Ratgeber

Blumen in der Makroperspektive

Im Frühling und Sommer zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Tolle Motive finden Sie nun direkt vor Ihrer Haustür: Sämtliche Blumenfelder erstrahlen in den schönsten Farben und eignen sich prima als Motiv. In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie natürliche und häufig für das Fotografieren schwierige Lichtsituationen für imposante Makrofotos von Blumen meistern.

Für Makrofotografen ist das Frühjahr eine der aufregendsten Zeiten im Jahr, denn dann lockt die Natur mit ihrem prächtigen Formen- und Farbenspiel. Ein besonderes Highlight sind die zierlichen Buschwindröschen wie in unserem Beispielbild rechts – in der Saison überziehen die Blumen den heimischen Waldboden mit einem strahlend weißen Blütenteppich. Für formatfüllende Blumenmakros ist ein lichtstarkes Makroobjektiv, wie hier das Minolta AF 100mm F2.8 Macro (baugleich mit dem SAL100M28 von Sony, UVP: 849 Euro), die erste Wahl. Eine kostengünstige Alternative bieten Vorsatzlinsen (siehe unten). Beide Optionen ermöglichen ein optimales Freistellen des Motivs und als Ergebnis ein weiches Bokeh.

Vorsatzlinse benutzen

Gelegentlichen Makrofotografen bietet ein vergüteter Vorsatzachromat wie z.B. der 60 Gramm leichte Raynox DCR-250 (ca. 49,99 Euro, http://tinyurl.com/raynox) eine echte Alternative zu einer teuren Makrolinse. Dank der universalen Schnappfassung lässt sich die Nahlinse auf Objektive mit einem Durchmesser von 52 bis 67 mm adaptieren. Falls Sie den Vorsatz an Ihrer DSLR oder CSC nutzen, sollte die Objektivbrennweite größer als 50mm sein, da es sonst zu Vignettierungen an den Bildrändern kommt.

Bei schwachem Licht, gerade im Wald, empfiehlt sich ein leichtes Dreibeinstativ mit umkehrbarer Mittelsäule oder ein Bohnensack, um verwacklungsfreie Bilder zu erhalten. Gehen Sie mit dem Motiv auf Augenhöhe und fotografieren Sie bodennah. Wenn der Blick durch den Sucher verstellt ist, nutzen Sie zur Bildkontrolle das Klapp- oder Schwenkdisplay Ihrer Kamera. Achten Sie auf die Position der Sonne. Gerade weiße Blüten überstrahlen bei direktem Sonnenlicht sehr stark. Dadurch gehen die feinen Strukturen in den zarten Blütenblättern verloren. Abhilfe schafft ein Faltreflektor, der entweder als Aufheller oder ohne den silbernen oder goldenen Überzug als Lichtdiffusor dient und für eine ausgewogene Belichtung des Motivs sorgt.

Blume mit künstlichem Sprühregen inszenieren

Eine außergewöhnliche Stimmung erzeugen Sie, wenn Sie mit einem handelsüblichen Pflanzenzerstäuber während der Aufnahme für künstlichen Sprühregen über der Blume sorgen (siehe Foto). Setzen Sie die Kamera dazu auf ein Stativ oder einen Bohnensack. Stellen Sie die Belichtung manuell ein: Wählen Sie dabei eine kurze Belichtungszeit (1/500s) und eine große Blende (f/2,8). Stellen Sie das Motiv manuell scharf. Zum Auslösen nutzen Sie einen Funkauslöser oder den Selbstauslöser der Kamera und stellen Sie ihn auf 10 Sekunden ein. Kurz vor Ablauf des Timers führen Sie mehrere kleine Sprühstöße etwas leicht von oben auf das Motiv aus. Achten Sie dabei unbedingt auf die Windrichtung, damit der feine Sprühnebel nicht auf das Objektiv oder die Kamera gelangt. Es erfordert ein wenig Übung, bis man den Dreh raus hat und das Timing stimmt. Die besten Ergebnisse erzielen Sie bei vollem Sonnenschein und Gegenlicht, da die kleinen Wassertropfen dann kleine bunte Bokehkreise erzeugen.

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