Test

Im Test: Holga HL-C 60mm f/8

Kein Autofokus, kein Bildstabilisator oder sonstiger Schnickschnack. Das 20-Euro-Objektiv von Holga ist eine Sache für sich. Hier gibt es genau zwei Meinungen: Diese Linse wird
entweder geliebt oder gehasst. Wir testeten das Holga im Praxiseinsatz. Klassischer Holga-Look

Klassischer Holga-Look

Angelehnt an eine analoge Holga 120 Kamera soll das HL-C Kreativ-Objektiv die Möglichkeit bieten, den klassischen Holga-Look auf eine DSLR zu übertragen – und vorweggenommen, das funktioniert ziemlich gut! Geliefert wird das Holga in einem kleinen Pappkarton mit englischsprachiger Bedienungsanleitung. Objektivköcher oder sonstiger Schutz werden hier nicht gebraucht, denn das Holga-Objektiv ist auf das Nötigste reduziert: Es gibt hier kein Hightech, keinen Ultraschall-Autofokus oder gar einen Bildstabilisator. Der einzig bedienbare Mechanismus an dem Holga (ohne optional erhältliches Zubehör) ist der manuelle Fokus mittels eines Drehrings. Wer hier auf eine Fokusskala mit genauen Meterangaben hofft, wird leider auch enttäuscht. Bei der Fokuswahl helfen lediglich vier Symbole. Im Praxiseinsatz war deshalb ein wenig Übung nötig, um möglichst scharfe Aufnahmen zu erzielen.

Feste Blende

Weiterhin ist das Holga mit einer fest eingestellten Blende von f/8 ausgestattet. Das ist nicht besonders lichtstark und sorgte im Test leider für sehr hohe ISO-Werte, selbst bei Tageslicht. Wer Farbrauschen verhindern will, weicht daher auf Schwarzweißfotos aus. Außerdem stellte sich im Test das Fotografieren in der Zeitautomatik als sinnvoll heraus, da die Kamera so die entsprechende Zeit berechnet. Zwei der größten Vorteile der Holga-Linse sind zweifellos Größe und Gewicht: Die Abmessungenerinnern an ein Pancake-Objektiv und das Gewicht ist mit etwa 27 Gramm an der Kamera nicht wirklich spürbar. 

Ein Must-have für alle Retrofans

Der Look, der beim Fotografieren entsteht, ist einzigartig. Die unregelmäßige starke Vignettierung, das Rauschen und die nicht wirklich scharfen Aufnahmen haben ihren ganz persönlichen Reiz. Gerade experimentelle Fotografen und Freunde der Streetfotografie werden mit diesem Objektiv sicher ihren Spaß haben. Zudem ist das Holga mit rund 20 Euro sehr günstig. 

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