Haben Sie auch schon einmal versucht, die Bewegung von Wassertropfen mit atemberaubenden Nahaufnahmen einzufangen? Mithilfe unserer zehn Tipps werden Ihnen schnell richtig beeindruckende Aufnahmen gelingen.
1 Alles manuell
Das Fotografieren von Wassertropfen in Bewegung ist eigentlich Hochgeschwindigkeits-Makrofotografie eines fast unsichtbaren Objekts - dazu sind ein paar Tricks notwendig. Stellen Sie zunächst Ihre Kamera auf manuellen Modus (M) und Ihr Objektiv auf manuellen Fokus (MF). Sie arbeiten in einer kontrollierten Umgebung und haben genügend Zeit, alles korrekt einzustellen. Beginnen Sie bei 1/100 Sekunde und Blende f/11.
2 Immer mit Blitz
Um die Bewegung eines fallenden Wassertropfens „einzufrieren“, benötigen Sie eine kurze Blitzdauer. Verwenden Sie einen Blitz mit manuellen Einstellmöglichkeiten und setzen Sie die Leistung auf 1/64 oder 1/128. Je schwächer die Blitzleistung, desto kürzer ist auch die Blitzdauer.
3 Makro-Objektiv verwenden
Makro-Optiken sind in der Regel sehr scharf und verursachen nur ein Minimum an Verzerrungen oder chromatischen Aberrationen. Ein 100mm-Objektiv eignet sich für diese Art von Aufnahmen gut. Wenn Sie eine Optik mit noch längerer Brennweite verwenden, zum Beispiel ein 180mm-Objektiv, ermöglicht Ihnen dies einen noch angenehmeren Arbeitsabstand und einen engeren Bildwinkel.
4 Fokus auf den Stellvertreter
Man kann kaum auf einen Tropfen fokussieren, während er fällt, also brauchen Sie einen „Stellvertreter“. Legen Sie ein Lineal über das Gefäß, in welches der Tropfen fällt, und markieren Sie die Stelle auf der Skala, wo der Tropfen aufgetroffen ist. Nun können Sie darauf scharfstellen und den Bildausschnitt entsprechend wählen.
5 Das unsichtbare Motiv
Die schwierigste Flüssigkeit zum Fotografieren ist Wasser, weil es klar ist. Transparente Motive bergen immer die Gefahr, dass das Foto unspannend wird, weil Sie schlicht „hindurchschauen“ oder weil Sie unerwünschte Reflexe erhalten. Eine sorgfältige Lichtplanung ist also wichtig, damit der Tropfen den Blitz wie gewünscht reflektiert; Licht von hinten eignet sich dazu sehr gut. Eine ähnliche Herausforderung ist das Fotografieren von Glas, aber dieses bleibt zumindest unbeweglich an Ort und Stelle.
6 Immer sauber bleiben
Benutzen Sie ein Gefäß, das so groß ist, dass keine der Seiten ins Bild gerät. So erhalten Sie einen sauberen Hintergrund ohne störende Details. Versuchen Sie es für den Anfang einmal mit Gefäß-Abmessungen von ca. 25cm x 60cm.
7 Timing ist alles
Ein elektronischer Timer (wie zum Beispiel der StopShot von Cognisys) erleichtert die Aufnahmeprozedur enorm, da er nicht nur die Kamera, sondern auch die Tropfen und das Blitzgerät steuert. Der Haken: Solche Geräte sind relativ kostspielig. Sie werden aber staunen, welch überzeugende Ergebnisse Sie mit einer guten Reaktion und ein wenig Übung auch ohne teure Technik erreichen können.
8 Farbe in Bewegung
Sie können Ihren Fotos ein wenig mehr Leben einhauchen, wenn Sie der Flüssigkeit (egal ob es sich zum Beispiel um Wasser oder Milch handelt) etwas Lebensmittelfarbe beimischen. Dabei genügt zu Beginn ca. 1 Tropfen pro ml. Wenn Ihnen der Hintergrund zu eintönig erscheint, färben Sie ihn ganz einfach mit einem Farbfilter auf.
9 Die richtige Höhe
Je nach der Fallhöhe des Tropfens verändert sich auch die Form des Wasser-Spritzers. Kleine Veränderungen machen dabei schon einen sichtbaren Unterschied. Beginnen Sie einfach mit einem Abstand von etwa 20 Zentimetern über der Wasseroberfläche. So erzeugt der auftreffende Tropfen sanfte Wellen und eine schöne, hohe Spitze.
10 Selbstbeobachtung
Schließen Sie Ihre Kamera per USB-Kabel an Ihren Computer an, um die Aufnahmen umgehend betrachten zu können. So lernen Sie schnell, was funktioniert und was nicht. Experimentieren Sie. Testen Sie unterschiedlichste Aufnahmewinkel, Lichtvarianten, Farben, Höhen, Timings und Flüssigkeits-Konsistenzen. Fügen Sie auch einmal Glyzerin, Guargummi oder Seife hinzu.