Ratgeber

Jungfuchs am Waldrand fotografieren (3 Schritte)

Der Wald ist das Zuhause unzähliger Wildtiere. Laut Schätzungen leben über 6000 Tierarten in unseren heimischen Wäldern. Eines dieser Tiere ist der anpassungsfähige Rotfuchs – Mareike Mattfeldt zeigt Ihnen, wie eine Begegnung mit einem Jungfuchs in einem tollen Foto mündet.

So fotografieren Sie einen Jungfuchs am Waldrand

Beide Tierporträts (s.oben/unten) fesseln durch den Blick der Füchse in die Kamera. Dem Fuchswelpen hier begegnete Mareike Mattfeldt an einem frühen Morgen Ende Mai: „Es war noch vor sechs Uhr. Der Fuchswelpe war schüchtern und blieb im Baueingang sitzen, während seine Geschwisterchen sich schon etwas vom Bau entfernten und miteinander spielten“, erzählt die Fotografin.

In drei Schritten zur Aufnahme

1. Begegnung mit dem Fuchs 

Dieses schöne Fuchsporträt erzielte Mareike Mattfeldt an einem Septembermorgen im Landkreis Hameln-Pyrmont im Süden von Niedersachsen: „Nachdem ich den jungen Rotfuchs am Tag zuvor auf einer Wiese nah am Wald kurz gesehen hatte, nahm ich mir vor, am nächsten Morgen wiederzukommen und geduldig zu sein – in der Hoffnung, der Fuchs würde auch wieder da sein“, verrät die Fotografin und erzählt weiter:

„Bei diesem Bild lief mir der Fuchs im Licht der morgendlichen Sonne im richtigen Moment vor die Linse. Ich saß am Rande eines landwirtschaftlich genutzten Feldwegs, der in meine Richtung abschüssig verlief. Der Fuchs kam vom weiter oben gelegenen Pfad in meine Richtung spaziert, als wollte er mich begrüßen. Insgesamt beobachtete ich den Fuchs über eine Stunde lang.“

2. Teleobjektiv und Stativ 

Um den Fuchs aus der Ferne nah im Bild heranholen und großformatig ins Porträt setzen zu können, verwendete Mareike Mattfeldt das Superteleobjektiv Canon EF 500mm f/4L IS USM auf der Canon EOS 5D Mark IV und verlängerte die Brennweite mit dem Telekonverter Canon Extender EF 1.4× II um den Faktor 1,4 auf 700 mm. Die lange Brennweite stabilisierte die Fotografin dabei mit dem leichten Carbon-Stativ Feisol CM-1401 Rapid.

3. Getarnt auf Augenhöhe 

Mit der Kamera schussbereit auf das Einbeinstativ geschraubt, wartete Mareike Mattfeldt in Vorfreude auf die tierische Begegnung. Dabei hielt sie sich selbst und die Fotoausrüstung unter einer Tarndecke versteckt. „Als ich den Fuchs auf dem Weg entdeckte, ging ich schnell in die Hocke – auf Augenhöhe mit dem Fuchs – und rutschte Stück für Stück immer weiter in das Gestrüpp neben dem Feldweg.

Das Ziel, nicht erkannt zu werden, hatte oberste Priorität. Dabei war es nebensächlich, dass ich unbequem saß und mir fast die Beine einschliefen“, so die Fotografin. Um eine möglichst kurze Belichtungszeit (hier 1/1250 s) für das bewegte Tiermotiv zu erzielen, schraubte Mareike Mattfeldt den ISO-Wert auf ISO 2500 herauf, öffnete die Blende auf f/5,6 und fokussierte auf den Kopf ihres Motivs.

Steckbrief: Rotfuchs
  • Wissenschaftlicher Name: Vulpes vulpes
  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Raubtiere
  • Familie: Hunde
  • Größe: bis zu 50 cm (Schulterhöhe), 75 cm lang (ohne Schwanz)
  • Gewicht: bis zu circa 8 kg

Lebensraum: In Europa sind Rotfüchse die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Wildhunde. Die anpassungsfähigen Überlebenskünstler leben vor allem in Wäldern und Graslandschaften, aber auch in landwirtschaftlichen und urbanen Gebieten.

Nahrung: Als Allesfresser erjagen Rotfüchse Mäuse, Insekten, Regenwürmer, Vögel, Eidechsen und Frösche, fressen aber auch Vogeleier, Früchte, Beeren und Aas.

Lebensweise und Verhalten: Rotfüchse haben ein flexibles Sozialsystem. Während der Nahrungssuche sind sie in der Regel alleine unterwegs, sie leben aber auch als Paare oder in Familiengruppen. Diese bestehen meist aus dem Männchen (Rüden), Weibchen (Fähe) und den Fuchswelpen.

Füchse sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Geschlafen wird in einem unterirdischen Bau. Während der Aufzucht (circa März/April bis circa Juli/August) ihrer Jungen kann man sie aber auch am Tag beobachten.

Eigenschaften und Besonderheiten: Die lernfähigen Rotfüchse haben einen ausgezeichneten Geruchs- und Gehörsinn sowie ein hohes Reaktionsvermögen. Ihre spitzen Ohren können sich in fast alle Richtungen drehen und Geräusche somit gut lokalisieren. Ihre Augen reagieren auf Bewegungen.

Die Fotografin

Instagram: @kartoffelpilz

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