Die DJI Mini 5 Pro ist eine kompakte Drohne, die sowohl Einsteiger als auch Profis ansprechen möchte. Mit dem neuen 1-Zoll-Sensor, LIDAR für Nachtflüge sowie cleveren Bedienhilfen hat sie das Zeug zur Alleskönnerin.

DJI Mini 5 Pro im Test
Es gibt Geräte, die machen schon beim Auspacken klar, dass sie mit Gewohnheiten brechen möchten. Die DJI Mini 5 Pro ist ein solcher Fall. Schon das Abnehmen des neu entwickelten Gimbalschutzes, nun in einem Stück ähnlich wie bei der Mavic 4 Pro gefertigt, signalisiert: Hier hat jemand die Alltagsfrustration der Piloten gesehen. Kein Fummeln mehr, kein hakeliges Plastikteil, das nicht recht passen will.
Auch bei der neuen Mini bleibt DJI unter der magischen 250-Gramm-Grenze, die rechtlich die Tür zur Klasse C0 öff net. Wenn auch auf der Waage, so ist die Mini 5 Pro technisch wahrlich kein Leichtgewicht: Im Inneren sitzt erstmals ein 1-Zoll-Sensor, rund 68 Prozent größer als der des Vorgängers.
Damit spielt der Sensor nicht nur in einer Liga mit der nächstgrößeren DJI-Drohne Air 3S, sondern ist auch mit dem von Kompaktkameras wie der Sony RX100-Serie vergleichbar, statt weiterhin in der Smartphone-Liga zu spielen. Fotos profitieren von detailreicherem Schatten, ausgewogenen Highlights und 50 Megapixeln Auflösung statt zuvor 48.
Videos gelingen mit 4K bei 60 Bildern pro Sekunde, HDR über 14 Blendenstufen und optional im D-Log M für Color Grading oder HLG für HDR-Displays. Neu ist zudem Zeitlupe in 4K mit bis zu 120 statt 100 Bildern pro Sekunde. Zwar liegt die Lichtstärke „nur“ noch bei f/1,8 statt f/1,7, doch Aufnahmen in der Dämmerung sehen dennoch sichtbar besser aus, weniger Rauschen und feinere Details sind im Vergleich klar auszumachen.
Ein Trick in Sachen Brennweite(n) erinnert an Apples Marketingmagie: Obwohl nur eine Kamera verbaut ist, bietet sie zwei Brennweiten, 24 und 48 Millimeter, zwischen denen es sich nahtlos wechseln lässt. Die 48 mm werden über einen Beschnitt auf Sensorebene erzeugt, was qualitativ einem Zuschnitt in der Nachbearbeitung deutlich überlegen ist. Das Gimbal lässt sich jetzt um bis zu 225 Grad rotieren.
Das erlaubt nicht nur die bereits bekannte verlustfreie vertikale Aufzeichnung, sondern auch „Inception-Shots“, also Kamerafahrten, bei denen die Bildachse rotiert. Clever ist der QuickTransfer-Button an der Seite, mit dem sich Aufnahmen blitzschnell auf das Smartphone übertragen lassen.
Die DJI Fly App bleibt übersichtlich und bietet sowohl Einsteigerinnen als auch Profis passende Einstellmöglichkeiten. Mit QuickShot, MasterShot und Panorama sind auch für weniger erfahrene Piloten eindrucksvolle Aufnahmen drin.
Flugleistung und mehr
In der Luft legt die Mini 5 Pro ebenfalls an Leistung zu. Sie steigt mit zehn Metern pro Sekunde doppelt so schnell wie die Mini 4 Pro, im Sinkflug erreicht sie sieben Meter pro Sekunde. Die Maximalgeschwindigkeit steigt von 16 auf 18 Meter pro Sekunde.
Dazu kommt eine bessere Windstabilität: Bei bis zu 12 Meter pro Sekunde, das entspricht etwa Windstärke 6 auf der Beaufort-Skala, liegt sie weitestgehend stabil in der Luft. ActiveTrack, der Folgemodus der Fotodrohne, wurde verbessert: Personen oder Fahrzeuge werden stabil verfolgt, egal aus welcher Richtung.
DigitalPHOTO-Fazit
Die spannendste Neuerung der Mini 5 Pro ist nicht allein der größere Sensor, es ist die Kombination aus Bildqualität und Hinderniserkennung. LIDAR hebt die Drohne in eine neue Sicherheitsliga: Auch bei Nachtflügen bleibt sie von selbst orientiert und vermeidet Kollisionen.
Zusammen mit 4K60 HDR, zwei Brennweiten und dem kompakten Gewicht hat man eine Drohne zur Hand, die Einsteigern Sicherheit und Profis kreative Freiheit gibt – ein Spagat, der DJI hier gut gelingt.

