Mit Spannung erwartet, nun endlich enthüllt: Kaum anderthalb Jahre nach der letzten Versionsveröffentlichung hat Adobe heute mit der aktuellen Creative Suite 5 auch wieder ein neues Photoshop angekündigt.
Eine kleine Revolution?
Photoshop CS5 ist jetzt als native 64-bit-Anwendung für Mac und Windows erhältlich und bietet neue leistungsfähige Werkzeuge zur kreativen Umsetzung von Bildbearbeitungen und Kompositionen, die Fotografen, Illustratoren und Designer gleichermaßen ansprechen. Die Bildintelligenz hinter Content-Aware Fill, der Funktion zum inhaltssensitiven Füllen von Flächen, entfernt automatisch jedes ausgewählte oder übermalte Bilddetail oder -objekt, untersucht dessen Umgebung und füllt den frei gewordenen Raum. Beleuchtung, Ton und Rauschen der Umgebung passen dabei perfekt, das Ergebnis verrät den entfernten Teil in der Regel kaum bis nicht. Die neue Kantenverbesserung vereinfacht daneben das Erstellen auch komplexer Bildauswahlen. Die hinter dieser Funktion stehende Technologie erkennt und maskiert selbst schwierige Kantenarten wie beispielsweise Haare oder Blätter und entfernt gleichzeitig vom Hintergrund herrührende Farbsäume.
Für Fotografen bietet Photoshop CS5 jetzt ein schnelleres und genaueres Erstellen von High-Dynamic-Range-Bildern. Der dafür neu hinzugekommene Dialog HDR Pro ermöglicht dabei das Entfernen von Geisterbildern und erleichtert die Kontrolle der Farbtonabbildung durch eine integrierte Vorschau. Wer keine Belichtungsreihe angefertigt hat, um diese zu einem echten HDR zu verschmelzen, kann mit dem neuen Anpassen-Befehl HDR Tonung außerdem mit jeder Einzelaufnahme das markante Aussehen von HDR-Bildern nachahmen.
Im Bereich Malen wurde das neue Mischpinsel-Werkzeug ergänzt, welches das Mischen unendlich vieler Farben in einer einzigen Malpinsel-Spitze erlaubt sowie Pinselspitzenoptionen, die realistische Pinselstriche wie mit einem Haarpinsel möglich machen. Mithilfe der neuen Marionettenverkrümmung können Anwender jedes beliebige Bildelement präzise neu positionieren oder verformen. Ein abgewinkelter Arm in einem Foto lässt sich damit begradigen oder eine Landschaft so bearbeiten, dass eine neue Perspektive erzeugt wird.
Camera RAW 6 und automatische Objektkorrektur
Das in Photoshop integrierte Camera RAW Plug-in unterstützt inzwischen mehr als 275 aktuelle Kameramodelle, und wurde hinsichtlich der verwendeten Entwicklungslogarithmen noch einmal komplett überarbeitet, um mit den derzeit gängigen Qualitätsstandards im RAW-Bereich Schritt halten zu können. Damit passt sich die sechste Version des Photoshop RAW-Moduls an den neuen Prozess-Standard des zukünftigen Lightroom 3 an. Auch wenn sich die Schwester-Software derzeit noch im Beta-Status befinde, bleibt es Adobes Ziel, die beiden hauseigenen RAW-Lösungen kompatibel zu halten. Unter den Verbesserungen im Bereich der Kontrollregler stechen dabei vor allem die optimierte Rauschunterdrückung, der neue Effekt zur Korn-Simulation und die im Detail angepasste Vignettierungs-Steuerung mit Stilvorgaben wie Painting Overlay, Highlight Priority und Color Priority hervor.
Einen Objektiv- beziehungsweise Blendenkorrektur-Filter gibt es in Photoshop bereits seit Version CS2. Dieser wurde nun in CS5 durch den Bereich Auto Correction (Auto-Korrektur) deutlich aufgewertet. Sofern das Profil der Kamera- und Linsenkombination bereits von Adobe erfasst wurde, wird beim Öffnen des Filters automatisch die nötige Verzeichnungskorrektur angewendet. Diese basiert auf einer Trias zum Ausgleich geometrischer Verzerrungen, Chromatischer Aberrationen und unerwünschter Vignettierungen. Ist das eigene Kamera-Profil noch nicht erfasst, lohnt sich eine Online-Suche oder das Erstellen eigener Profile mit dem Adobe Lens Profile Creator.
Einbindung der Anwender
Zu den umgesetzten Verbesserungswünschen aus der Photoshop-Community zählen das automatische Begradigen von Bildern, die Gitterüberlagerung auf Basis der Drittelregel für das Beschneidungswerkzeug, der Farb-Picker und die Option zum Speichern von 16-bit-Bildern als JPEGs. Eine neue anpassbare Mini Bridge-Palette steht außerdem direkt in der Software als neue Kommandozentrale zur Verfügung und ermöglicht ein schnelleres Suchen und Verwalten von Dateien ohne den Umweg aus Photoshop heraus. Ferner spendiert Adobe der Oberfläche in CS5 einen neuen Workspace-Switcher in der Menü-Leiste, mit dem sich die Palettenanordnung im Dock jetzt noch schneller an die verschiedenen Arbeitsaufgaben in Photoshop anpassen lässt.
3D- und Animationsbereich verbessert
Photoshop CS5 Extended enthält wie seit CS3 üblich den gesamten Funktionsumfang von Photoshop CS5 sowie zusätzlich Werkzeuge für das Bearbeiten von 3D-Daten und Animationen. Mithilfe der neuen Adobe Repoussé-Technologie können Nutzer aus jeder Textebene, Form oder Maske durch einfaches extrudieren (heraustreiben) 3D-Logos und -Grafiken erstellen sowie diese verbiegen und drehen. Um den Realismus und das Erscheinungsbild von 3D-Objekten widerzuspiegeln, steht dabei eine Bibliothek mit einer Vielzahl von Materialien zur Verfügung, darunter Chrom, Glas und Kork. Mit der neuen Shadow Catcher-Funktion sind parallel auch die passenden Schatten dazu einfach und schnell erstellt. Für insgesamt realistischere Render-Ergebnisse sorgt der komplett überarbeitete Ray-Tracer. Bei animierten Inhalten können Werkzeuge zum Malen, Text einfügen und Klonen direkt auf mehreren Frames einer Video-Sequenz einfach über Tastenkürzel angewendet werden.
Teil der Creativ Suite
Wie schon in diversen vorangegangenen Versionen reiht sich Photoshop CS5 (Extended) erneut in ein ganzes Arsenal von zum Teil erheblich erneuerten Kreativprodukten ein. Die Master Collection vereint dabei nach wie vor alle Produkte der Creative Suite in einer Produktbox, darunter Photoshop, Illustrator, InDesign, Flash Catalyst und Flash Professional, Dreamweaver, Premiere Pro und After Effects. Dabei hielten insgesamt über 250 neue Funktionen in die Suite Einzug. Im Vordergrund der Weiterentwicklung standen Interaktivität, Geschwindigkeit und verbesserte Möglichkeiten für das Erstellen medien- und geräteübergreifender digitaler Inhalte und Marketingkampagnen sowie eine Optimierung der Arbeitsabläufe von Designern und Entwicklern. Erstmals bieten die Produkte der Creative Suite 5 integrierten Zugriff auf Omniture Technologien, um Online-Inhalte und digitales Marketing zu messen und zu optimieren. Darüber hinaus wurde die Creative Suite 5 mit Adobe Flash Catalyst um eine völlig neue Komponente ergänzt, die es ermöglicht, interaktive Inhalte zu erstellen, ohne Code schreiben zu müssen, um die die Zusammenarbeit zwischen Designern und Developern zu verbessern.
Die Adobe CS5-Produktfamilie ermöglicht bereits die Erstellung von Inhalten und Anwendungen für den Flash Player 10.1 sowie Adobe AIR 2. Beide Komponenten werden voraussichtlich noch in der ersten Jahreshälfte 2010 erhältlich sein und sind für eine hohe Leistungsfähigkeit auf Mobilgeräten optimiert.
Preise und Verfügbarkeit
Die deutschsprachigen Versionen von Adobe Photoshop CS5 und Photoshop CS5 Extended werden voraussichtlich ab Mitte Mai 2010 im Fachhandel sowie im Adobe Store erhältlich sein. Photoshop CS5 wird 849 EUR kosten, Photoshop CS5 Extended 1.199 EUR. Detaillierte Informationen zu Funktionen, Upgrade-Richtlinien und Preisen finden sich unter http://www.adobe.com/de/photoshop.
Zum selben Erscheinungstermin werden auch die verschiedenen Software-Pakete der Creative Suite erhältlich sein. Die Adobe Creative Suite 5 Master Collection wird 3.099 Euro kosten, die Design Premium Version wird für 2.299 Euro erhältlich sein, die Web Premium Suite für 1.999 Euro, die Production Premium für 2.099 Euro und das Design Standard Paket für 1.699 EUR. Die Produkte der Creative Suite 5 bieten zudem eine Integration mit den neuen Adobe CS Live Services, die für einen begrenzten Zeitraum kostenfrei zur Verfügung stehen werden. Detaillierte Informationen zu Funktionen, unterstützten Betriebssystemen, Upgrade-Richtlinien und Preisen finden sich unter http://www.adobe.com/de/products/creativesuite/mastercollection/.
Alle Preise verstehen sich zuzüglich Mehrwertsteuer.
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