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Objektiv-Spezial Teil 1

Fotografieren Sie nur mit Ihrem Kit-Objektiv oder einem Universalzoom? Wenn ja, dann verpassen Sie etwas! Erweitern Sie Ihre kreativen Möglichkeiten mit lichtstarken Weitwinkel-Zooms, Porträtobjektiven und Makros. Wir zeigen, was die Expertenlinsen leisten und welche Modelle empfehlenswert sind. Diese Woche gibt’s alle Infos rund um Festbrennweiten.

Porträtaufnahmen gehören zu den beliebtesten Motiven ambitionierter Hobbyfotografen. Für solche Aufnahmen setzen viele ihre Universalzoom-Objektive ein. Warum auch nicht? Schließlich decken die Allrounder die für Porträts typische Brennweite von 85mm ab. Nicht umsonst wird diese auch als Porträtbrennweite bezeichnet. Der Grund: Die Schärfentiefe ist bei dieser leichten Telebrennweite gering. Das Model lässt sich somit perfekt vor unscharfem Hintergrund ablichten. Zudem verdichtet die leichte, für Telebrennweiten typische Stauchung die Konturen des Gesichts. Das Gesamtbild wirkt harmonischer.

Doch warum lohnt es sich, zu einem professionellen Porträtobjektiv zu greifen?

 Zwei entscheidende Gründe sprechen dafür: Lichtstärke und ein schöneres Bokeh. Spezielle Porträtobjektive bieten Anfangsblenden von f/1,8 oder sogar f/1,4. Universalzooms hingegen begnügen sich in der Regel mit f/3,5. Für die fotografische Praxis sind diese Unterschiede gigantisch. So ermöglichen die lichtstarken Objektive nicht nur extrem kurze Belichtungszeiten, sondern bieten dem Fotografen vor allem jede Menge kreativen Spielraum. Soll die Schärfe mit einer Offenblende nur auf die Augenpartie gelegt werden? Oder aber soll ein klassisches „Kopf-Porträt“ aufgenommen werden, indem der Fotograf etwas abblendet? Diese Entscheidung kann mit einem lichtstarken Porträtobjektiv vor jeder Aufnahme neu getroffen werden. Für die Wirkung von Porträtaufnahmen ist auch ein schönes Bokeh von großer Bedeutung. Je geringer die Schärfentiefe, desto stärker  wirkt der Unschärfeeffekt. Durch diese Unschärfe wird die Aufmerksamkeit auf den scharfen Bildbereich gelenkt. Wie die unscharfen Bildbereiche dargestellt werden, ist vom Motiv, dem Objektiv und der eingestellten Blende abhängig.

Wie bewertet man das Bokeh?

Was ein gutes und was ein schlechtes Bokeh ist, lässt sich nicht mit Werten messen oder exakt definieren.  Dabei  handelt es sich um einen subjektiven Eindruck.  Die meisten Fotografen bevorzugen jedoch Zerstreuungskreise mit scharfen Kanten. Bei Offenblenden können hier auch viele Zoomobjektive und günstige Festbrennweiten mithalten. Je stärker jedoch abgeblendet wird, desto deutlicher sind die Qualitätsunterschiede zu professionellen, lichtstarken Objektiven sichtbar. Wer auch ohne ein professionelles Porträtobjektiv nicht auf Fotos mit unscharfem Hintergrund und attraktivem Bokeh verzichten will, kann mit der Wahl des Aufnahmeorts und der Perspektive qualitative Schwächen seiner Optik kaschieren. Je gleichmäßiger nämlich der Hintergrund und je größer die Entfernung zwischen Vorder- und Hintergrund ist, desto harmonischer wirkt das Bokeh. Und das gilt für alle Objektive gleichermaßen. Ist der Hintergrund hingegen unruhig, wirkt die Unschärfe nicht gewollt, sondern wie ein Bildfehler. Außerdem gilt: Bei einer Offenblende erzielen Sie auch mit Standardobjektiven ein ansehnliches Bokeh, da hier grundsätzlich runde Zerstreuungskreise erzeugt werden. Je  mehr  Sie  jedoch  abblenden, desto stärker trennt sich die Spreu vom Weizen in Bezug auf die Objektivqualität.

Werfen Sie einen Blick in die Galerie, um unsere Testtabelle und eine Auswahl von Top-Porträtobjektiven zu sehen.

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