In der Kunst taucht die Darstellung des Paradieses seit hunderten von Jahren auf. Die Vorstellung von einem Ort der uneingeschränkten Idylle ließ Maler aber auch Literaten und schließlich Filmemacher und Fotografen von Blumen, Wiesen und singenden Vögeln träumen.
Davon unabhängig haben sich Künstler bis heute in ihren Arbeiten ihre Idee vom Paradies bewahrt. Es scheint, als setze sich jede Generation erneut damit auseinander. Anhand von 15 fotografischen Positionen zeigt das Mönchehaus Museum Goslar wie zeitgenössische Fotografen mithilfe von Blumenbildern ihr individuelles Paradies visualisieren. Unter den gezeigten Werken finden sich auch Bilder des amerikanischen Regisseurs David Lynch, bekannt durch seine düster-exzentrischen Filme wie „Lost Highway“ oder „Mulholland Drive“. Lynch, ehemaliger Goslarer Kaiserringträger, fotografiert Blumen aus extremer Nähe, sodass sich nur noch abstrakte Farbflächen erkennen lassen. Ein Konzept, das auch der Berliner Christian Rothmann anwendet. Das Schweizer Künstlerduo David Weiss und Peter Fischli dagegen belichtet seine Blumenbilder zweifach. So wird das Werden und Vergehen gleichermaßen dargestellt. Auch die bekannten explodierenden Vasen des Künstlers Martin Klimas werden in Goslar gezeigt.
So vielfältig das Blumenbild in der Fotografie, so oft wurde es bereits in der Malerei verwendet. Immer mit tiefer Symbolik versehen sind die meisten Arbeiten vor allem eines: paradiesisch schön.
Mit Arbeiten von:
Nobuyoshi Araki - Frauke Eigen - Fischli / Weiss - Hans-Peter Feldmann - Thomas Florschuetz - Martin Klimas - David Lynch - Rémy Markowitsch - Vera Mercer - Erik Niedling - Christian Rothmann - Miron Schmückle - Luzia Simons - Margriet Smulders - Michael Wesely sowie eine Skulptur von Hagel (Paule Hammer und Sebastian Gögel)
Lost Paradise
Blumenbilder in der Fotografie der Gegenwart
Mönchehaus Museum am Rosentor
11.08. bis 23.09.2012