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360 Grad Kameras: die 9 besten Action-Kameras mit Rundumblick

Action-Kameras mit 360-Grad-Rundumblick sind ideale Begleiter beim Sport oder im Urlaub: Zwei Linsen mit einem 180°-Blickwinkel nehmen alles auf, was um die Kamera herum passiert. Das sorgt jederzeit für spektakuläre Perspektiven. Wir zeigen Ihnen hier die besten Modelle ab 349 Euro.

360 Grad Kamera: die besten Action-Kameras im Überblick

Wenige Nischenprodukte können auf eine solche Erfolgsgeschichte zurückblicken wie Action-Kameras. Egal, ob beim Schwimmen, Tauchen, Motorrad- oder Skifahren: Eine Actioncam ist schnell montiert und fängt dank des Weitwinkels spektakuläre Bilder ein.

Mit 360-Grad-Actioncams ist das noch besser möglich: Kameras dieser Art verfügen nicht über eine, sondern über zwei extreme Weitwinkelobjektive mit einem Blickwinkel von jeweils 180 Grad. Dadurch sind sie in der Lage, das gesamte Geschehen rund um die Kamera gleichermaßen aufzuzeichnen.

Das Resultat sind spektakuläre Aufnahmen: Sportlerinnen und Sportler können sich und ihre Umgebung gleichzeitig filmen und die Aufnahmen in der Nachbearbeitung wunderbar zu Gegenschnitten zusammenführen.

So können sie auch ohne die Unterstützung Dritter professionelle Geschichten in einem Video erzählen. Es wirkt, als seien mehrere separate Kameras im Spiel gewesen. Nötig dafür ist aber nicht nur eine robuste Hardware: Die Leistungsfähigkeit der Software ist für die Bildqualität von 360-Grad-Kameras maßgeblich entscheidend.

Clever zusammengerechnet 

Natürlich sind 360-Grad-Kameras nicht einfach nur zwei am Rücken zusammengepappte klassische Action-Cams. Der Nutzen dieser Kameraklasse steht und fällt mit der verbauten Hard- und Software. Einerseits, um die 360-Grad-Bilder je nach gewünschter Aufnahme auseinandernehmen zu können und zum Beispiel den Fischaugen-Effekt herauszurechnen, andererseits, um Spezialfunktionen zu gewährleisten.

So bieten manche Kameras zum Beispiel eine automatische Selfie-Stick-Entfernung. Dieser wird im sogenannten Third-Person-Modus live aus dem Bild herausgerechnet. Klug eingesetzt wirken entsprechende Selfie-Stick-Aufnahmen dadurch, als sei die Kamera an einer autonomen Drohne befestigt, die vor, hinter oder über dem Sportler schwebt und für absolut spektakuläre Aufnahmen sorgt.

Konkurrenz belebt das Geschäft 

Diese Vorteile sind es, die das Action- Kamera-Segment deutlich von Smartphones, Mini-Camcordern, klassischen, sperrigen System- und Spiegelreflexkamera-Systemen, ja sogar von klassischen Actioncams mit nur einer Linse abheben.

Trotz ihres relativ schmalen Einsatzbereiches lohnt es sich also insbesondere für Videoproduktionen, zusätzlich zum normalen Equipment in eine 360-Grad-Kamera zu investieren. Das Angebot dieser Geräteklasse ist wohl auch deshalb erstaunlich breit aufgestellt. Da es zahlreiche konkurrierende Hersteller mit oftmals mehreren Modellen gibt, ist auch für die nötige Varianz und schnelle Weiterentwicklung gesorgt.

Der Nutzen der 360-Grad- Kameras steht und fällt mit der verbauten Hardund Software.

Christian Rentrop, Test & Technik

In unserer Übersicht (s. unten) finden Sie neun 360-Grad-Kameras mit Kurzbeschreibung. Gleichen Sie den Ausstattungsumfang mit Ihren persönlichen Ansprüchen an eine solche Kamera ab. Unsere Übersicht zeigt, dass die Preisspanne riesig ist.

Los geht’s ab 349 Euro mit der Ricoh Theta SC2, einer kompakten 360-Grad-Kamera für den Hobbybereich. Deutlich ambitionierter und auch teurer ist die Insta360 X3, die erst kürzlich vorgestellt wurde. Die beiden Modelle von Kandao zeigen, dass dem Preis nach oben keine Grenze gesetzt ist: Für beide 360-Grad-Kameras sind jeweils 2.000 Euro fällig.

GoPro Max

  • Hersteller: GoPro 
  • Website: www.gopro.com 
  • Preis (UVP): 579,98 Euro

Pro & Kontra 

+ Bewährte GoPro-Qualität
+ Vier digitale Objektive durch intelligente Crop-Funktion
+ Interessante Software-Funktionen
+ Nutzung als reguläre Actioncam
+ Große Auswahl an Zubehör
+ Optionale Sprachsteuerung

Wenn es um Action-Kameras geht, fällt natürlich sofort der Name GoPro. Kein Wunder, hat das Unternehmen das Segment doch populär gemacht. Erstaunlicherweise hat GoPro derzeit nur eine 360-Grad-Kamera im Programm, die GoPro Max. Die bis zu fünf Meter wasserdichte Actioncam besitzt zwei 180°-Weitwinkelobjektive, die leicht gegeneinander versetzt sind.

Dadurch ist es möglich, die gesamte Umgebung der GoPro festzuhalten. Interessant ist die Möglichkeit, einen Selfie-Stick „verschwinden“ zu lassen, wodurch es (einen ausreichend langen Stick vorausgesetzt) so wirkt, als würde die Kamera schweben. Aufnahmen im 360°-Modus sind hervorragend stabilisiert und lösen mit bis zu 6K auf. Sechs Mikrofone sorgen für Rundum-Sound.

Insta360 X3

Pro & Kontra 

+ Actionkamera im Format eines klassischen Handys
+ Sehr hohe Fotoauflösung
+ 6-Achsen-Stabilisierung
+ Webkonferenz-Funktion
+ Großes Display
+ Große Auswahl an Zubehör

Zu den großen Mitbewerbern von GoPro zählt seit einiger Zeit das Unternehmen Insta360, das sich auf 360°-Actionkameras spezialisiert hat. Das aktuelle Flaggschiff- Modell ist die Insta360 X3, eine ebenso handliche wie leistungsfähige Action- Kamera mit Rundumblick.

Mit einer Videoauflösung von bis zu 5,7K und einer Fotoauflösung von bis zu sage und schreibe 72 Megapixel ist die Action-Kamera im handlichen Format eine gute Wahl bei Sport und Vlogging. Die X3 ist dank ihres dedizierten Webcam-Modus auch für Videokonferenzen zu gebrauchen. Genau wie die GoPro Max kann auch die X3 den Selfie-Stick verschwinden lassen und dadurch spektakuläre Perspektiven aus der Sicht einer dritten Person aufnehmen.

Insta360 One RS Twin

Pro & Kontra

+ Austauschbare Objektive
+ Sehr geringes Gewicht
+ 4K-Standardobjektiv mit bis zu 48 Megapixel Fotoauflösung
+ 5,7 Megapixel Videoauflösung im 360°-Objektiv
+ Sehr leicht

Anders als die kompakt gebaute X3, ist die Insta360 One als erweiterbare Action-Kamera konzeptioniert: Je nach Bedarf kann Zubehör angesteckt werden, sogar die Objektive sind mit einem Handgriff um den „One RS“- Kern herum ausgetauscht. Dadurch ist die Insta360 One RS flexibel einsetzbar.

In der Twin Edition kommt die Kamera mit dem „One RS“-Kern, einer Akku-Basis sowie zwei Objektiven: dem 4K-Objektiv sowie einem 360-Grad-Objektiv. Zusätzlich hat Insta360 noch Zubehörpakete geschnürt, die als „Fahrrad-Kit“, „Motorrad-Kit“ oder „Creator- Kit“ verschiedene Zielgruppen ansprechen. Das 360-Grad-Objektiv liefert dabei eine Videoauflösung von bis zu 5,7K, unterstützt Reframing und kann ebenfalls den Selfie-Stick verschwinden lassen.

Insta360 One RS 1-Zoll-Edition

Pro & Kontra

+ Großer 1-Zoll-Bildsensor
+ Spezieller Bedienmodus
+ 6K-Videoauflösung
+ Inkl. nahtlosem Stitching
+ Hervorragend für Nachtaufnahmen
- Relativ hohes Gewicht (239 Gramm)
- Sehr teuer

Die Flexibilität der Insta360 One RS erlaubt es dem Hersteller, das Grundsystem mit verschiedenen Systemen zu kombinieren, wobei die Insta360 One RS 1-Zoll-Edition allerdings für sich steht. Die Besonderheit dieser 360-Grad-Kamera ist der doppelte CMOS-Sensor im 1-Zoll-Format, der besonders dynamische und rauschfreie Aufnahmen in 6K-Auflösung ermöglicht.

Das zusammen mit Leica entwickelte Kamerasystem besteht, anders als das One-RSBasismodell, aus einem praktischen Handgriff samt Touchdisplay sowie dem Kameramodul, das seinerseits aber auch mit dem restlichen One-RS-System kombiniert werden kann. Clever: Nahtloses Stitching ist bei der Insta360 One RS 1 Zoll ebenfalls integriert.

Insta360 EVO

Pro & Kontra

+ 360-Grad- oder Stereo-Kamera
+ 3D-Bild und VR-fähig
+ 5,7 Megapixel Auflösung
+ Sehr leicht (113 Gramm)
- Aktuell nur gebraucht erhältlich
- Kein wetterfestes Gehäuse
- Relativ geringer Funktionsumfang

Im Bereich der 360-Grad-Kameras gibt es konzeptbedingt nur eine sinnvolle Bauform, nämlich zwei Rücken an Rücken liegende 180°-Objektive. Das ist nicht immer optimal und verschwendet gegebenenfalls Potenzial, das durch das doppelte Linsensystem möglich wäre.

Insta360 hat sich diesem Problem mit der Evo angenommen: Die klappbare 360-Grad-Kamera kann mit einem Handgriff in eine Stereokamera für 3D-Aufnahmen umgebaut werden: Möglich wird das mithilfe eines kleinen Scharniers, das die (nicht wetterfesten) Rücken-an-Rücken-Kameras im Handumdrehen nebeneinander platziert.

Mit 5,7K-Videoauflösung und 18 Megapixeln Fotoauflösung müssen Video-Fans dabei keinerlei Einbußen in der Bildqualität machen.

Ricoh Theta Z1

Pro & Kontra

+ 7K-Auflösung
+ Integrierter 51-GB-Speicher
+ 1-Zoll-Sensor für hohe Bildqualität
+ Streaming-Möglichkeit
+ Robustes Gehäuse
- Kein Display
- Sehr teuer

Ricoh steht seit geraumer Zeit für interessante Digital-Imaging-Produkte. Da ist es kein Wunder, dass sich der Hersteller auch dem Thema 360°-Kamera widmet. Das Flaggschiffmodell Ricoh Theta Z1 ist allerdings keine klassische Actioncam, sondern richtet sich an Profis, die Panoramafotos und Rundum-Videos erstellen möchten.

Mit 7K-Video- und 23 Megapixeln Fotoqualität sowie den beiden 1-Zoll-Sensoren kann die handliche 360°-Kamera für diesen Zweck durchaus überzeugen. Als eine der wenigen Kameras dieser Art ist sie – obwohl nicht für den Action-Einsatz gedacht – mit einem soliden Magnesiumgehäuse ausgestattet. Ein Display zur Überprüfung der Aufnahmen fehlt, einzig ein kleines OLED-Display informiert über die Einstellungen.

Ricoh Theta SC2

Pro & Kontra

+ Preiswerte 360°-Kamera
+ 14 Gigabyte interner Speicher
+ Wasserfestes Gehäuse im Lieferumfang
+ 104 Gramm leicht
- Kaum vorhandenes Display
- Nur 4K-Auflösung
- Kleiner Bildsensor

Mit der Theta SC2 rundet Ricoh das Theta- Sortiment nach unten ab: Die 360°-Kamera glänzt vor allem durch ihren niedrigen Preis, wobei Anwender aber nicht auf hohe Bildqualität verzichten müssen. Die Theta SC2 hat allerdings nur eine in diesem Segment nicht mehr ganz zeitgemäße 4K-Auflösung auf den beiden kleinen 1/2,3"-Sensoren; zudem spart der Hersteller am Display, das nur wenige Informationen über den Aufnahmemodus verrät.

Dabei hat die SC2 durchaus auch Vorteile: Mit nur 104 Gramm Gewicht ist sie deutlich leichter als andere 360-Grad-Kameras. Zudem gibt es einen eingebauten Speicher von immerhin 14 Gigabyte. Der nicht auf Action ausgelegten Theta SC2 liegt ein wasserfestes Gehäuse im Lieferumfang bei.

KanDao QooCam 8K

Pro & Kontra

+ Preiswerte 360°-Kamera
+ 14 Gigabyte interner Speicher
+ Wasserfestes Gehäuse im Lieferumfang
+ 104 Gramm leicht
- Kaum vorhandenes Display
- Nur 4K-Auflösung
- Kleiner Bildsensor

Wer eine kompakte 360°-Kamera für den professionellen Einsatz sucht, sollte einen Blick auf die Kandao QooCam 8K Enterprise werfen: Das Gerät ist zwar im Vergleich zu anderen Modellen mit 275 Gramm recht schwer, bietet dafür aber reihenweise Funktionen für den professionellen Anspruch.

Die zwei Bildsensoren mit 1/1,7" und je 20 Megapixeln Auflösung erlauben Videoaufnahmen in 8K/30p-Qualität. Anders als andere Kameras dieser Art, unterstützt die QooCam 8K professionelle Videoformate mit hohen Bitraten mit entsprechender Qualität. Im Videomodus bis zu 10 Bit, im Fotomodus sind es sogar 12 Bit (DNG) und 16 Bit im RAW+-Format. Mit an Bord sind ein Bildstabilisator sowie zwei Linsen mit einem spektakulären 200°-Blickfeld.

KanDao Obsidian S

Pro & Kontra

+ Professionelle 360°-Kamera
+ Pro-Video-Formate
+ Sechs Optiken
+ Stromversorgung per Ethernet
+ Softwarepaket im Lieferumfang
- Sehr groß und sperrig
- Sehr teuer

Warum klein, wenn es auch riesig geht? Die insgesamt 6 Kameraoptiken samt 6K-Sensoren der 1,2 Kilo schweren Profi-360-Grad- Kamera Obsidian S von Kandao sorgen für einen extrem detaillierten Rundumblick. Logisch, dass sich ein solcher Brocken nicht als Actioncam einsetzen lässt, doch das will die Obsidian S auch gar nicht sein.

Die Obsidian-Reihe von Kandao richtet sich an Profis mit sehr hohem Qualitätsanspruch. Dementsprechend ist das Resultat kaum mit dem einer handelsüblichen 360-Grad- Kamera vergleichbar. Die Obsidian S ist sogar mit einer LAN-Buchse ausgestattet, die gleichzeitig der Stromversorgung dient.

Der Brocken beherrscht natürlich auch gängige Pro-Video-Formate und wird mit einer Studio-Software ausgeliefert.

Produkthinweis

KanDao Obsidian S - 360 Kamera 120fps Highspeed-professionelle 3D VR

360°-Kameras für Smartphones

Einige Hersteller hatten in den letzten Jahren auch 360-Grad-Kameras im Angebot, die keine Standalone-Technologie besitzen, sondern von Smartphones via USB- oder Lightning-Anschluss „huckepack“ genommen werden konnten. Das sparte komplexe und teure Hardware und Akku-Technik, wodurch diese Geräte recht günstig und kompakt waren.

Einige davon sind – wenn nicht mehr direkt beim Hersteller, dann zumindest auf der „Resterampe“ im Internet – noch erhältlich, etwa die Insta360 Nano S (etwa 231 Euro) für iPhones oder die Insta360 Air (etwa 360 Euro) für Android-Smartphones. Auch Samsung hatte mit der Gear 360 (etwa 140 Euro) ein ähnliches, allerdings kabelloses Gerät im Sortiment.

Einige Hersteller bieten aber auch heute noch für kleines Geld 360°-Kameras für Smartphones an, etwa die „Somikon 360 Grad Webcam“, die für unter 60 Euro im Netz angeboten wird. Grundsätzlich ist die Idee eines 360-Grad-Moduls für Smartphones gut, allerdings gibt es zwei Nachteile: Als Action-Kamera ist eine solche Konstruktion untauglich, die Kamera wird nur vom fragilen Anschluss gehalten.

Zudem müssen Sie Ihr teures Smartphone mit ins Spiel bringen. Durch Beschränkungen der Smartphones ist ein Betrieb nur mit einer App möglich und die wiederum muss gepflegt werden – etwas, womit sich Hersteller schwertun. Zu guter Letzt ist das größte Problem aber, dass die 360-Grad-Foto- und Videografie eine relativ kompakte Nische ist.

DigitalPHOTO-Fazit 

Unsere Übersicht zeigt, wie vielfältig der Markt der 360-Grad-Kameras ist. Preislich sind keine Grenzen gesetzt. Modelle, mit denen Sie in die 360- Grad-Fotografie hineinschnuppern können, sind ab etwa 350 Euro erhältlich. Wenn Sie ambitionierter einsteigen möchten, müssen Sie rund 1.000 Euro auf den Tisch legen.

Dafür dürfen Sie dann aber auch einen umfassenden Funktionsumfang und eine tolle Bildqualität – auch bei wenig Licht – erwarten. Eine noch größere Investition ist nur im Profi-Einsatz nötig.

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