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Canon EOS-1D Mark II

Mit der EOS-1D Mark II stellt Canon die Nachfolgerin der EOS 1D vor. Speziell in der Sportfotografie hatte sich die 1D einen Namen gemacht. Das neue Modell erweitert nunmehr die Möglichkeiten des Einsatzbereichs und macht die EOS-1D Mark II zum idealen Werkzeug nicht nur für Sport- sondern auch für Mode-, Natur- und Reportagefotografen.

Der Verlängerungsfaktor beträgt, wie von vielen Berufsfotografen für die Bereiche Sport, Natur, Mode und Reportage gewünscht, 1,3. Zu einem Preis von voraussichtlich 4.599,- Euro kommt die neue Profikamera im April in den Handel.

Die Grundlage für den Leistungssprung in der Evolution der professionellen Canon Digital-EOS-Familie sind vor allem drei technische Faktoren: Der von Canon entwickelte hochauflösende 8,2-Megapixel-CMOS Sensor, ein superschneller DIGIC II Sensor der zweiten Generation und der üppig dimensionierte interne Pufferspeicher.

Neben Spitzenwerten in der digitalen Performance bei Auflösung, Geschwindigkeit und Bildqualität bietet die EOS-1D Mark II eine Vielzahl raffinierter neuer Funktionen und Detailverbesserungen, die ihre Einsatzmöglichkeiten und Handhabung verbessern und dabei perfekt die professionellen Gewohnheiten ihrer Benutzer bedienen. Viele der Verbesserungen sind das Resultat des engen und permanenten Austauschs von Canon mit den professionellen Anwendern.

In der EOS-Welt verankert

Wie ihre Vorgängerin zeichnet sich auch die EOS-1D Mark II durch die gewohnten Bedienelemente, extreme Robustheit und Zuverlässigkeit und die Einbettung in die EOS-Systemwelt mit Zubehör, Blitzgeräten und mehr als 50 EF-Objektiven aus.

Einige Komponenten der EOS-1-Serie wurden weiter verbessert. So beträgt die durchschnittliche Lebensdauer der Verschlusseinheit nunmehr 200.000 Auslösungen - das ist rund ein Drittel mehr als vorher, sodass Profis selbst bei intensiver Nutzung lange wartungsfrei arbeiten können. Auch im Detail wird bei Canon immer wieder gefeilt: so hat der Entriegelungsknopf für das Speicherkartenfach nunmehr eine neue Form bekommen, der das Öffnen selbst mit klammen Fingern einfacher macht.

Überarbeitet und erweitert wurden auch die Menüs, die zudem in einigen Punkten, z.B. bei der Beschreibung der Farbmatrizen nun besser verständlich sind.

Kartensteckplätze

Neben dem Steckplatz für CompactFlash-Karten und MicroDrive verfügt die EOS-1D Mark II über einen zweiten Steckplatz für eine SD-Card. Die SD-Card kann zum Beispiel als Überlaufspeicher genutzt werden, wenn die CF-Karte voll ist und die Arbeitssituation ein kurzfristiges Wechseln der CF-Karte nicht zulässt. Auch als Backup-Speicher lässt sich die SD-Card nutzen: Die Bilddaten werden dann auf beiden Karten gespeichert, so dass bei einem CF-Kartenfehler auf die parallel gespeicherten Daten auf der SD-Card zurückgegriffen werden kann. Sinnvoll und wichtig zum Beispiel bei Kameras, die von mehreren Fotografen benutzt werden, wie dies in Agenturen oder im Leihgeschäft der Fall ist, ist die Möglichkeit, die individuellen Benutzereinstellungen mit sämtlichen Custom- und Personalfunktionen auf SD- oder CF-Karte zu speichern. Auch bei Servicefällen, bei denen eine Rückstellung der Individualfunktionen auf Werkseinstellung unumgänglich ist, erweist sich die externe Speicherung der persönlichen Einstellungen als äußerst praktisch.

Auch die Speicherung verschiedener Einstellungen, zwischen denen für unterschiedliche Aufgaben häufig gewechselt werden muß, macht das Fotografenleben mit der neuen Möglichkeit einfacher.

Blitzen

Die verbesserte E-TTL-Blitzbelichtungsautomatik der zweiten Generation bezieht nunmehr die manuelle oder vom Autofokus eingestellte Entfernung ein. Der Effekt: die Blitzautomatik kann besser unterscheiden, ob ein heller Reflex zum Hauptmotiv gehört oder nicht, und regelt die Belichtung entsprechend. Das gibt dem Fotografen mehr Sicherheit, sein Foto optimal belichtet im Kasten zu haben.

Datenübertragung

Geschwindigkeit ist auch die Maxime bei der Datenübertragung: Die neue FireWire-Schnittstelle (IEEE1394) unterstützt Übertragungsraten von 100 Megabit pro Sekunde.

Für den Anschluss an einen PictBridge fähigen Drucker ist zusätzlich eine USB-Schnittstelle vorhanden. Mit DirectPrint und PictBridge unterstützt die EOS-1D Mark II automatisch die Standards für den direkten Bilderdruck sowie den aktuellen Standard für digitale Kameradateien DCF 2.0, der den Exif-Print Standard 2.21 einschließt. Neu hinzugekommen ist ein Videoausgang, einstellbar auf PAL oder NTSC, mit dem die Bilder im Wiedergabemodus auf einem Fernseher oder Videobeamer darstellbar sind.

Wichtig für die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Bildagenturen oder Redaktionen: Über die Software lassen sich den JPEG-Dateien der Name des Fotografen und detaillierte IPTC-Informationen wie Adresse, Auftraggeber etc. hinzufügen.

Der neue CMOS-Sensor

Der neue 8.2 Megapixel CMOS-Sensor ist extrem auf Schnelligkeit und höchste Bildqualität getrimmt. Der von Canon entwickelte und gefertigte Hochleistungssensor liefert maximal 3504 x 2336 Bildpunkte und hat eine Fläche von 28,7 mal 19,1 mm. Damit beträgt der optische Verlängerungsfaktor für Objektive 1,3 im Vergleich zum Kleinbildformat. Das lichtstarke Canon EF 300 1:2,8 beispielsweise hat so die Wirkung eines 420 mm Objektivs - ebenfalls bei einer Lichtstärke von 1:2,8 - ein durchaus nicht unerwünschter Effekt zum Beispiel in der Sport- oder Naturfotografie.

Der neu entwickelte Chip ist für das schnelle Auslesen der Daten mit verantwortlich, denn zur Datenübertragung vom Chip in den Speicherpuffer nutzt die EOS Mark II parallel acht Kanäle (EOS 1Ds: 2 Kanäle). So wird die enorm hohe Bildfolgezahl von 8,5 bei höchster Auflösung erreicht. Wahlweise bis zu 40 Bilder im JPEG-Format in höchster Auflösung (Größe L, Kompressionsstufe 8) oder 20 Bilder im RAW-Modus passen in den Pufferspeicher und werden fortlaufend verarbeitet.

Zusätzlich verfügt der CMOS-Sensor über eine besonders schnelle und leistungsfähige Signalverstärkung, die dabei das Bildrauschen wirkungsvoll unterdrückt.

Die Erweiterung des Empfindlichkeitsbereichs um die Werte ISO 50 und ISO 3200 wird einfach über das Einstellmenü zu- oder abgeschaltet. Damit steht dem Anwender eine enorme Bandbreite von Empfindlichkeitsstufen zur Verfügung und er ist auf unterschiedliche Lichtsituationen im Studio oder auf Location vorbereitet.

DIGIC II - Turbo für die Signalverarbeitung

Die Werte für Pixelauflösung und Serienbildgeschwindigkeit multiplizieren sich bei der EOS-1D Mark II zu einer beeindruckenden Zahl: bis zu 69 Millionen Bildpunkte (8.200.000 Bildpunkte x 8,5) werden von der EOS-1D Mark II pro Sekunde erfasst - diese Zahl lässt erahnen, wie leistungsfähig der neue DIGIC-II-Prozessor wirklich ist. Der auf höchste Leistung in der Signalverarbeitung getrimmte Prozessor arbeitet doppelt so schnell wie sein Vorgänger in der EOS 1D und verbraucht dabei sogar weniger Strom. Die Sensordaten liest er parallel auf acht Kanälen aus und schreibt sie dann zunächst in den schnellen DDR-SDRAM-Pufferspeicher. Das Schreiben auf die Speicherkarte wurde um den Faktor 1,5 beschleunigt.

Die besonderen Anforderungen an den DIGIC-II-Chip sind deswegen verständlich, weil es bei der Digitalfotografie ja nicht nur darum geht, Datenpakete möglichst schnell auf eine Speicherkarte zu schreiben, sondern vor allem auch darum, eine hervorragende Bildqualität zu gewährleisten. Die neue Generation der DIGIC-Prozesssoren sorgt für eine bessere Farbreproduktion, einen präziseren Weißabgleich und die Reduktion von Falschfarben und Rauschen in dunklen Partien.

Schnellerer Autofokus

Auch beim Autofokus hat sich einiges getan: Der Hochleistungs-Autofokus der Mark II arbeitet nun mit einem eigenen Prozessor, das macht die Fokussierung selbst unter Volllast noch zuverlässiger. Ein zweiter Prozessor regelt ausschließlich die weiteren Kamerafunktionen. Der 45-Punkt-Autofokus wurde entscheidend verbessert. So stellt die Kamera in der One-shot-Einstellung durch die Highspeed-Datenverarbeitung und einen neuen AF-Algorithmus noch schneller scharf und der Prädikations-Autofokus AI Servo AF fokussiert schneller und präziser, und das ab der ersten Aufnahme.

In extrem zeitkritischen Situationen kann über Aktivierung der Personal-Function 26 zusätzlich die ohnehin extrem kurze Auslöseverzögerung von 55 auf 40 Millisekunden reduziert werden, so dass die Kamera die erste Aufnahme bereits auslöst, während der Autofokus noch arbeitet.

Höhere Genauigkeit und Komfort bei der Bildbeurteilung

Die Lupenfunktion im Wiedergabemodus mit stufenloser 1,5 bis 10facher Vergrößerung erlaubt im Wiedergabemodus eine deutlich präzisere Beurteilung der Aufnahmequalität. Dies wird auch von dem neuen, hellen TFT-Display befördert: es hat eine mehr als doppelt so hohe Auflösung wie das der Vorgängerin, nämlich 230.000 Bildpunkte. Zudem zeigt die EOS-1D Mark II neben dem üblichen Histogramm wahlweise die Tonwertverteilung in den RGB-Kanälen an. Die Qualitätsbeurteilung von Fotos ist damit wesentlich komfortabler und sicherer. Der Profi kann sich vor Ort überzeugen, dass seine Aufnahme im Kasten ist.

Der eingebaute Hochformatsensor sorgt für die automatisch seitenrichtige Speicherung und Anzeige von Hoch- und Querformatbildern. Das spart das lästige Drehen der Hochformatdateien auf dem Rechner.

Noch mehr Flexibilität bei der Bilddatenspeicherung

Im Vergleich zu Ihrer Vorgängerin bietet die EOS-1D Mark II eine noch höhere Flexibilität bei der Festlegung der Aufnahmequalität und der Speicherung der Bilddateien. Dafür sorgen das neu, verbesserte RAW-Format und die deutlich erweiterten Optionen für das JPEG-Format. Beim JPEG-Format stehen neben den Bildgrößen L (3504 x 2336) und S (1728 x 1152) nunmehr auch zwei weitere Auflösungen M1 (3104 x 2072) und M2 (2544 x 1696) zur Verfügung. Für jede der vier Bildgrößen kann zusätzlich die Qualität der JPEG-Kompression in zehn Abstufungen festgelegt werden, um so die Bilddateien hinsichtlich Dateigröße und Qualität optimal für den jeweiligen Job ein zu justieren.

RAW und JPEG lassen sich, wie schon bei der EOS 1D und EOS 1Ds parallel aufnehmen. So kann ein Modefotograf gleichzeitig ein kleines JPEG in der Größe S für die schnelle E-Mail-Abstimmung mit dem Kunden produzieren und hat parallel das verlustfreie Original-RAW-Format in der Hinterhand, das die maximale Qualität für die Weiterverarbeitung bietet.

Die EOS-1D Mark II ist die erste Digitalkamera, bei der das neue RAW-Dateiformat zum Einsatz kommt. Es hat die Endung .cr2 (Canon RAW 2. Generation) und wird zukünftig als Standard bei allen Canon-Digitalkameras genutzt.

Farbstimmung: schon bei der Aufnahme perfekt einstellen

Bei den Farbeinstellungen und auch beim Weißabgleich bietet die Canon EOS-1D Mark II mehr Flexibilität denn je. Selbstverständlich ist: Der Weißabgleich kann für jede Lichtsituation automatisch, manuell oder mit einer Voreinstellung erfolgen, von den 3.000 Kelvin (K) bei Halogenlampenlicht bis zu 7000 K für Fotos im Schatten. Manuell kann die Kelvin-Einstellung sogar zwischen 2.000 und 10.000 K erfolgen.

Neu ist: Eine Weißabgleich-Kompensierung kann zusätzlich zum Weißabgleich verwendet werden. Wie die aus der analogen Fotografie bekannten LB- und CC-Filter lässt sich mit diesen digitalen Filtern der Weißpunkt auf den Farbachsen in die Richtungen Blau-Amber und Magenta-Grün verschieben, um so eine korrekte Farbwiedergabe z.B. bei Mischlicht oder Leuchtstoffröhren zu erzielen. Außerdem erlauben die Filter die Einstellung einer individuellen Farbcharakteristik - ganz so wie man beim analogen Film bestimmte Präferenzen hatte.

Um den Aufnahmefarbraum optimal auf die Verwendung der Bilder abzustimmen, stehen mit Adobe RGB und sRGB die gängigsten Farbräume zur Auswahl.

Das Parameter-Menü gestattet die individuelle Abstimmung von Schärfe und Kontrast; zudem kann eine Tonwertkurve in die Kamera geladen werden. Drei Sets können mit unterschiedlichen Einstellungen belegt werden. So erreicht man z.B. eine unterschiedliche Bildcharakteristik für verschiedene Jobs oder Auftraggeber. Die Farbmatrix bietet nunmehr insgesamt sieben Voreinstellungen von Standard über Portrait, hohe Sättigung, Adobe RGB und geringe Sättigung bis hin zu zwei frei kombinierbaren Einstellungen.

Verbesserte Software

Verbessert wurde auch die Software, die mit der EOS-1D Mark II geliefert wird. Die neue File Viewer Utility zeigt die Vorschau der RAW-Bilder deutlich schneller an und ist kompatibel mit den Standards ICC und Exif 2.21; Die vormals separate Canon Capture Software ist nunmehr eingebettet.

Canon Digital Photo Pro heißt die neue RAW-High-Speed-Processing Software. Sie arbeitet bei der Verarbeitung von RAW-Daten 5x schneller als das File Viewer Utility. Batch-Funktion und Farbmanagement-Unterstützung inklusive ICC-Profileinbettung machen Canon Digital Photo Pro zu einer leistungsfähigen Produktionssoftware. Neben der Software umfasst der Lieferumfang komplett Gehäuse, Akku, Ladegerät, Trageriemen, Netzadapter, sämtliche Kabel und Handbuch.

Mit der neuen EOS-1D Mark II dokumentiert Canon eindrucksvoll, dass es auch in der absoluten Spitze noch Raum für Verbesserungen gibt.

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