Am Donnerstag, den 17.07.2003, verstarb im schweizerischen Binningen Dr. h. c. Walter Zapp – Erfinder und Konstrukteur der legendären und heute noch begehrten MINOX-Kamera.
Als Fotograf in Riga tätig, faszinierte ihn schon als junger Mann die Kameratechnik. Seine ausgeprägte technische Begabung führte ihn 1934 zur Entwicklung der heute noch kleinsten Serien-Kamera der Welt, der MINOX. In Produktion ging sie 1938 bei der in Riga ansässigen Valsts Elektrotechniska Fabrika (VEF), die bis 1942 17.000 Stück fertigte und weltweit vertrieb. Eine Fortsetzung der Produktion fand 1948 in Heuchelheim bei Gießen statt. Bereits 1945 hatte der vor der russischen Besatzungsmacht in den Westen geflüchtete Walter Zapp zusammen mit seinem langjährigen Partner und Freund Richard Jürgens in Wetzlar die MINOX GmbH gegründet und die MINOX technisch weiter entwickelt. In der unter finanzieller Beteiligung eines Zigarrenfabrikanten in Heuchelheim aufgebauten Produktionsstätte arbeiteten bis Anfang der 90er Jahre über 600 Mitarbeiter. Walter Zapp war bereits in den 50er Jahren an den Bodensee und später in die Schweiz übergesiedelt, wo er mit seiner Familie in bescheidenen finanziellen Verhältnissen lebte. Seine weltweiten Patente an der MINOX hatte er dem Finanzier abgetreten. Nachdem die MINOX GmbH in Heuchelheim in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, wurde sie 1996 von der Leica Camera AG übernommen. Mit dem neuen, jungen Management bei MINOX kam Walter Zapp wieder ins Geschäft. Als Berater half er der MINOX GmbH technisch neue Entwicklungen auf den Weg zu bringen. Die Tatsache, dass inzwischen fast eine Million Stück MINOX weltweit verkauft wurden, konnte Walter Zapp noch erleben. 2001 wurde der Fotopionier mit der Ehrendoktorwürde der Lettischen Wirtschaftsakademie in Riga und mit dem Ehrenkreuz der lettischen Republik ausgezeichnet.