Als Nachfolgeformat zur DVD konkurrieren zur Zeit die HD-DVD und die Blue-ray-Disc miteinander. Verfechter der HD-DVD-Technologie sind unter anderem die Firmen NEC, Toshiba, Intel, IBM, Fuji und Universal Pictures. Im Blue-ray Lager tummeln sich dagegen Unternehmen wie Sony, Panasonic, Dell und Apple.
Während erste HD-DVD-Geräte und dazu passende Filme, etwa von Warner Brothers, Universal oder Paramount, gegen Ende des Jahres rechtzeitig zum Weihnachtsfest veröffentlicht werden sollen, wird die Blue-ray Disc noch bis nächstes Jahr auf sich warten lassen. Standalone-Player für HD-DVD soll es von Toshiba und Thomson geben. NEC und Toshiba kündigen außerdem die Integration von HD-DVD bzw. HD-DVD-Rom in Notebooks und PCs an. Filme, die auf Blue-ray-Disc veröffentlich werden, sind unter anderem von den Studios Sony und Disney zu erwarten, die sich zum Support dieses Formats entschieden haben. Es wird zwar vermutet, dass die gegnerischen Lager sich noch in letzter Minute zu einem gemeinsamen technischen Standard entschließen, sollte dies jedoch nicht geschehen, ist ein echter Kampf der Formate zu erwarten. Blue-Ray-Disc-Recorder oder ähnliche HD-DVD-Geräte werden sich wohl erst durchsetzen, wenn auch HDTV in Deutschland weiter verbreitet ist.
Wie funktionieren Blue-ray und HD-DVD und wo sind die Unterschiede?
Die HD-DVD basiert ebenso wie die Blue-ray Disc auf einem blauen Laser mit 405 Nanometer Wellenlänge. Die Dicke der Trägerschicht bei der HD-DVD ist genau wie bei der DVD 0,6 Millimeter, bei der Blue-ray-Disc beträgt sie nur 0,1 Millimeter. Genau wie bei der HD-DVD liegt der prinzipielle Vorteil der Blue-ray-Disc im Vergleich zur DVD im verkürzten Abstand des Lasers zur Disc. Schreib- und Lesefehler können hierdurch minimiert werden. Ein spezieller Vorteil der Blaustrahl-Scheibe im Vergleich zur HD-DVD ist die dünne Schutzschicht von nur 0,1 Millimeter. Hier kann ein schmalerer Laserstrahl eingesetzt werden, der sein Licht effektiver bündelt, wodurch die Gefahr von Schreib- und Lesefehlern nochmals verringert wird. Ihre extrem dünne Trägerschicht macht die Blue-ray-Disc allerdings auch äußerst empfindlich.
Im Gegensatz zur Bildauflösung von 640 x 480 Pixeln bei herkömmlichen DVDs, haben sowohl Blue-ray-Disc als auch HD-DVD eine Auflösung von 1920 x 1080. Die einlagige Blue-ray-Disc soll eine Speicherkapazität von etwa 25 GB besitzen, die HD-DVD hingegen nur 15 GB. Zweischichtige Blue-ray-Discs können 50 GB speichern, zweischichtige HD-DVDs dagegen 30 GB. Blue-ray-Disc- und HD-DVD-Geräte werden die Wiedergabe der Videocodecs MPEG-2, MPEG-4 AVC und VC-1 unterstützen.
HD-DVDs sind zur Zeit wesentlich günstiger als Blue-ray-Discs zu produzieren, was sich natürlich auf die Preise für den Endverbraucher auswirken wird. Neuartige Player beziehungsweise Recorder für beide Formate werden mit Sicherheit abwärtskompatibel zur DVD sein, so dass niemand um seine Filmsammlung fürchten muss.