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Ratgeber

Hundefotografie: So gelingt das perfekte Foto Ihres Vierbeiners

Vier Pfoten, zwei Fotografinnen und tierisch viel Spaß! Hunde zu fotografieren ist mit der richtigen Herangehensweise ganz einfach. Profifotografin Regine Heuser zeigt Petra Hasselbusch in einem Einzelworkshop ihre besten Tipps und Tricks, mit denen professionelle Hundefotografie gelingt. Den Inhalt des Hundefotografie-Coachings haben wir hier für Sie in acht Schritten zusammengefasst. 

Hundefotografie: 8 Tipps vom Profi für Einsteiger und Fortgeschrittene

Haustiere sind die perfekten Models, denn sie sind an den Besitzer beziehungsweise die Besitzerin gewöhnt und können jeden Tag aufs Neue fotografiert werden. Regine Heuser wählt zur Hundefotografie stets eine bodennahe Perspektive.

Ihren Workshopteilnehmern empfiehlt sie außerdem ein lichtstarkes 70-200mm-Telezoomobjektiv sowie die Aufnahme im manuellen Belichtungsmodus. Um das Hecheln eines Hundes für ein Foto abzustellen, hat Regine übrigens einen tollen Trick, mehr dazu weiter unten.

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1. Kamera perfekt zur Hundefotografie vorbereiten

Grundlagentheorie – so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bevor es ans Fotografieren geht, gibt Profifotografin Regine Leserin Petra einen kurzen Überblick über ihren persönlichen Workflow.

2. Funktionen ausreizen

Zunächst hat Regine das Kameramenü der EOS 80D von Petra durchforstet und einige Einstellungen vorgenommen. Beispielsweise lässt sich in der Kamera festlegen, dass auf den Ergebnisbildern der Fokuspunkt angezeigt wird. Damit hat der Fotograf die Gewissheit, ob er beispielsweise auf ein Auge des Hundes scharf gestellt hat.

Beim Autofokus entscheidet sich Profifotografin Regine in der Regel für das Einzel-Messfeld. So kann sie den Fokuspunkt vor dem Fotografieren gezielt dorthin setzen, wo der wichtigste Bildbereich ist.

„Das kann man auch sehr gut nutzen, um das Bild im Goldenen Schnitt aufzubauen“, sagt Regine zu Petra. Um die Belichtung zu kontrollieren, aktiviert Regine noch die Überbelichtungswarnung.

3. Manuell belichten

Regine bestimmt bei ihren Tierfotos Blende, Verschlusszeit und Lichtempfindlichkeit im manuellen Belichtungsmodus. Meist wählt Regine eine Blende f/3,5. „Immer die offenste Blende einzustellen ist nicht der Königsweg“, sagt sie. Ruhige Hunde fotografiert sie mit 1/250 Sekunden, laufende Hunde sogar mit 1/1000 Sekunden Belichtungszeit.

Mit dem RAW-Format lässt sie sich zahlreiche Möglichkeiten der nachträglichen Bildoptimierung offen. Wenn sie statische Porträts fotografiert, wählt Regine den Einzelfoto-Modus. Wenn sich die Hunde bewegen, schaltet sie auf den Serienbildmodus der Kamera um. Gleiches gilt für die Autofokus-Modi: bei ruhigen Hunden fotografiert sie im One-Shot-Modus, Hunde in Bewegung nimmt sie in AI Servo auf.

4. Tiefe Kameraposition

Für das Hunde Fotoshooting wählt Regine Heuser stets eine bodennahe Perspektive. Deshalb hat sie neben ihrem Fotorucksack auch immer eine Isomatte griffbereit.

So kann sie die Hunde auf Augenhöhe fotografieren und erzeugt mehr Spannung. Allein durch diesen Perspektivwechsel sorgt die Profifotografin bereits für eine andere Sicht auf die Hunde, als wir sie in unserem Alltag wahrnehmen. Auf Filter oder Reflektoren verzichtet sie bei ihren Hundefotos.

5. Lichtstarkes Telezoom

Für eindrucksvolle Tierfotos verwendet Regine Heuser eine professionelle Fotoausrüstung: als Objektiv setzt sie meist auf das Canon EF 300mm f/2,8L IS II USM (5.899Euro). Ihre Kamera ist eine Canon EOS-1D X Mark II (6.298 Euro). Ihren Workshopteilnehmern empfiehlt sie stets ein lichtstarkes 70-200mm-Telezoomobjektiv.

Neben dem Modell von Canon ist diese Optik auch etwas günstiger von Herstellern wie Tamron und Sigma zu beziehen.

6. Mehr Action, kürzer belichten

Damit laufende Hunde scharf abgebildet sind, empfiehlt Regine eine Belichtungszeit von mind. 1/1000 Sekunde. Außerdem blendet sie gerne etwas ab, auf z. B. f/4, um die Schärfentiefe zu erweitern. Hunde, die frontal auf die Kamera zulaufen, sind für den Autofokus nämlich keine leichte Aufgabe. Regine wählt hierfür das mittlere AF-Messfeld und schneidet das Bild im Zweifel nachträglich etwas zu.

„Instinktiv habe ich die Kamera ausgelöst, sobald der Hund auf mich zugerannt ist. Dann ist er aber noch sehr klein abgebildet. Regine hat mir empfohlen erst später auszulösen. So ist der Hund schön großformatig auf dem Foto zu sehen, und man hat weniger Ausschuss produziert. Während des Fotografierens habe ich versucht, stets auf den Kopf zu fokussieren – gar nicht so leicht.“

Petra Hasselbusch

7. Pausen einlegen - Reginas Geheimtipp

Während des Workshops haben wir einige Pausen eingelegt. Zum einen um die Bilder kontrollieren und besprechen zu können, und zum anderen um den Hunden ausreichend Ruhezeit zu gönnen, denn das Fotoshooting in Bewegung fordert den Vierbeinern viel Kraft ab.

Wie zu Beginn des Artikels bereits angekündigt hat Regine übrigens einen tollen Trick, um das Hecheln des Hundes für ein Foto abzustellen: Sie belohnt den Hund während des Workshops mit einem Leckerli. Wenn der Hund die Belohnung runterschluckt, schließt er automatisch kurz sein Maul. Genau dann drückt Regine auf den Auslöser ihrer Kamera.

„Der sechsjährige Retriever Hank hat auf einer Erhöhung im Schatten Platz genommen. So konnten wir ihn leicht auf Augenhöhe fotografieren. Eine Besonderheit im Vergleich zum Fotografieren in der Sonne sind die Lichtverhältnisse im Schatten. Der automatische Weißabgleich produziert hier einen zu kühlen Bildlook (siehe Bild unten). Mit dem Weißabgleich ‚Bewölkt‘ haben wir viel bessere Bilder erzielt.“

Petra Hasselbusch

8. Bildkomposition in der Hundefotografie - Goldener Schnitt

Für den Aufmacher (s. Galerie oben) haben wir uns eine Lichtung an einem Wald ausgesucht. 

  • 1 - Das helle Fell des Hundes harmoniert perfekt mit dem dunklen Hintergrund.
  • 2 - So hebt sich das Hauptmotiv klar hervor. Dank einer großen Blendenöffnung haben Petra und Regine dann auch noch mit einer klaren Schärfeführung alle Aufmerksamkeit auf den Hund gelenkt.
  • 3 - Dadurch verschwimmt selbst der Vordergrund.

Links: Als eine der bekanntesten Tierfotografinnen Deutschlands ist Regine Heuser eine heiß begehrte Workshop-Leiterin. Mit dem richtigen Handwerk, Geduld und vor allem viel Verständnis fürs Tier erstellt sie atemberaubende Fotos. Wie sie dabei vorgeht, zeigte sie Petra in diesem Workshop.

www.regineheuser.de

Rechts: Die Hobbyfotografin Petra Hasselbusch kommt aus Landesbergen bei Hannover und fotografiert seit bereits 30 Jahren, bevorzugt in der Natur und auf Reisen. Sie reiste bereits am Vortag nach Bergisch Gladbach an, um perfekt vorbereitet in den Workshop starten zu können.

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