Ratgeber

Die Top 10 des Leserwettbewerbs "Geschwindigkeit" [2019]

Es gibt nicht viele Methoden, Bewegung in einem Foto zu vermitteln. Wie fantasievoll jedoch die Leser der DigitalPHOTO das Thema „Geschwindigkeit“ in ihren Fotos umsetzen, sehen Sie hier.

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Fotograf des Jahres 2019 - Geschwindigkeit

Geschwindigkeit ist zunächst einmal der Feind des Fotografen: Weder die Kamera noch das Motiv dürfen sich bewegen, damit ein scharfes Bild entsteht. In den Anfangsjahren der Fotografie mussten wegen der zwangsweise langen Belichtungszeiten sogar die Köpfe der Porträtierten fixiert werden, damit die Porträtfotos scharf wurden. Das Verwischen aber taugt auch als Stilmittel, um eine schnelle Bewegung im Foto darzustellen. Bleibt die Kamera fixiert, so verwischt bei ausreichend langer Belichtungszeit das fotografierte Objekt (Plätze 8 und 9), verfolgt man als Mitzieher das Hauptmotiv (Plätze 2, 3, 6 und 10), verwischt der Hintergrund – er vermittelt damit nicht nur die Stärke der Bewegung, sondern stellt das Hauptmotiv auch noch frei.

Bewegung lässt sich aber auch anders im Foto vermitteln: Beim Sport zeigen fliegende Partikel, wie schnell der Sportler unterwegs ist (hier bei den Plätzen 5 und 7 zu sehen). Die Belichtungszeiten können also kurz sein – der Betrachter wird trotzdem die schnelle Bewegung wahrnehmen. Fehlen sowohl die fliegenden Partikel wie auch die verwischten Bildanteile, wirkt das Bild starr. Jeder, der schon einmal Rennwagen auf Asphalt mit kurzer Belichtungszeit eingefroren hat, kennt den Effekt: Das Auto scheint auf der Straße zu parken. Eine Besonderheit des „Einfrierens“ macht unseren Platz 1 so faszinierend: Hier entsteht in einem wegen seiner Kürze sonst nicht wahrnehmbaren Moment ein ganz besonderes Muster. Die Ultra-Kurzzeit-Fotografie macht es nicht nur sichtbar, sondern der Betrachter weiß auch um dessen Vergänglichkeit und Einzigartigkeit.

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