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PhotoBookMuseum: stapelweise Fotokunst

Als weltweit erstes Museum, das sich ganz dem Fotobuch widmet, eröffnet in Köln das PhotoBookMuseum. Auf über 5000 Quadratmetern werden über 30 Ausstellungen gezeigt. Workshops und Diskussionen runden das vielfältige Programm ab.

Dass Fotografie an die Wand gehört, ist nur ein Mythos. Das Buch als Fotokunstobjekt war schon immer ein zentraler Bestandteil der Fotohistorie, wurde in den letzen Jahren aber auch als Sammelobjekt immer wichtiger. Da war es fast schon überfällig, dem Fotobuch ein eigenes Museum zu widmen. In Köln öffnete gestern das PhotoBookMuseum. Wer Bücher in Glaskästen erwartet, wird glücklicher Weise enttäuscht. Das Fotobuch bildet „nur“ den Rahmen für die Ausstellung. Als Museumsort wurde die stillgelegte Industriehalle der Kölner Carlswerke gefunden.

Containerkunst

In der Halle verteilt finden sich verschiedene Container, in denen der Initiator des Projekts, der Kölner Fotobuchhändler Markus Schaden, Ausstellungen aus aller Welt unterbringt. Die Idee hinter den Container ist schlichtweg genial. Zum einen verliert sich die gezeigte Kunst nicht in der übergroßen Hallen, zum anderen kann das Ausstellungskonzept so theoretisch überall hin verschifft werden. Globales Denken steht auch bei einer scheinbar unscheinbaren Kunstform, wie dem Fotobuch an vorderster Front.

Über 30 Ausstellungen

Gezeigt werden über 30 Ausstellungen von internationalen Künstlern. Eine nicht zu übersehende LED-Wand projiziert beispielsweise Porträtfotos des Großprojekt 990-Faces. Fotograf Hans-Jürgen Raabe reist dafür um die Welt und fotografiert Menschen aus allen Regionen der Erde.

Im Kellergeschoss wird dem Kölner Fotografen Karl-Heinz Hargesheimer ein Denkmal gesetzt, in dem sein 1970 gestartetes Projekt „Köln 5 Uhr 30“ wieder zu Leben erweckt wird. Hargesheimer nahm menschenleere Motive seiner Heimatstadt immer um die morgendliche Stunde auf und dokumentierte die Domstadt so auf einzigartige Weise. Extra für die Ausstellung im PhotoBookMuseum sollen Künstler nun ihre eigenen Werke zum Thema einreichen. Auch diese sollen um 5 Uhr 30 entstehen und Köln ohne Menschen zeigen.

Das Fotobuch kommt aber natürlich nicht zu kurz. Unter anderem ist der chinesische Künster Jiang Jian vertreten, der sein Buchprojekt „The Orphans“ (Waisenkinder) ausstellt.

Das PhotoBookMuseum ist vorerst bis zum 3. Oktober 2014 geöffnet. http://thephotobookmuseum.com

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