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Neues Sony-Weitwinkelobjektiv: FE 24mm f/1,4 GM im ersten Praxistest

Sony hat die neue Festbrennweite FE 24mm f/1,4 GM vorgestellt. Das neue Weitwinkelobjektiv ist das achte Modell aus der G-Master-Serie und soll sich aufgrund hoher Auflösung und weichem Bokeh für professionelle Aufnahmen eignen. Wir konnten bei einem Praxistest auf Sizilien bereits vor der Veröffentlichung testen, ob das Objektiv seine 1.600 Euro wert ist.

Sony kann mittlerweile auf neun spiegellose Vollformat-Kameras zurückblicken. Trotz der üppigen Kameralandschaft blieb E-Mount-Fotografen bislang eine lichtstarke Weitwinkel-Festbrennweite von Sony verwehrt. Mit dem neuen FE 24mm f/1,4 GM ändert sich das nun. Sony präsentiert mit der Neuheit ein Objektiv, das sich für Landschafts- und Porträt- bis hin zu Sternenfotografie eignen soll. Als G-Master-Objektiv soll es zudem die bestmögliche Kombination aus hoher Auflösung und weichem Bokeh bieten.

Dafür hat sich Sony bei der Objektivkonstruktion aus 13 Linsen in zehn Gruppen für zwei XA- und drei ED-Linsen entschieden. Das Direct-Drive-SSM-System (DDSSM) arbeitet linear und soll so eine hohe Autofokusgeschwindigkeit ermöglichen. Außerdem hat Sony beim FE 24mm f/1,4 GM auf eine kompakte und leichte Bauweise geachtet: Mit 445 Gramm fällt das Gewicht des Objektivs tatsächlich gering aus.

Erstklassiger Praxiseindruck des FE 24mm f/1,4 GM

Mit einem Neupreis von 1.600 Euro ist das Sony FE 24mm f/1,4 GM wahrlich kein Schnäppchen. Umso mehr stellt sich also die Frage, ob sich der Kauf lohnt. Im Praxistest machte das Objektiv in jeder Hinsicht einen sehr guten Eindruck. Die Ergebnisbilder aus den Praxisshootings zeigen deutlich die Kombination aus hoher Auflösung und weichem Bokeh. Ersteres glänzt sowohl bei nahen Motiven (Naheinstellgrenze von 24cm), als auch bei weit entfernten Landschaften.

Mit der Sony Alpha 7R III (lesen Sie hier unseren Test), als bislang beste spiegellose Vollformatkamera, hatte die Objektivneuheit im Praxistest allerdings auch einen perfekten Kamerbody am Start. Der Schärfeeindruck ist sowohl im Bildzentrum als auch im Bildrand hoch. In Innenfokussierung arbeitet schnell und leise. Das Bokeh kann ebenfalls überzeugen, wenngleich die geringe Brennweite kein Garant für weiche Hintergrundunschärfe ist.

In puncto Vignettierung kommt die Neuheit bei Offenblende nicht um einer Bildrandabdunklung herum – das kommt in den Praxisbildern bei Offenblende f/1,4 deutlich zur Geltung. Die Vignettierung fiel im Praxistest aber nicht negativer, als bei anderen lichtstarken Weitwinkelobjektiven auf. Um wie viele Blendenstufen es sich genau handelt, wird unser Labortest zeigen. Ähnlich steht es um die Verzeichnung.

Hervorragende Bedienung

Sony hat in der Pressekonferenz den Vergleich zu den Konkurrenzmodellen nicht gescheut und deutlich gemacht, dass das FE 24mm f/1,4 GM mit 445 Gramm das leichteste seiner Klasse ist, mindestens ein Drittel leichter als das nächst schwere Objektiv eines Konkurrenzherstellers. Das hat sich im Praxistest positiv bestätigt. Zusammen mit der Sony Alpha 7R III ist das Objektiv prima für unterwegs geeignet.

Bei der Ausstattung hat Sony nicht gegeizt: Zwei Schalter und eine Fokushalte-Taste bilden die Bedienoberfläche neben Fokus- und Blendenring. Einer der Schalter steuert den Autofokus. Mit dem anderen Schalter lässt ich der Blendenring auf Wunsch stufenlos einstellen. Damit berücksichtigt Sony ein bei Filmern beliebtes Feature.

Kaufen oder nicht kaufen?

Sony füllt mit dem FE 24mm f/1,4 GM das professionelle Objektivportfolio sinnvoll auf. Alternativen zur Neuheit gibt es für Sony E-Mount beispielsweise von Sigma: Das 760 Gramm schwere 24mm f/1,4 DG HSM Art Sony E bietet gleiche Brennweite und Lichtstärke kostet allerdings mit 799 Euro nur die Hälfte vom neuen Sony. Die Optik konnte damals in unserem Test (wie die meisten anderen Objektive der Sigma Art-Serie) mit 91,66 Prozent von 100 Prozent ein sehr gutes Laborergebnis erzielen. Daher wird es aufgrund des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses des Sigma-Objektivs für das neue Sony FE 24mm f/1,4 GM eine schwierige Aufgabe, sich am Markt durchzusetzen.

Fokus auf dem E-Mount-Portfolio

In der vorgeschobenen Pressekonferenz des Sony FE 24mm f/1,4 GM lag der Fokus allerdings nicht nur auf der Objektivneuheit, sondern auch auf der Untermauerung des bestehenden E-Mount-Vollformat-Systems. Das wundert nach den kürzlich vorgestellten Vollformat-CSCs von Canon (EOS R) und Nikon (Z-System) nicht. Sony blickt auf eine inzwischen fünf Jahre andauernde Produktion von spiegellosen Vollformatkameras zurück. Mit dem neuen FE 24mm f/1,4 GM sind nun 30 Objektive aus dem Portfolio von Sony für das Vollformat-E-Mount-System kompatibel. Acht Modelle davon gehören der professionellen G-Master-Serie an. Klar, bis die Konkurrenz eine solche Bandbreite an nativen Objektiven zur Verfügung stellt, wird es noch Jahre dauern.

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