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Ratgeber

Bildbearbeitung mit DxO PhotoLab: Urlaubsfotos gekonnt anpassen

Fotografin Antje Gothe nimmt uns mit auf eine fotografische Reise durch London und gibt praktische Tipps zur Aufnahme und nachträglichen Bildoptimierung mit DxO PhotoLab. Lassen Sie sich inspirieren!

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Urlaubsfotos mit DxO PhotoLab gekonnt anpassen

Ich reise extrem gerne und liebe es, neue Orte zu entdecken. Bei der Reiseplanung achte ich schon darauf, dass wir potenziell interessante Locations früh morgens oder in der Abendsonne besuchen. Da das aber nicht immer möglich ist, versuche ich, bei Motiven in der Mittagssonne eine besonders interessante Komposition zu finden, damit das Bild trotz ungünstiger Lichtbedingungen interessant wirkt.

Durch die Aufnahme im RAW-Format hat man hier den Vorteil, dass man zu harte Schatten stark reduzieren kann. Generell jage ich im Urlaub aber eher selten bestimmten Motiven nach, sondern freue mich umso mehr, wenn ich zufällig „zur rechten Zeit am richtigen Ort“ bin, wie beim großen Beispielbild hier oben rechts. Als ich dieses beeindruckende Londoner Skyline-Panorama mit der Themse im Vordergrund besuchte, hatten sich zur Blauen Stunde diese spektakulären Wolkenformationen gebildet, die dem Foto eine besondere Dramatik verleihen.

Bei der Nachbearbeitung konnte ich dann noch mal eine Menge aus den Farben und der Struktur der Wolken rausarbeiten. Am Computer kann man oft viel mehr rausholen, als man denkt! Da ich durch meinen Job als Grafikdesignerin viel Zeit am PC verbringe, versuche ich, die Nacharbeit aber so gering wie möglich zu halten. Das Fotografieren, Rausgehen und Suchen nach Motiven macht mir viel mehr Spaß als die Bildentwicklung.

Aus diesem Grund habe ich mir in DxO PhotoLab ein Preset aus meinen liebsten Grundeinstellungen zusammengestellt. Dieses wende ich erstmal auf alle Aufnahmen an. Anschließend gehe ich dann noch mal in jedes Bild und schaue mir an, was ich optimieren kann.

Auch wenn „Moody-Fotos“ in Pastellfarbtönen noch immer im Trend sind und ich den Bildlook auch sehr mag, habe ich mich für meine Fotografien für ein eher farbintensives Aussehen entschieden. Dadurch möchte ich einfach zeigen, wie bunt und schön unsere Welt ist, wenn man nur genau hinschaut.

Mit den Bildformaten spielen

Probieren Sie verschiedene Formate aus, um die Wirkung Ihrer Bilder zu stärken. Das geht sogar in der Nachbearbeitung ganz gut.

Da wir die Welt mit unseren beiden Augen betrachten, nehmen wir unsere Umgebung automatisch im Querformat wahr. Daher machen die meisten Menschen instinktiv querformatige Fotos. Durch Smartphones hat sich unser fotografisches Verhalten in den letzten Jahren jedoch verändert und so unser Auge darin geschult, wie Bildkompositionen auch im Hochformat imposant aussehen könnten.

Und dieser Blick lohnt sich, wie die Bilder von Antje rechts zeigen. In der Nachbearbeitung hat sie ihre querfomatige Aufnahme (unten) so im Hochformat gecroppt, dass die elegant schwingende Brücke den Blick der Betrachtenden meisterhaft zur schön ausgeleuchteten Kathedrale St. Paul führt.

Schritt für Schritt: Architekturfotos mit DxO perfektionieren

1. Bildausschnitt bestimmen 

Beginnen Sie mit dem Begradigen des Fotos und dem Bildausschnitt. Viele Funktionen haben hier eine Automatik, die mit dem Zauberstab in der Palette rechts (1) aktiviert wird. Hier wurde der Horizont um 0,05 Grad verschoben. Wenn dieser nicht erkannt wird, können Sie mit dem Wasserwaage-Werkzeug (2) über dem Horizont eine Linie aufziehen.

Mit Verzeichnung (3) beheben Sie Verzerrungen, die durch das optische Design der Linsen entstanden sind, und begradigen dadurch entstandene Rundungen bei den Gebäuden. Mit dem Zuschneiden-Werkzeug (4) können Sie den Bildausschnitt (5) bestimmen.

2. Belichtung anpassen 

Nun korrigieren Sie die Belichtung des Bildes. Erhöhen Sie zuerst die Belichtungskorrektur manuell auf 0.20 (1). Unter DxO ClearView-Plus (2) entfernen Sie Dunst und Nebel, mit dem Intensität-Regler bei DxO Smart Lighting (3) hellen Sie Schatten auf und heben Highlights hervor. Es wurden hier noch folgende Einstellungen vorgenommen: Kontrast: 45, Mikrokontrast: 10, Sitzlichter: 15, Mitteltöne: 15, Tiefen: 26 (4).

3. Farben verstärken 

Dafür gehen Sie zu Farb-Akzentuierung > Vibrancy: 30 und Sättigung: 30 (1). Die Farbwiedergabe simuliert den Bildstil bestimmter Kameras, ähnlich wie bei einem Filter. Hier wählte Antje die entsprechenden Fujifilm-Modelle (2) aus, da sie aktuell mit der Fujifilm X-T30 fotografiert, und erhöhte die Intensität des Effekts. Im HSL-Kanal können Sie einzelne Farben verstärken. Um die Lichter in den Fenstern hervorzuheben, stellen Sie bei Orange die Sättigung auf 30 und die Luminanz auf –10 (3) ein.

4. Details verbessern 

Die DeepPRIME-Funktion (1) entfernt Bildrauschen, was besonders bei Bildern mit hoher ISO-Zahl sehr hilfreich ist. Mit Moiré (2) bessern Sie Farbartefakte aus. Objektivschärfe (3) erhöht die Schärfe des Objektivs und mit Unscharfmaskierung (4) wird das Bild geschärft. Mit dem Reparieren-Werkzeug (5) entfernte Antje zwei Vögel (6), die aufgrund ihrer kleinen Größe eher wie unschöne Flecken aussahen.

5. Lokale Anpassungen 

Um einen bestimmten Bildbereich wie den Himmel auszuwählen, können Sie die Lokale Anpassung > Kontrolllinie (1) anwenden. Drücken Sie die Taste M, wird die Maske in Schwarzweiß angezeigt (2). Sie kann dann über die Skalaregler genauer eingestellt werden:

Hier erhöhte Antje den Kontrast auf 25, den Mikrokontrast auf 49, ClearView Plus auf 49 und reduzierte die Spitzlichter auf –28 (3), um die Wolken noch einmal richtig zu betonen und ihnen mehr Dramatik zu verleihen. Die Bildsättigung erhöhen Sie im Reiter Farbe (hier wurde ein Wert von 46 gewählt). Um den Fokus auf die Bildmitte zu lenken, erstellen Sie diesmal einen Kontrollpunkt (4) und erhöhen leicht die Belichtung und den Kontrast (5).

Im Reiter Effekte (6) klicken Sie auf Kreative Vignettierung (7) und reduzieren die Intensität für eine dunkle Vignette, um den Blick noch stärker auf die Skyline zu lenken.

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Die Fotografin

Antje Gothe (34) wurde in Sachsen-Anhalt geboren, wohnt aber seit 2020 in Leipzig. Seit ihrem Bachelorabschluss in Medienmanagement ist sie als Grafikdesignerin bei der Digital Print Group O. Schimek angestellt. „Ich habe schon immer gerne mit dem Handy interessante Kompositionen gesucht“, erzählt uns Antje. „Nach einem Kurzurlaub in der sächsischen Schweiz im Jahr 2020 entschied ich mich aber, dass ich doch eine ,richtige Kamera‘ haben möchte.“

Seitdem ist ihre Kamera bei jedem Urlaub dabei. Ihre aktuelle Begleiterin ist die Fujifilm X-T30. Durch ihren Job war sie bereits mit Lightroom vertraut, fand das Programm jedoch nie sehr intuitiv. Nach der Empfehlung ihres Partners ist sie dann auf DxO umgestiegen, das ihr auf Anhieb gefallen hat.

Instagram: @antjegothe

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