Sich als Fotojournalistin zu Beginn des letzten Jahrhunderts durchzusetzen, war nahezu unmöglich. In die männerdominierte Welt sollten Frauen nicht so recht hinein passen. Die Amerikanerin Margaret Bourke-White (1904-1971) ließ sich davon nicht beirren, fotografierte in den Zwanzigerjahren Stahlarbeiter in Cleveland und etablierte sich als Industriefotografin der ersten Stunde.
Ihr Lebensstil und der Erfolg als Fotografin machte die New Yorkerin zu so etwas wie einen Medienstar. Dazu passten Bilder, die sie in Uniform vor einem Militärflugzeug zeigten – Soldaten liebten diese Inszenierungen. Für die Zeitschrift "Life", auf dessen Cover sie 1942 selbst zu sehen sein würde, reiste Bourke-White 1941 in die Sowjetunion. Wenige Tage nach ihrer Ankunft brach der Krieg zwischen Deutschland und der UdSSR aus. Bourke-White fotografierte den Bombenhagel auf Moskau vom Dach der amerikanischen Botschaft aus. Als Fotografin war sie schließlich auch bei der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und des Zwangsarbeitslagers Leipzig-Thekla vor Ort. Ihr Foto „Die lebenden Toten von Buchenwald“ ging um die ganze Welt.
In der Ausstellung „Margaret Bourke-White. Fotografien 1930-1945“ geben über 150 Exponate, darunter Briefe und Zeitschriften, Einblick in das Leben einer einzigartigen Fotojournalistin.
Margaret Bourke-White
Fotografien 1930-1945
18. Januar – 14. April 2013
www.berlinerfestspiele.de