhabung (25 %): 5/5
  • Ausstattung (25 %): 3/5
  • Stauraum (25 %): 3/5
  • Gewicht (25 %): 5/5 
  • Gesamtbewertung: PREISTIPP, 4/5

Mantona Outdoor M+

  • Ergonomischer Griff: ja
  • Kofferschloss: nein
  • Stapelbar: ja
  • Druckausgleichsventil: ja
  • Adressfach: nein
  • Maße außen: (L×B×H) 430 × 380 × 154 mm
  • Stauraum Volumen: 18,1 Liter
  • Gewicht: 2800 g

Bewertung

  • Handhabung (25 %): 4,5/5
  • Ausstattung (25 %): 3/5
  • Stauraum (25 %): 4,5/5
  • Gewicht (25 %): 3/5 
  • Gesamtbewertung: GUT, 4/5

Mantona Outdoor L

  • Ergonomischer Griff: ja
  • Kofferschloss: nein
  • Stapelbar: ja
  • Druckausgleichsventil: ja
  • Adressfach: nein
  • Maße außen: (L×B×H) 515 × 415 × 200 mm
  • Stauraum Volumen: 31 Liter
  • Gewicht: 4200 g

Bewertung

  • Handhabung (25 %): 5/5
  • Ausstattung (25 %): 3/5
  • Stauraum (25 %): 5/5
  • Gewicht (25 %): 2/5 
  • Gesamtbewertung: GUT, 4/5

TAF-CASE 300 CAM

  • Ergonomischer Griff: ja
  • Kofferschloss: nein
  • Stapelbar: ja
  • Druckausgleichsventil: ja
  • Adressfach: nein
  • Maße außen: (L×B×H) 336 × 300 × 148 mm
  • Stauraum Volumen: 8,91 Liter
  • Gewicht: 1800 g

Bewertung

  • Handhabung (25 %): 5/5
  • Ausstattung (25 %): 3/5
  • Stauraum (25 %): 2/5
  • Gewicht (25 %): 5/5 
  • Gesamtbewertung: GUT, 4/5

TAF-CASE 302 CAM+

  • Ergonomischer Griff: ja
  • Kofferschloss: nein
  • Stapelbar: ja
  • Druckausgleichsventil: ja
  • Adressfach: nein
  • Maße außen: (L×B×H) 414 × 345 × 174 mm
  • Stauraum Volumen: 16,42 Liter
  • Gewicht: 2800 g

Bewertung

  • Handhabung (25 %): 5/5
  • Ausstattung (25 %): 5/5
  • Stauraum (25 %): 4,5/5
  • Gewicht (25 %): 4/5 
  • Gesamtbewertung: SEHR GUT, 4,5/5

DigitalPHOTO-Fazit

Keiner der hier vorgestellten Koffer ist schlecht, zum Teil sind sie sich sogar sehr ähnlich. Gemeinsam haben alle Fotokoffer im Test, dass sie nicht wirklich teuer sind: Für rund 100 Euro bieten sie soliden Schutz für das Kameraequipment oder andere zerbrechliche Gegenstände.

Fotokoffer sind in verschiedenen Größen erhältlich, die Modelle im Test reichen in aller Regel für eine Kamera mit einigen Objektiven und ein Blitzgerät. Gemeinsam haben alle Koffer, dass sie sich kaum als Ersatz für Fotorucksack oder -tasche eignen:

Selbst mit optionalen Trageriemen sind sie konzeptbedingt schlicht zu unkomfortabel zu tragen. Fotograf*innen, die am Zielort auch zu Fuß auf Expedition gehen, sollten also beides im Gepäck haben.

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