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Relonch: Minimalistische Leihkamera

Relonch ist ein kalifornisches Start-up, dessen Geschäftsidee auf dem Verleihen von Kameras ohne Speichermedium basiert. Die Kamera hat nur einen Knopf und lädt Fotos nach der Aufnahme direkt auf die Relonch-Cloud hoch, wo sie automatisch optimiert werden. 

Relonch tauchte das erste Mal auf der Photokina 2014 auf. Damals stellten die Entwickler aus dem Silicon Valley ein andockbares Modul für das iPhone vor, ähnlich den damaligen QX-Aufsätzen von Sony, das mit einem f/2-Objektiv für Fotos in DSLR-Qualität sorgen sollte und auf minimalistische Bedienung ausgelegt war. Geplant war damals schon eine eigene Kamera, die eigentlich 2015 erscheinen sollte. Jetzt ist die Relonch 291 da, mit derselben einfachen Bedienung wie einst das Modul. Die 20 MP APS-C-Kamera mit fest verbautem Objektiv hat kein Display, kein Blitz, kein Einstellungsrad - nur einen Auslöseknopf. Warum sollte man die Relonch 291 also kaufen? Gar nicht - die Kamera gibt es nur zur Miete.

Relonch: Kamera-Abo ohne Speicher

Für einen Monat bekommt man die Kamera, die kein Speichermedium oder USB-Schnittstelle hat, sondern nur eine SIM-Karte. Diese überträgt die Fotos mit einer mobilen 4G-Verbindung in die Cloud. Dort werden sie durch die sogenannte "Pictured Technology" automatisch optimiert. Der Fokus liegt dabei vor allem darauf, die Belichtung des Fotos zu verbessern. Mit der dazugehörigen App können die Fotos heruntergeladen werden - laut der ersten Testberichte dauert dies aber bis zum nächsten Tag. Viele Details über das Innenleben der Kamera gibt das Startup nicht preis, außer dass sie auf der Technologie der Samsung NX basiert. Samsung hatte sich Ende 2015 aus dem deutschen Kameramarkt zurückgezogen.

Der Gedanke hinter Relonch ist, Menschen zu erreichen, die Fotos mit besserer Qualität als eine Smartphonekamera machen möchten, sich dafür aber keine Kamera anschaffen wollen, beziehungsweise nicht erst lernen möchten, damit umzugehen. "Wer bemerkenswerte Bilder machen möchte, sollte für die Fotos bezahlen und nicht für die Kamera," erklärt Sergey Korzhenevich, Mitgründer des Unternehmens. "Unser Ziel ist es, die unzähligen, komplizierten Vorgänge, die man mit Fotografie assoziiert, zu eliminieren und wir haben uns daher dafür entschieden, die Kamera als Dienstleistung anzubieten, anstatt nur Hardware oder Software," meint sein Geschäftspartner Yuri Motin.

Bisher kann die Relonch 291 nur im Relonch-Geschäft im amerikanischen Silicon Valley angesehen und für drei Tage testweise ausgeliehen werden. Es gibt allerdings jetzt auch schon die Möglichkeit, einen Monat Relonch-Abo für 99 $ / 93 Euro zu reservieren. Die Auslieferung soll allerdings nicht vor Mitte 2018 geschehen. 

(via dpreview.com)

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